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Reale Bedrohung? – Die Epidemie der Brustimplantat-Krankheit

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine Übersetzung, die im Original von Dani Shugart stammt und für T-Nation verfasst wurde. Dani ist eine Autorin, Figur-Athletin, Redakteurin bei T-Nation und national gefragte Beraterin im Bereich der Essstörungen. Sie ist darauf spezialisiert, ausgewählten Kunden dabei zu helfen, in Bezug auf Essgewohnheiten und Ernährungsphysiologie neu zu starten, sodass sie die Kontrolle über ihr Ernährungsverhalten wiedererlangen und ihren Körper nach ihren Vorstellungen zu formen.

Brustimplantate sind besonders bei trainierenden Frauen sehr verbreitet, gerade dann, wenn sie Wettkämpfe bestreiten. Doch würden die meisten Frauen nie ihre chirurgisch veränderten Busen verdächtigen. Sie gehen zu ihrem Arzt, bekommen eine Diagnose und nehmen ihre Medikamente wie es sich für vorbildliche Patienten gehört. Doch wenn die immer länger werdende Liste von Symptomen nicht mehr medikamentös zu behandeln ist, fangen sie an ihre eigenen Recherchen zu betreiben. Sie haben keine andere Wahl. Und so geraten die Frauen in Kontakt mit der Brustimplantat-Krankheit (BIK). Aufgrund ihrer Schmerzen suchen sie online nach Antworten und leider haben die meisten Ärzte gerade einmal genug Wissen, um einen Verband über ihre Symptome zu legen, statt das Problem an der Ursache zu packen.

Ich hatte sechs Jahre lang Brustimplantate. Die letzten vier davon waren überschattet von schmerzhaften, lebensverändernden Schüben. Als ich selbst online nach Rat suchte, stieß ich über eine andere Frau auf die Brustimplantat-Krankheit und fand heraus, dass in den meisten Fällen der Großteil der Symptome verschwanden, sobald die Silikonkissen entfernt wurden, wenn nicht sogar alle Symptome.

Warum erkennen Ärzte sie nicht an?

Die Symptome sind so breitgefächert, dass Ärzte die BIK nicht wirklich als Krankheit bezeichnen. Ein Beispiel: Die Grippe ist bekannt dafür, einen gereizten Rachen, Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen zu verursachen. Die BIK hingegen kann nicht als einzelner Zustand kategorisiert werden, da ihre beschriebenen Effekte jedes System des Körpers beeinflussen kann und andere Krankheiten nachahmen kann. Denk dabei an eine Reaktion. Wenn ein Körper negativ auf Brustimplantate reagiert, kann dies auf verschiedenen Wegen stattfinden und nicht alle betroffenen Frauen haben dieselbe Zusammenstellung von Symptomen.

Wenn du von BIK betroffen bist, könnte sie dein Immunsystem schwächen und dich empfänglicher für alle Arten von Krankheiten machen. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass Mediziner es jemals als „Krankheit“ an sich bezeichnen werden. Trotzdem verwende ich weiterhin den Begriff Brustimplantat-Krankheit (engl. breast implant illness), denn unter diesem Begriff ist sie den meisten Frauen bekannt, die mit ihren Implantaten kämpfen und nach Antworten suchen.

Die „Brustimplantat-Krankheit“ ist unter Medizinern nicht als Krankheit anerkannt.

Was sind die Symptome?

Wenn dein Körper auf deine Implantate reagiert, könnte es sich in solch zufälligen Weisen manifestieren, dass du sie gar nicht mit deinen Brüsten als Auslöser in Verbindung bringst. Ich hatte Glück, dass ich direkt in meiner Brust einen brennenden Schmerz hatte, der mich darauf brachte. Doch tausende anderer Frauen erfahren die Auswirkungen auf unterschiedliche Art und Weise.

Viele berichteten von Autoimmun-Symptomen und wurden sogar mit Borreliose, Fibromyalgie,  Raynaud-Syndrom, Sklerodermie, Hashimoto Thyrioditis, Leaky Gut Syndrom, Mischkollagenose (MCTD), rheumatischer Arthritis und anderen Krankheiten diagnostiziert. Aber das ist nicht alles. Auch wenn sie keine offizielle Diagnose erhalten, berichten viele Frauen von Symptomen wie diesen:

  • Erschöpfung
  • Nachtschweiß
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Migräne
  • Muskelschmerzen
  • Schmerzen in der Brust
  • Akne
  • Jucken um die Brust herum
  • Zahnproblemen
  • Chronische Verdauungsprobleme
  • Angstzustände
  • Beeinträchtigtes Immunsystem
  • Lichtempfindlichkeit
  • Verschwommenes Sehen
  • Gelenkschmerzen
  • Haarausfall
  • Ausschläge
  • Candida
  • Neuropathie
  • Blasenprobleme

Dies sind nur ein Teil der offensichtlichsten Symptome. Andere können unterschwelliger sein und erst mit der Zeit auftauchen. Viele Frauen behaupten, sie wären unfruchtbar geworden, wären früher in die Menopause gekommen, hätten eine verminderte Schilddrüsenfunktion, Östrogendominanz und extrem geringes Testosteron gehabt. So viel zum Thema, dass dich Implantate sexy fühlen lassen, wenn du nicht einmal Lust auf Sex hast.

Viele von uns haben mit Verdauungsproblemen, wie einer Dünndarmfehlbesiedlung und einer durchlässigen Darmwand (Leaky Gut) zu kämpfen. Sie haben ihre ganz eigenen Nebenwirkungen und führen zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Mängeln an Vitaminen und Mineralien.


Brustimplantate für Sportlerinnen


Die Komplikationen der BIK können sich auch auf anderen Lebensbereiche auswirken. Mein Training war für Monate durch chronische brennende Schmerzen gestört, die durch Bewegung schlimmer wurden. Ich hatte fast immer mit meiner Verdauung zu kämpfen und es war nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder krank wurde. Wenn ich hart trainierte, fühlte ich mich immer als würde ich russisches Roulette spielen. Ich wusste, dass ich mit dem Feuer spielte und immer einen Infekt oder einen heftigen Krankheitsschub riskierte.

Andere Frauen dagegen haben es schlechter. Manche hielten jahrelange Schmerzen und Krankheit aus, wodurch sie wichtige Zeit mit ihren Kindern opfern mussten. Andere verloren ihre Jobs aufgrund der BIK. Sie konnten einfach nicht mehr die Aufgaben ausführen, die in ihrem Beruf von ihnen verlangt wurden. Ein paar von ihnen teilten ihre Erfahrungen als ihre Partner dagegen protestierten, sich die Silikonkissen entfernen zu lassen. Manche „Männer“ konnten es einfach nicht ertragen, ihre Frauen trotz besserer Gesundheit mit flachen Brüsten zu sehen und ließen sich scheiden.

Geht das zu weit?

Das denken die meisten Menschen in der medizinischen Welt. Ich weiß, es ist anfangs schwer, die BIK zu verstehen. Noch vor Jahren sagten Ärzte, es wäre alles nur Einbildung, wenn eine Frau brennende Schmerzen hatte und niemand sagen konnte, woran es liegt. Fibromyalgie war bis dahin nicht bekannt. Sie war also auf sich allein gestellt. Doch da Ärzte nun mehr Informationen darüber haben, behandeln sie diese Krankheit, als wäre es Allgemeinwissen, das seit jeher besteht.

Wie oft gehen wir nun durch diese Prozedur? Wie oft wird es Fälle geben in denen Menschen einen bestimmten Zustand haben und Ärzte ihnen nicht glauben bis es eine Beschreibung für das Problem gibt? Es ist, als wäre die westliche Medizin das Letzte was über Dinge Bescheid weiß. Die Informationen müssen schon auf die Ärzte einprassen, bevor sie den Leuten überhaupt helfen können. Und selten sehen sie die eigentliche Ursache der Erkrankung, um sie eliminieren zu können. Nein, sie suchen sich nur irgendein Medikament, um die Symptome erträglicher zu machen. Das passiert auch mit Frauen die BIK haben… bis sie über den Rest von uns erfahren, die ihre Implantate entfernen ließen.

Alles im Körper beeinflusst alles Andere

Wenn du an der BIK zweifelst, denkst du sicher wie folgt:

„Wie können Implantate eine Vielzahl an Symptomen verursachen? Deine Zähne sind nicht mal in der Nähe deiner Brüste. Dein Sehvermögen hat doch mit deinem Busen nichts zu tun. Dein Verdauungstrakt ist nicht mit deinen Titten verbunden. So funktioniert der Körper nicht.“

Doch die Wahrheit ist, kein System in deinem Körper arbeitet unabhängig. Sie beeinflussen sich gegenseitig auf eine Art und Weise. Das Verdauungssystem ist von deinem Blutkreislauf abhängig, der vom Atemtrakt abhängig ist, der wiederum mit dem endokrinen System verbunden ist… Alles ist miteinander verknüpft. Wenn etwas damit zu kämpfen hat, seinen Job auszuführen, wird das auch alles andere beeinflussen – einschließlich die Leber, Nieren, Nebennieren, Verdauungsorgane, Herz, Lungen, Gehirn und Neuronen im Körper. ALLES.

Und was noch angsteinflößender ist, ist, dass diese weitreichenden systemischen Probleme irgendwann dein Denken beeinflussen können. Zahlreiche Frauen, die unter Symptomen der BIK leiden sind depressiv oder haben Selbstmordgedanken. Ich kann mich an mehr als nur ein paar Zeitpunkte erinnern an denen ich dachte, es wäre eine Erleichterung, nicht mehr zu leben. Aber wenn du etwas in dieser Art vor den meisten Allgemeinärzten erwähnst, setzen sie dich auf Antidepressiva, da sie denken, dass all deine Schmerzen und Beschwerden geistig bedingt seien.

Geht DAS nicht zu weit? Welche Hexenkraft müssen wir denn anwenden, dass unser Kopf zu all diesen Problemen führt?

Die Wahrheit ist, dass die Reaktion des Körpers auf deine Implantate einen Dominoeffekt auslöst. Und da Frauen mit BIK nur an sich selbst erforschen können, müssen sie sich auf Experimente und Informationen aus den Erfahrungen Anderer verlassen. Die gute Nachricht ist, dass uns immer mehr Ärzte glauben. Manche von ihnen sind in der integrativen, alternativen oder funktionellen Medizin involviert. Doch auch Ärzte der Allgemeinmedizin gesellen sich langsam dazu. Es gibt eine kleine Zahl an Schönheitschirurgen, die keine Brustvergrößerungen mehr durchführen. Da sie wissen was passieren kann, entfernen sie nur noch Implantate. Doch niemand hat bisher die vollständige Antwort.

Immer mehr Ärzte glauben an die BIK.

Wie KÖNNTEN Implantate nun zu Problemen führen?

Hier sind vier Theorien, die erklären könnten, weshalb Brustimplantate gesundheitliche Beschwerden auslösen können

1. Silikon kann austreten

Dies wurde sogar durch Studien untersucht [1]. Es scheint, als sei es möglich, egal ob deine Implantate gerissen sind oder nicht. Plastische Chirurgen behaupten, dass Silikon an sich selbst haftet und nicht wandert, doch das ist ganz einfach nicht der Fall. Das Internet hat uns gezeigt, wie es aussehen kann, wenn Silikon aus frisch explantierten Implantaten an allem haftet was es berührt. YouTube und Instagram sind dein Freund. Manche Chirurgen posten regelmäßig Videos von ekelhaften Implantaten, die sie aus Körpern entnehmen.

Außerdem wird behauptet, dass die Kapsel (das Narbengewebe, dass dein Körper um den Fremdkörper herum bildet) wie eine Barriere zwischen dem Kissen und deinem restlichen Körper agiert. Doch diese Kapsel ist nicht aus Stahl. Substanzen können hindurchgehen und Probleme verursachen, auch wenn sie mikroskopisch klein sind.

2. Sie können Schimmelsporen oder Mikroorganismen an sich tragen

Der Chemiker Chris Nickel sagte in einem Interview:

„…mit der Zeit wird die Kapsel dicker und bildet eine undurchlässige Barriere, die das Implantat in einer festen Position hält. Dies kann eine Vielzahl von Problemen auslösen, darunter ein Umfeld, in dem Mikroorganismen wachsen können.“ [2]

Viele glauben außerdem, dass die Ventile von Implantaten mit Kochsalzlösung es erlauben, dass Flüssigkeiten in das Implantat und hinaus diffundieren. Und die Flüssigkeit kann sich in diesen Ventilen ansammeln und schimmeln.


Die wunderschön hässliche Wahrheit über das Wettkampfbodybuilding


3. Implantate können das endokrine System stören

Endokrine Störfaktoren können Hormone aus dem Gleichgewicht bringen. Das führt zu Problemen, die deine Energie, Stoffwechsel, Körperfett, Fähigkeit Muskeln aufzubauen, Laune, Libido und so ziemlich alles was in deinem Körper passiert beeinflussen. Wenn du dir diesen Störfaktoren einigermaßen bewusst bist, dann weißt du, dass es ein No-Go ist, dein Essen in Plastikbehältern aufzuwärmen. Du würdest auch nicht aus einer Wasserflasche trinken, die die ganze Woche in einem heißen Auto lag. Und wahrscheinlich schaust du auch nach dem „BPS free“ Label, wenn du etwas kaufst, was mit deiner Ernährung zu tun hat.

Wir wissen also, dass Kunststoffe kritisch sind, wenn es um die Störung deiner Hormone geht. Aber was ist mit Produkten aus Silikon, die ebenfalls synthetisch sind? Die meisten Menschen denken, Silikon sei inert, doch der Großteil dachte das gleiche über Plastik, bevor es hinreichend studiert wurde. Niemand machte sich Sorgen um BPA, als Hausfrauen in den 70er Tupper-Partys veranstalteten.

Und wie bei Plastik gibt es nicht nur einen Inhaltsstoff in Silikon. Viele verschiedene Chemikalien machen seine Zusammensetzung aus. Manche von ihnen sind harmlos, sicher, doch nicht alle von ihnen wurden langfristig am Menschen erforscht. Zufälligerweise wird bei Frauen mit Silikonbrüsten oft ein erhöhter Schwermetallwert, wie Blei, Quecksilber und Platin nachgewiesen. Diese Stoffe finden sich im inneren Gel der Implantate und auch in ihrer Hülle. Platin soll besonders häufig in ihnen vertreten sein [3]. Doch wir kennen noch nicht den vollen Umfang seiner Effekte auf lebenswichtige Organe oder die Hormonproduktion.

Produkte aus Silikon mögen okay sein für verschiedene Haushaltsaufgaben, doch wissen wir, was mit dem Stoff passiert, wenn er in einen konstant warmen, sich bewegenden Körper eingebaut wird? Haben wir Beweise, dass sie ein Leben Lang halten? HIER fangen die Dinge an komisch zu werden. Silikon wurde nie genügend erforscht um zu wissen, ob seine chemische Zusammensetzung unseren Hormonen schadet. Stattdessen sind wir alle dazu gezwungen, uns die Augen zuzuhalten und so zu tun, als wäre alles in Ordnung, nur weil Menschen in weißen Kitteln es so gesagt haben.

4. Sie können die Autoimmunität schwächen

Dieses Argument hört man oft von BIK-Verweigerern. Sie behaupten, Brustimplantate würden keine Krankheit hervorrufen, sondern lediglich die Autoimmunkrankheiten triggern, die bereits bestehen, jedoch noch nicht ausgebrochen sind. Doch wenn du deine Autoimmunkrankheiten dein Leben lang unterdrückt halten kannst und niemals von ihnen erfährst, würdest du das nicht gut finden? Kling nach einer schlechten Verteidigung für Brustimplantate.

Sicherlich gibt es Frauen, die genetisch bedingt ein höheres Risiko tragen als andere und stärker prädispositioniert sind für Autoimmunkrankheiten. Doch wenn Silikonimplantate sie ans Licht befördern, werden sie zu Gesundheitsrisiken. Während das kein gutes Argument für die Sicherheit von Brustimplantaten ist, ist es ein gutes Argument für genetische Tests für Frauen, die sich die Brust vergrößern lassen möchten (falls es einen Weg gibt um zu sagen, wer ein erhöhtes Risiko trägt).

Eine häufige Variable unter Frauen mit BIK ist, dass viele von uns positiv auf die genetische Mutation MTHFR getestet wurden. Wenn Forscher eine Verbindung zwischen dieser Genveränderung und der BIK feststellen könnten, gäbe es vielleicht etwas, auf das plastische Chirurgen testen können, bevor sie eine Brustvergrößerung durchführen. Denk immer daran, es ist ein weiterer Zustand, der noch nicht weitreichend in der medizinischen Gemeinschaft akzeptiert wurde. Es muss also weiter erforscht werden.

BII

Was wir sicher wissen

Brustimplantate aus Silikon können eine Art von Krebs auslösen mit dem Namen BIA-ALCL  – Brustimplantat assoziiertes anaplastisches Großzelllymphom [4]. Dieser Krebs beeinflusst das Immunsystem und wurde 2016 entdeckt, nachdem Silikonimplantate jahrelang auf dem Markt zugelassen waren. Wenn du also ein logisch denkender Mensch bist, sagst du dir: „Hey, wenn Silikon Krebs im Immunsystem auslösen kann, wäre es dann nicht möglich, dass es auch andere Probleme des Immunsystems herbeiführen kann?

Wenn du das nicht in Erwägung ziehen kannst, solltest du kein Chirurg sein… oder gar im Gesundheitswesen arbeiten. Du bist einfach nicht klug genug, dass man dir vertrauen könnte. Wenn eine schwere Erkrankung wie Krebs durch Brustimplantate ausgelöst werden kann, wirst du wahrscheinlich auch nicht akzeptieren, dass weniger folgenschwere Dinge möglich sind.

Wenn es BIK wirklich gibt, warum sind Implantate dann auf dem Markt?

Wir möchten gerne glauben, dass Implantate ungefährlich seien, denn sie wären ja sonst verboten, richtig? Keine Sorge, das dachte ich auch. Ich dachte Brustimplantate seien seit Jahrzehnten auf dem Markt und haben sich seither verbessert. Wenn sie Probleme verursachen würden, hätte man sicher davon gehört und sie wären nicht zugelassen. Die einzigen Risiken, von denen man hört, sind selten und präventiv verhinderbar. Doch meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein gesundes Maß an Skepsis dein Leben retten kann, wenn Ärzte es nicht mehr können. Hier sind also ein paar wichtige Fakten:

  • Brustimplantate sind technisch gesehen medizinische Produkte. In den USA ist die FDA die Einrichtung, die diese Art von Gütern auf dem Markt zulässt und sie bei Bedarf bannt.
  • Silikonimplantate waren sogar gebannt. Sie wurden 1992 vom Markt genommen, bevor sie die FDA 2006 wieder zuließ, bevor Langzeitstudien fertiggestellt waren [5].
  • Forscher, die für zwei der größten Implantathersteller arbeiteten, sollten die Ergebnisse einer zehn Jahre dauernden Studie untersuchen, in der 40.000 Probandinnen mit Implantaten beobachtet wurden [6].
  • Implantathersteller haben Broschüren, die besagen, dass ein Risiko besteht, dass Implantate Autoimmunstörungen hervorrufen. Die Chirurgen, die man bei den Vorabgesprächen antrifft, tendieren jedoch dazu, dies unter den Teppich zu kehren. Die meisten behaupten, das Risiko sei so gering, dass man sich keine Sorgen machen brauche. Und die meisten geben dir gleich eine Broschüre, in der dieses Risiko nicht aufgelistet ist.

Was sollte man tun, wenn man denkt, man habe BIK?

Es gibt Ärzte, die Frauen unterstützen, die aufgrund ihrer Implantate leiden. In den sozialen Medien ruft sogar einer von ihnen regelrecht dazu auf, sie entfernen zu lassen, wenn sie Probleme bereiten. Andere Ärzte hingegen zweifeln an den Beschwerden ihrer Patientinnen und nehmen sie nicht erst. Ich habe von dutzenden Frauen gehört, die sagen, dass ihre Ärzte sogar über deren Sorgen gelacht haben. Das lässt die Medizinwelt ziemlich gut aussehen, was?

Wenn du also Sorgen hast, dass deine Implantate Schmerzen verursachen könnten, dann verwende nicht den Begriff „BIK“ wenn du mit einem Chirurg oder Allgemeinmediziner sprichst. Wahrscheinlich wirst du sonst automatisch diskreditiert und womöglich erniedrigt. Stattdessen starte die Konversation wie folgt:

„Das sind meine Symptome (liste sie auf). Das sind all die Tests, die ich durchgeführt habe (liste sie auf). Das sind all die Schritte, die ich versucht habe, um das Problem zu eliminieren (liste sie auf)… und dennoch habe ich keine Besserung verspürt. Ich habe von anderen Frauen gehört, die dieselben Probleme haben und sie verschwanden, nachdem die Implantate entfernt wurden. Ich möchte das auch tun.“

In der Zukunft, wenn die westliche Medizin die Dinge ausreichend erforscht hat, die sie so gerne in menschliche Körper einbauen, musst du vielleicht nicht mehr so sehr um den Begriff BIK herumreden. Doch bis dahin würde ich den Begriff meiden, solange du keinen Arzt triffst, der nicht so negativ darauf reagiert.

Deine nächsten Schritte

1. Tausche dich online mit anderen Frauen aus.

Tritt der Facebook-Gruppe „Breast Implant Illness and Healing by Nicole“ bei. Mit der BIK zu kämpfen und sich die Implantate entfernen zu lassen kann einem jeden Nerv rauben. Du solltest mit Frauen sprechen, die das schon durchgemacht haben. Also tu dir selbst einen Gefallen und finde eine unterstützende Community.

2. Fang an zu suchen und mach Termine.

Es ist wie ein Interview-Prozess. Dein größtes Ziel ist es, einen Chirurgen zu finden, der das Implantat gemeinsam mit der gesamten Kapsel entfernt… am besten in einem Stück (en bloc) um sicherzustellen, dass der Inhalt des Implantates nicht ausläuft. Das ist vor allem wichtig, wenn du weißt, dass dein Implantat gerissen ist.

Links ein entferntes Implantate mit Kapsel (en bloc), rechts ein Implantate ohne Kapsel.

Frage bereits am Telefon danach, damit du nicht deine Zeit mit einem Operateur verschwendest, der inkompetent ist. Manche von ihnen befürworten das Entfernen der Kapsel nicht, da es zu riskant sei. In Wahrheit ist es jedoch viel gefährlicher, sie drin zu lassen. Du kannst kompetente Chirurgen auf BIK Websites gelistet finden oder frag andere Frauen online nach Empfehlungen.

3. Triff dich mit ihnen.

Sag ihnen, was du durchgemacht hast und beachte ihre Reaktion. Wenn ein Chirurg versucht, dich zu überreden, sie nicht entfernen zu lassen oder sie nur ersetzen zu lassen, dann such dir einen anderen. Wenn sie dich auf eine Art verunglimpft haben, verlasse die Praxis und schreibe eine Bewertung, um andere zu warnen.

4. Buche deinen Termin, forsche nach und bereite dich vor.

Sobald du deinen Termin hast, wäge ab, ob deine Brust gestrafft werden sollte. Bei mir war das nicht nötig, da meine Haut wieder an Ort und Stelle rutschte. Doch meine Implantate hatten auch eine sehr konservative Größe (350 cc) und ich hatte sie nur sechs Jahre lang, in denen ich kein Kind bekommen habe. Denn das kann dazu führen, dass sie erschlaffen. Stelle sicher, dass du wenigstens ein paar Tage nach der Operation Hilfe hast. Schau wo du schlafen kannst. Ich würde nicht empfehlen in der ersten Woche das Bett mit jemanden zu teilen.

Was wenn du denkst jemand anderes hätte BIK?

Wenn du nun überzeugt bist, dass es die BIK wirklich gibt, dann könnte dein erster Gedanke nun sein, es an Frauen weiterzuerzählen, von denen du glaubst, dass sie auch darunter leiden. „Deine Implantate machen dich krank“. Doch das ist keine gute Idee, zum einen da es keine Möglichkeit gibt zu wissen, ob das wahr ist und zum anderen, da es die Leute verschrecken könnte. Frauen, die ihre Silikonbrüste mögen, werden sich nicht mit der Idee anfreunden können, dass sie der Grund des Übels sind. Stattdessen suchen sie lieber andere Dinge, die sie für ihre Probleme verantwortlich machen können.

Geh also Bedacht vor bei deiner Aufklärungsarbeit, denn wenn du zu aggressiv bist, könnte das unhöflich rüberkommen. Wenn eine Frau den Anschein macht, als sei sie auf der Suche nach Antworten, dann könnte es angebracht sein, sie darauf hinzuweisen, dass ihre Implantate eine mögliche Ursache sein könnten. Du kannst genauso gut deine eigene Geschichte erzählen, wenn deine Implantate aufgrund chronischer Schmerzen und gesundheitlichen Problemen entfernt werden mussten. Aber gib ihr den Raum, ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Niemand möchte, dass sein Social Media Feed mit Informationen zugespammt wird, denen man zunächst skeptisch gegenüber steht. Sorge einfach dafür, dass du selbst wieder gesund wirst und teile deine Geschichte, wenn die Zeit reif ist.

Überleg dir zweimal, wen und wie du über die BIK aufklärst.

Persönliche Updates

Meinen ersten Artikel über Brustimplantate habe ich 2014 geschrieben. Später wurde dieser erneut veröffentlicht, als ein Schönheitschirurg mich kontaktierte, ihn auf den neuesten Stand zu bringen. (Derzeit ist die deutsche Übersetzung des Updates noch nicht auf Gannikus.com verfügbar. Das Original kann man jedoch hier nachlesen).

In diesem Artikel sprach ich darüber, wie toll Implantate seien… nicht wissend, dass sie meine Gesundheit ruinieren würden. Ich war glücklich darüber, wie meine Brust aussah, doch mein Körper war so ein Wrack, dass er niemals wieder Fortschritte im athletischen Sinne machen würde. Ich war gezwungen, mich monatelang krankschreiben zu lassen aufgrund der starken neurologischen Schmerzen in bestimmten Regionen meines Körpers. Und ja, ich hatte auch Verdauungsprobleme, doch habe nicht verstanden, dass etwas anderes die Ursache dieser Beschwerden war. Stattdessen habe ich über die Jahre über Eisenmangel und Leaky Gut Syndrom geschrieben, die beide bei mir diagnostiziert wurden. Doch es dauerte eine Weile bis ich die Kaskade entdeckte, die zu diesen Dingen führte und dass diese Kaskade mit meinen Implantaten begann.

Nachdem ich mich online mit anderen Frauen, die unter BIK litten, verständigt habe und gelesen hatte, wie ihre Probleme auf mysteriöse Weise verschwanden, als sie sich der Explantation unterzogen, fing alles an einen Sinn für mich zu machen. Ich machte einen Termin und ließ sie mir im Oktober 2018 herausnehmen.

Heute ist Dani Shugart froh, sich die Implantate wieder los zu sein.

Das Leben ohne Implantate.

Keine Frau sollte sich jemals Silikonimplantate einsetzen lassen, ohne zuvor die Worte „Brustimplantat-Krankheit“ gehört zu haben. Ich möchte, dass das Wissen darüber so stark verbreitet ist, dass es quasi zum Allgemeinwissen gehört.

Ich schaue zurück auf meinen originalen Artikel aus dem Jahre 2014 und denke fast, er sei von einer völlig anderen Person geschrieben worden. Eine naive, unsichere Person. Und sicher, meine Brust ist nicht mehr zu groß, wie sie einmal war, doch irgendwie sehe ich besser aus. Es ist fast, als hätten die Implantate meinen Alterungsprozess beschleunigt. Ich fühlte mich wie eine 95-Jährige in einem 35 Jahre alten Körper. Viele Frauen mit BIK beschreiben Ähnliches.

Doch nur die Zeit und Blutwerte werden die Veränderungen aufzeigen, die mein Körper aufgrund der Explantation machen wird. Mein Testosteron wurde beispielsweise im Mai 2018 überprüft und wurde als niedrig gemessen, niedriger als bei Frauen akzeptierbar ist. Ich hatte einen Mangel. Wenig Testosteron ist üblich für Frauen, doch Implantate können den Wert zusätzlich senken. Die zukünftigen Tests werden vieles aufdecken.

Dani Shugart’s Blutwerte aus dem Mai 2018, als sie die Implantate noch hatte.

Was meine Symptome angeht, so sind sie größtenteils verschwunden. Ich hatte jedoch ein paar Rückschläge bei der Erholung, was meine eigene Schuld war und daher sind ein paar alte Symptome zurückgekommen. Zu weiten Teilen fühle ich mich jetzt, ca. einen Monat nach der OP, jedoch großartig. Ich bin den ganzen Tag energiegeladen und meine Sehkraft ist nicht mehr getrübt. Von hieran kann es nur besser werden, doch wir werden sehen was passiert, wenn ich wieder anfange zu trainieren.

Was mein Erscheinungsbild angeht, habe ich schon Wochen vorher über den bevorstehenden Verlust meiner großen, frechen Brüste gejammert. Ich dachte ich würde es hassen, wie mein Körper ohne sie aussieht. Doch nachdem ich die Vorher-Nacher-Bilder anderer Frauen gesehen habe, die ihre herausnehmen lassen haben und nachdem ich das Ergebnis ihrer Verkleinerung begutachten konnte, realisierte ich, dass wir ohne sie sogar schöner aussehen. Jede von uns.

Vielleicht ist das eine voreingenommene Meinung mit dem Wissen, welches ich heute habe. Doch kleinere Brüste sind super hübsch und lassen den Körper jugendlich aussehen. Es ist, als sei der natürliche Look auch immer der schönere. Meine kleinen Brüste sind niedlich und sobald ich die Muskulatur darunter wieder aufgebaut habe, werden sie sogar noch schöner aussehen. Du wirst mich in Zukunft nie wieder mit etwas sehen, dass sie größer aussehen lässt. Auch wenn ich die BIK nicht gehabt hätte, wäre das der Körper, den ich will!


Primärquelle: www.t-nation.com

Literaturquellen:

  1. Katzin, W E, et al. „Pathology of Lymph Nodes from Patients with Breast Implants: a Histologic and Spectroscopic Evaluation.“ The American Journal of Surgical Pathology., U.S. National Library of Medicine, Apr. 2005, www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15767806%20.
  2. Pickel, Kris. „CBS 5 Investigates: Chemist Claims Breast Implants Make Some Women Sick.“ AZFamily, 2 Oct. 2018, www.azfamily.com/news/cbs-investigates-chemist-claims-breast-implants-make-some-women-sick/article_c015ec99-d193-559d-9402-57efcc74eb20.html.
  3. Center for Devices and Radiological Health. „Breast Implants – FDA Backgrounder on Platinum in Silicone Breast Implants.“ U S Food and Drug Administration Home Page, Center for Devices and Radiological Health, www.fda.gov/MedicalDevices/ProductsandMedicalProcedures/ImplantsandProsthetics/BreastImplants/UCM064040.
  4. Center for Devices and Radiological Health. „Breast Implants – Questions and Answers about Breast Implant-Associated Anaplastic Large Cell Lymphoma (BIA-ALCL).“ U S Food and Drug Administration Home Page, Center for Devices and Radiological Health, www.fda.gov/medicaldevices/productsandmedicalprocedures/implantsandprosthetics/breastimplants/ucm241086.htm.
  5. Center for Devices and Radiological Health. „Breast Implants – Regulatory History of Breast Implants in the U.S.“ U S Food and Drug Administration Home Page, Center for Devices and Radiological Health, www.fda.gov/medicaldevices/productsandmedicalprocedures/implantsandprosthetics/breastimplants/ucm064461.htm.
  6. Bryant, Meg. „FDA Rarely Uses Its Power to Recall Dangerous Medical Devices. Why Not?“ MedTech Dive, 31 Aug. 2018, www.medtechdive.com/news/fda-rarely-uses-its-power-to-recall-dangerous-medical-devices-why-not/531018/.
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1 Kommentar

  1. Deswegen macht sowas heute nicht mehr und lässt sich lieber mit Stammzellen angereichertes Fettgewebe in die Brüste spitzen. Davon wachsen dann 75% dauerhaft an und die Brüste sind natürlich und haben eine deutlich bessere Form. Natürlich geht da meistens nur eine Körbchengrösse mehr aber das reicht doch auch und sieht so viel besser aus. Dazu gibt es keine Nebenwirkungen und keine Narben. Außerdem muss man da nichts nach 15 Jahren wechseln.

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