Niemand wird abstreiten können, dass die Zeit in der Jugend nicht nur geprägt durch die ersten Kontakte zum weiblichen Geschlecht und die Revolution gegen die älteren Generationen geprägt war. Auch dem Alkoholkonsum wurde in nicht geringem Maße gefrönt. Wer am Montag nach dem Wochenende nicht über sturzbetrunkene Aktionen berichten konnte, hatte in den Augen vieler etwas falsch gemacht. Zu gerne möchten viele angehende Athleten diesen Spaß auch nach dem Start ihrer Trainingskarriere beibehalten und kommen oft in einen Gewissenskonflikt, wenn es um die Planung ihrer Wochenendaktivitäten geht. Vertragen sich Bodybuilding und Alkohol überhaupt nicht oder gibt es eine Grauzone?
Verständlicherweise macht man sich als junger Hobbysportler auch Gedanken um das soziale Umfeld. Selten kommt es vor, dass Freunde und Familie Verständnis für einen kompletten Verzicht auf Alkohol haben.
Der Sekt zum Geburtstag, das Bier beim Fußball oder der Wein zum Abendessen nach einem anstrengenden Tag. Für die meisten Menschen ist das Normalität.
Warum man die Anzahl der Tage, die man im Jahr getrunken hat, an einer Hand abzählen können sollte, ist einfach erklärt.
Gesundheit
Muskelwachstum findet statt, wenn hochintensive Workouts durch schwere Gewichte dazu führen, dass es zu einem Abbau und Neuaufbau von Muskelgewebe kommt.
Dieser Prozess geht Hand in Hand mit einem erhöhten Stress für die Leber, weil sie Toxine ausscheiden muss, die beim Ab- und Neuaufbau entstehen.
Weiß man nun um die zusätzliche Belastung der Leber durch Alkoholkonsum, wird deutlich, dass eine Doppelbelastung entsteht.
Hat man sich aber das Ziel gesetzt, einen Ausnahmekörper zu erreichen, der über dem durchschnittlichen Studiobesucher liegt, bremst eine Doppelbelastung die Entwicklung.
Mit einem ungesunden Körper wird man niemals die Intensität aufbringen können, um die Gewichte anzugreifen, die für den erstrebten Look bewegt werden müssen.
Vielmehr macht es Sinn, seine Leber zu unterstützen, wenn die Werte sich in Grenzbereichen befinden. Mariendistel, TUDCA und Curcumin begünstigen eine optimale Leberfunktion.
Körperkomposition
Kohlenhydrate und Proteine liefern mit jedem Gramm insgesamt 4 Kalorien. Fett kommt auf 9 Kalorien. Mit ganzen 7 Kalorien – und damit 75% mehr als die Kohlenhydrate und die Proteine – spielt Alkohol ganz oben in der Liga der Energielieferanten mit.
Ergänzend dazu stellt Alkohol nur leere Kalorien bereit. Keine Mikronährstoffe, keine positiven Effekte. Nur zusätzliche Kalorien.
Aus diesem Grund tragen die meisten Biertrinker ihren Sixpack wohl in der Hand, während ambitionierte Athleten mit ihrem unter dem Shirt glänzen.
Wer bis hierhin noch keinen großen Einfluss auf die Körperkomposition erkennen kann, findet spätestens in der Hochrechnung auf ein Jahr seine Antwort:
Geht man von einem Getränk durchschnittlich pro Tag aus und setzt die Kalorien als reinen Kalorienüberschuss an, kommt man im Schnitt auf insgesamt 57.000 zusätzliche Kalorien, die ungefähr einer Körperfettzunahme von 7,5 Kilo bedeutet.
Hormoneller Einfluss
Östrogen wird in der Leber verstoffwechselt. Um das Östrogen in Schach zu halten, ist eine ausreichend große Kapazität zur Verstoffwechselung in der Leber notwendig.
Es muss sich also beim Alkoholkonsum mit diesem um die Stoffwechselkapazität der Leber streiten. Verliert es, entsteht ein Überschuss.
Überschüssiges Östrogen erhöht das Krebsrisiko und hat einen negativen Einfluss auf die Körperkomposition.
Weiter erhöht der Alkoholkonsum auch die Aromatase. Er sorgt also dafür, dass mehr Testosteron zu Östrogen konvertiert. Weniger Testosteron bedeutet gleichzeitig auch, dass man sehr viel Potenzial durch die Reduzierung des männlichen Sexualhormons liegen lässt.
Oberste Priorität hat also eine Leber, die selbstregulierend einen optimalen Hormonstatus herstellt. Dieser Status führt zu einem gesunden und vitalen Körper, der in der Lage ist, schwere Gewichte zu bewegen und auch danach auszusehen.
Das Leben ist voll von Entscheidungen. Täglich wird man vor die Wahl gestellt und in jedem Fall zieht eine getroffene Entscheidung immer Vorteile, aber auch Nachteile mit sich, die gut bedacht sein sollten. Träumt man davon, das Beste aus seinem Körper zu machen und den Durchschnitt in den Schatten zu stellen, muss man hinterfragen, ob der kurzzeitige Effekt des Alkoholkonsums dem langfristigen Ziel entspricht. In den meisten Fällen ist es der Kampf gegen schwere Gewichte, der einen viel entspannenderen Effekt auf das psychische Wohlbefinden hat, und nicht das Glas Wein am Abend!
Quelle: elitefts.com/education/training/bodybuilding/why-i-dont-drink-alcohol/