Ob schwarz, grün, entkernt oder mit Füllung: Jedermann kennt Oliven. Viele lieben sie, genauso viele hassen sie, doch eine Gruppe italienischer Forscher könnte nun zur Steigerung der Popularität der kleinen Früchte beitragen. Die Wissenschaftler behaupten nämlich, dass durch das Essen von lediglich zwölf Oliven pro Tag ein Fettverlust von bis zu einem Kilogramm möglich sein soll!
Und sie gehen noch weiter! Dieselbe Masse an Muskulatur soll den Platz der verbrannten Kalorien einnehmen. Natürlich handelt es sich hier nicht um eine der Stammtischbehauptungen, die man immer Dienstag- und Donnerstagsabend beim Wirt um die Ecke zu hören kriegt. Gestützt wird die Aussage durch eine Studie.
Für ihr Experiment wiesen die Forscher aus Palermo 23 gesunde Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren dazu an, über einen Zeitraum von 30 Tagen zwölf grüne Oliven täglich zu essen. Auf eine Kontrollgruppe wurde dabei verzichtet.
Das Ergebnis: Während des Testzeitraums wurde die stetige Abnahme der Interleukin-6 [IL-6] und Malondialedhyd [MDA] Konzentrationen im Körper dokumentiert. IL-6 ist eines der Leukine, die für die Regulierung der Entzündungsreaktionen im Organismus verantwortlich sind. MDA gehört zu der Gruppe der Dialdehyde und entsteht beim Abbau mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Es gilt als wichtiger Biomarker für entstandene freie Radikale.
Interessant sind auch der durchschnittliche Verlust von ungefähr 0,7% des Körpergewichts und die knapp 5-prozentige Verringerung der Fettmasse, bei einem gleichzeitigen Anstieg der Muskulatur von über 2%.
Das Team vermutet, dass die Erklärung für dieses Ergebnis auf die konjugierte Linolsäure zurückzuführen sein könnte, die in der Lage sein soll, Körperfett zu verbrennen beziehungsweise zu mobilisieren. Man findet sie sowohl in nativem Olivenöl als auch in Oliven.
Grüne Oliven enthalten außerdem große Mengen an Oleuropein, einem Phenol, das den Testosteronlevel erhöhen, die Cortisol Werte verringern und anabole Prozesse im Körper stimulieren kann. Das belegen zumindest Studien an Tieren. Außerdem wird den Phenolen in Oliven eine aktivitätserhöhende Wirkung auf die Schilddrüsenhormone nachgesagt, die den Stoffwechsel mitregulieren und damit unter anderem zum Verlust von Körperfett führen können.
Es lässt sich also guten Gewissens behaupten, dass ein Sportler, dem es nach einer Gewichtszunahme giert, in zum Makronährstoffziel passenden Mengen zu Olivenöl greifen kann, um die Aufbauphase so fettfrei wie möglich zu gestalten. Ob man das Öl nun klassisch zum Salat verwendet oder weniger zimperlich mit in seinen Shake kippt, ist dabei irrelevant. Lediglich erhitzt werden sollte es nur bis 190°C, da sich aus der cis-isomeren Struktur eine trans-isomerie bildet. Diese trans-isomere sind besser bekannt als sogenannte Transfettsäuren, die eine der ungünstigsten Formen des Fettes für unseren Organismus darstellen und mitverantwortlich für eine Reihe von Gesellschaftserkrankungen und die verpöhnten Speckröllchen am Körper sind.
Man sollte sich jedoch vor Augen behalten, dass diese Studie von der italienischen Regierung finanziert und in einem relativ losen Rahmen gehalten wurde. Für eine exaktere Auswertung wären Referenzwerte in Bezug auf den Lebensstil und die Ernährung der Teilnehmer über einen mehrwöchigen Zeitraum hinweg von Vorteil gewesen. Die Positiveffekte von Oliven auf die Fett- und Muskelmasse sind jedoch auf jedenfall erwähnenswert!
Für alle denkresistenten und penibel kritischen Personen bleibt natürlich am Ende anzumerken, dass auch Oliven selbstverständlich nicht DAS Wundermittel in Sachen Fettverbrennung sind und man definitiv auch ohne den Konsum dieser Früchte eine gute Form erreichen kann!
Quelle: ergo-log.com/green-olives-for-a-toned-body.html
Referenzstudie: dx.doi.org/10.1186/s12979-016-0067-y