Hast du eine derartige Behauptung bereits einmal gehört? Wahrscheinlich schon. Hast du dich aber jemals wirklich gefragt, was wirklich dran ist oder ob solche Aussagen überhaupt stimmen? Wenn nicht, klären wir nun auf, denn diese Hypothese ist weder ganz falsch noch ganz richtig. Doch lasst uns ein wenig genauer hinschauen und ein paar Fakten klären!
Die Rolle des Trainings beim Muskelaufbau
Hast du schon einmal einen Sportler getroffen, der sich zum Weltmeister ernährt hat? So ganz ohne Training!? Wahrscheinlich nicht. Gibt es auch nicht, denn ohne Trainingsreiz bringt dir auch die beste Ernährung nichts. Zumindest dann nicht, wenn du bereits über das Stadium eines blutigen Anfängers hinaus bist. Anfänglich reicht es, sich ein klein wenig überkalorisch zu ernähren und seine Proteinzufuhr zu erhöhen. Dadurch kommt es zu einer Steigerung der Muskelproteinsynthese, die das normale Maß übersteigt und stärker ausfällt als der Proteinbreakdown in den Muskeln. So ist es tatsächlich möglich, auch ohne zu trainieren Muskeln aufzubauen. Hier wären also 100 Prozent des Erfolges der Ernährung zuzuschreiben. Der Nachteil liegt nur darin, dass dieses Stadium nicht sehr effektiv ist und auch nicht lange anhält. Wir müssen also trainieren, um Muskelmasse aufzubauen.
Später ist es dann so, dass die anabolen Reaktionen und die Proteinsynthesenaktivität stark vom vorherigen Trainingsreiz abhängt. Erfolgt kein sich progressiv steigerndes Krafttraining, so kann die Proteinsynthesenaktivität auch nicht in vollem Ausmaß in Kraft treten. Das Training setzt also den Reiz, die Ernährung kann die Adaptationen an den Trainingsreiz jedoch dann um ein Vielfaches steigern. Für den Muskelaufbau gilt demnach: Ohne Trainingsreiz geht nichts. Wer seine Ernährung dann aber nicht optimal gestaltet, vergeudet einiges an Potential, denn der Muskel kann sich dann nicht in maximalem Ausmaß anpassen. Man wird trotzdem Muskeln aufbauen, aber man reizt eben nicht alles voll aus.
Krafttraining hat keinen Einfluss auf den Fettabbau
Genau das haben Forscher jüngst in einer Studie wieder einmal belegen können. Wer einfach nur Krafttraining betreibt, ohne dabei einen besonderen Wert auf die Ernährung zu legen, erwirkt keinen großen Einfluss auf den Fettabbau. Selbst Personen, die kein Krafttraining betrieben haben und sich nur ihrer Ernährung gewidmet haben, konnten bessere Ergebnisse bei der Fettreduktion erzielen. Richtig spannend wurde es dann natürlich erst bei einer Kombination aus Krafttraining und der passenden diätetischen Begleitung, denn nun gingen die Ergebnisse förmlich durch die Decke. Der Fettabbau nahm rasant zu. Ein weiteres Indiz dafür, warum Krafttraining und Ernährung immer Hand in Hand gehen sollten und sozusagen abhängig voneinander sind.
Darum solltest du kein Cardiotraining zum Fettabbau nutzen
Moment, das soll dich natürlich nicht von deinem Cardiotraining befreien, denn du solltest dieses weiterhin betreiben und auch in der Diät kann es durchaus sinnvoll sein. Das Problem ist nur, dass man von Cardiotraining langfristig hungrig wird und Appetit bekommt. Wer nun nicht explizit auf seine Kalorienzufuhr achtet, der wird die verbrannten Kalorien des Cardiotrainings aller Wahrscheinlichkeit nach sogar überkompensieren. Man isst im Anschluss also mehr Kalorien, als man beim Cardiotraining verbrannt hat. Gar keine gute Sache, wenn der Fettabbau im Fokus stehen soll. Dass dem aber wirklich so ist, beweist die tägliche Praxis. Wie viele Fitness Studio Mitglieder durchlaufen denn genau das? Viel Cardio und die Form wird auf Dauer eher schlechter als besser. So lange, bis sich diese Personen endlich an die Gewichte wagen und auf ihre Ernährung achten.
Fazit
70 Prozent Ernährung, 30 Prozent Training, das ist natürlich Quatsch. Vielmehr ist es so, dass das eine ohne das andere nicht kann und die beiden Parameter sozusagen Hand in Hand gehen. Nur wenn beide Variablen wirklich optimal genutzt werden, kann man von einem wirklichen Erfolg sprechen. Konzentriere dich also immer auf beide Seiten der Gleichung!