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Fettverbrennung – Gefastetes Training doch von Vorteil?

Nachfolgend lest ihr einen Auszug aus einem bereits etwas älteren Buch über Ernährung:

„Praktisch gesehen kann man durch Training allein sein Gewicht nicht zuverlässig reduzieren. Angenommen du bist eine Person von durchschnittlichem Körpergewicht und machst einen ungefähr drei Kilometer langen Spaziergang. Stolz wirst du glauben, dass du einige Gramm Fett verbrannt hast, doch die bittere Wahrheit ist, dass durch diese „kleine“ körperliche Aktivität gerade einmal etwas mehr als 100 Kalorien verbrannt wurden, die du mit ein paar Butterkeksen wieder zunichte machen könntest.“

Das Interessante ist, dass der zitierte Ausschnitt aus einem Buch stammt, dass im Jahr 1941 veröffentlicht wurde. Ungefähr zu der Zeit, als Japan von den USA nach dem Angriff auf Pearl Harbor der Krieg erklärt wurde.

Unter dem Strich bedeutet das also, dass wir seit mindestens 75 Jahren wissen, dass Training allein nicht allzu viel Einfluss auf die Fettverbrennung hat, auch wenn uns zu Personaltrainern mutierte TV Sternchen oftmals erzählen wollen, wie man mit ein paar Hampelmännern und etwas Bewegung das Hüftgold zu schmelzen bringt.

Und trotzdem springen viele der Personen, die das ganze Thema Fettverbrennung eigentlich größtenteils verstanden haben sollten, direkt früh am Morgen auf den Fahrradergometer, um nüchtern Cardio zu absolvieren. Die dadurch erhofften Effekte sind aber in den meisten Fällen nicht der Rede wert, denn wirklich Fett wird nur als Resultat eines Kaloriendefizits und einer verbesserten Insulinsensivität verbrannt. In der Theorie spielt wohl allerdings auch die Genexpression eine Rolle.

Nüchternes Training scheint laut einer britischen Studie einige Gene zu beeinflussen, die sich positiv auf die Fettverbrennung auswirken.

Es könnte nämlich sein, dass Training beim Fettverlust einen doch größeren Teil einnimmt als bisher angenommen, doch nur dann, wenn man die körperliche Aktivität zu einer gewissen Zeit und unter bestimmten Umständen ausführt. Die besagte Genexpression könnte demnach gar nicht so theoretisch sein wie gedacht.

Seit einiger Zeit wissen wir schon, dass Training auf nüchternen Magen zumindest kurzfristig mehr Kalorien verbrennt als würde man mit gefülltem Magen und mit Nährstoffen im Blut trainieren, durch die unsere Muskulatur versorgt wird.

Der dadurch bessere Fettverlust war jedoch so unerheblich, dass gefastetes Training den Aufwand nicht wirklich wert war. Was man bis vor kurzem aber nicht wusste: Physische Betätigung auf nüchternen Magen verändert die Genexpression einiger Enzyme, was längerfristig dazu führen kann, dass der Körper besser Fett abbaut, wodurch Training im gefasteten Zustand wieder eine nützliche Option darstellen könnte.

Britische Forscher der University of Bath ließen zehn Männer mit einem Hüftumfang von rund 104cm (+- 10cm) für eine Stunde bei moderater Intensität joggen (60 Prozent der maximalen Sauerstoffaufnahme). Zuerst liefen die Probanden auf nüchternen Magen, zu einer anderen Gelegenheit dann gleich zwei Stunden nach einem Frühstück von 650 Kalorien.

Wie vermutet, verbrannten die Testpersonen 20g weniger Kohlenhydrate und sieben Gramm mehr Fett, während sie im nüchternen Zustand joggten. Ein zwar durchaus nettes Ergebnis, aber eine Revolution in puncto Fettverbrennung stellte das Ganze dann auch nicht dar.

Durch das gefastetes Joggen wurde allerdings eine Reihe von fettverbrennenden Genen aktiviert, die in den folgenden Enzymen kodiert sind:

  • PDK4: Veranlasst Zellen, mehr Fett als Glukose zu verbrennen.
  • ATGL:  Trennt Fettzellen.
  • HSL: Trennt ebenfalls Fettzellen.
  • FAT/CD36: Hilft der Muskulatur dabei, langkettige Fettsäuren aufzunehmen.
  • IRS2: Spielt eine Rolle bei der Ausschüttung von Insulin.

Je mehr dieser Gene aktiviert werden, desto besser kann der Körper Fett abbauen.

Dylan Thompson, einer der Autoren der Studie, erklärte in einer Pressemitteilung, dass Fettgewebe oftmals konkurrierenden Herausforderungen gegenüberstehe. Nach einer Mahlzeit sei adipöses Gewebe damit beschäftigt, auf die Nahrung zu reagieren, weshalb ein Training zu dieser Zeit nicht die gleichen und vorteilhaften Veränderungen mit sich bringe wie ein nüchternes Workout. Das bedeutet wiederum, dass Training in gefastetem Zustand eventuell mehr positive Effekte auf unser Fettgewebe haben und sich längerfristig auch gut auf die Gesundheit auswirken könnte.

Wenn es um die Fettverbrennung geht, steht ein Kaloriendefizit weiterhin an erster Stelle, doch Training auf nüchternen Magen, am besten direkt früh am Morgen, könnte wohl verschiedene Gene anschalten, die fettregulierende und fettverbrennende Enzyme beeinflussen.

Das führt dazu, dass morgendliche Aktivität nicht nur selbst Körperfett verbrennt, sondern den Organismus auch darauf trimmen kann, hinsichtlich der Fettverbrennung allgemein effizienter zu werden. Dadurch könnte eine Diät effektiver und weniger anstrengend werden. Diese Informationen können auch für Bodybuilder nützlich sein, die Fett verbrennen wollen, aber sich gleichzeitig Sorgen um den Muskelabbau machen. Man könnte morgens auf nüchternen Magen eine Cardioeinheit absolvieren und den restlichen Tag sozusagen „für die Muskulatur essen“!


Quelle: biotest.t-nation.com/articles/tip-burn-fat-faster-than-ever-before
Referenzstudien:
Cooley, Donald G. „The New Way to Eat and Get Slim,“ Wilfred Funk Inc., publisher. New York, 1941.
Yung-Chih Chen, Rebecca L. Travers, Jean-Philippe Walhin, Javier T. Gonzalez, Francoise Koumanov, James A. Betts, Dylan Thompson. „Feeding Influences Adipose Tissue Responses to Exercise in Overweight Men,“ American Journal of Physiology – Endocrinology and Metabolism Published 14 March 2017 Vol. no. , DOI: 10.1152/ajpendo.00006.2017
„To eat or not to eat (before exercising): That is the question.“ Science News, April 6, 2016

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