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Ist eine hohe Proteinzufuhr schädlich für die Nieren?

Im Kraftsport und Bodybuilding gilt laut aktuellen Erkenntnissen eine Proteinzufuhr zwischen 1,6 und 2,2 Gramm je Kilogramm Körpermasse als optimal, um den Aufbau von Muskelmasse und Kraft zu maximieren [1]. Während viele Mediziner und sogenannte Ernährungsexperten in Anbetracht der von der DGE empfohlenen Aufnahmemenge von 0,8 Gramm je Kilogramm Körpermasse für Erwachsene unter 65 Jahren bei diesen Werten die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, nehmen nicht wenige Athleten durchaus auch höhere Mengen zu sich [2]. Da der im Protein enthaltene Stickstoff in der Leber entgiftet und über den Urin ausgeschieden wird, stellt sich die Frage, ob eine hohe Proteinzufuhr schädlich für die Nieren ist.

Unter all den Mythen in der Ernährungslehre hält sich der Zusammenhang zwischen Protein und der Nierengesundheit besonders hartnäckig. Aber wie entstand er? Nun, Proteine bestehen aus Aminosäuren und jede Aminosäure trägt eine oder zwei Stickstoffgruppen. Wenn Aminosäuren abgebaut werden, wird dieser Stickstoff frei und stellt ein Zellgift dar. Daher wird es im Rahmen des Harnstoffzyklus in der Leber zu Harnstoff abgebaut.

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Der Harnstoff wird in den Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin ausgeschieden. Basierend auf unseren Nachforschungen entstand der Mythos aufgrund von Studien an Patienten mit Nierenerkrankungen, die eine verminderte Filtrationsrate aufweisen. In diesem Fall steigt der Harnstoffgehalt im Blut nach einer hohen Proteinzufuhr an und kann einen Schaden anrichten. Daraus schlussfolgerten zahlreiche Personen, dass viel Protein im Allgemeinen ungesund oder schädlich für die Nieren sei.

Harnstoffzyklus und Ausscheidung von Harnstoff
Beim Proteinabbau in der Leber entsteht Harnstoff, der in den Nieren aus dem Blut gefiltert und über den Urin ausgeschieden wird.

Die Realität sieht für gesunde Menschen etwas anders aus. Es wurden einige Studien bezüglich einer erhöhten Proteinzufuhr durchgeführt und zeigten bei gesunden Probanden keinerlei gesundheitliche Beeinträchtigungen. Langzeitstudien können keine negativen Folgen einer hohen Proteinzufuhr festhalten, selbst bei Mengen von über drei Gramm je Kilogramm Körpergewicht [3, 4, 5, 6. 7].

In einer der Studien von Dr. Jose Antonio, der als Koryphäe auf dem Gebiet der Proteinforschung im Bodybuilding gilt, schlussfolgerte der Forscher, dass es keine Veränderungen der Blutfettwerte und innerhalb eines umfangreichen metabolischen Panels gab. Zwei der Teilnehmer erreichten sogar eine Menge von durchschnittlich 4,66 und 6,59 Gramm je Kilogramm Körpergewicht pro Tag und zeigten keinerlei Beeinträchtigungen der Nierenfunktion [4].

Sind Proteinshakes für den Muskelaufbau notwendig oder überbewertet?

Versucht man sich als Laie über den Muskelaufbau zu informieren, bekommt man schnell den Eindruck, Proteinshakes seien ein elementarer und unverzichtbarer Bestandteil, wenn das Ziel lautet, an Muskelmasse zuzulegen. In so gut wie jedem vorgefertigten Ernährungsplan findet man Wheyprotein und Co. und die sozialen Medien suggerieren uns, dass alle erfolgreichen Athleten sich den eiweißreichen Getränken […]

Aus vorangegangenen Untersuchungen wissen wir, dass sich bei einer erhöhten Proteinzufuhr in den Nieren die glomeruläre Filtrationsrate (GFR) erhöht. Als Glomeruli bezeichnet man die funktionellen Einheiten der Nieren, die die Filtration von Stoffen aus dem Blut, darunter auch Harnstoff, vornehmen. Deren Filtrationsrate, beziehungsweise das Volumen an Blut, welches gefiltert wird, ist damit die beste Möglichkeit, die Nierenfunktion zu messen. Eine der genannten Studien kommt zu dem Schluss, dass eine gesunde, proteinreiche Ernährung die abgeschätzte GFR erhöht [7].

Da die GFR nicht direkt gemessen werden kann, kommen dabei Surrogatmarker zum Einsatz, die eine Abschätzung geben. In der Regel wird für die Berechnung unter anderem der Kreatinin-Wert verwendet, welcher jedoch für Bodybuilder nur bedingte Aussagekraft besitzt. Grund dafür ist, dass ein erhöhtes Körpergewicht, eine erhöhte fettfreie Körpermasse, intensives Krafttraining, eine erhöhte Proteinzufuhr sowie die zusätzliche Einnahme von Creatin diesen Wert erhöhen, ohne jedoch das Risiko für Nierenerkrankungen zu steigern [8, 9, 10]. Allerdings wissen oder berücksichtigen das nur wenige Ärzte. Um seine GFR und die damit zusammenhängende Nierenfunktion dennoch beurteilen zu können, sollte man deshalb seinen Cystatin C Wert messen lassen. Dieser korreliert in der Tat deutlich stärker mit der GFR.

Im Falle einer bestehenden Nierenerkrankung und einer krankhaft verminderten Nierenfunktion kann eine erhöhte Proteinzufuhr schädlich für die Nieren sein. Derartige Erkrankungen entstehen aber in der Regel nicht aufgrund einer hohen Proteinzufuhr. Stattdessen zählen Diabetes Mellitus und Bluthochdruck zu den häufigsten Ursachen einer Niereninsuffizienz. Auch der Konsum einiger anaboler Steroide kann die Funktion von Leber und Niere beeinträchtigen. Solange deine Organe gesund sind, hat eine erhöhte Proteinzufuhr auf deine Nieren keine negativen Auswirkungen.

https://www.instagram.com/p/B7GhmDaggGI/


Literaturquellen:

  1. Iraki, Juma, et al. „Nutrition Recommendations for Bodybuilders in the Off-Season: A Narrative Review.“ Sports 7.7 (2019): 154.
  2. Richter, Margrit, et al. „Revised Reference Values for the Intake of Protein.“ Annals of Nutrition and Metabolism 74.3 (2019): 242-250.
  3. Antonio, Jose, et al. „A high protein diet (3.4 g/kg/d) combined with a heavy resistance training program improves body composition in healthy trained men and women–a follow-up investigation.“ Journal of the International Society of Sports Nutrition 12.1 (2015): 39.
  4. Antonio, Jose, et al. „The effects of a high protein diet on indices of health and body composition–a crossover trial in resistance-trained men.“ Journal of the International Society of Sports Nutrition 13.1 (2016): 3.
  5. Li, Zhaoping, et al. „Protein-enriched meal replacements do not adversely affect liver, kidney or bone density: an outpatient randomized controlled trial.“ Nutrition journal 9.1 (2010): 72.
  6. Friedman, Allon N., et al. „Comparative effects of low-carbohydrate high-protein versus low-fat diets on the kidney.“ Clinical journal of the American Society of Nephrology 7.7 (2012): 1103-1111.
  7. Juraschek, Stephen P., et al. „Effect of a high-protein diet on kidney function in healthy adults: results from the OmniHeart trial.“ American Journal of Kidney Diseases 61.4 (2013): 547-554.
  8. Baxmann, Alessandra Calábria, et al. „Influence of muscle mass and physical activity on serum and urinary creatinine and serum cystatin C.“ Clinical Journal of the American Society of Nephrology 3.2 (2008): 348-354.
  9. Kreider, Richard B., et al. „International Society of Sports Nutrition position stand: safety and efficacy of creatine supplementation in exercise, sport, and medicine.“ Journal of the International Society of Sports Nutrition 14.1 (2017): 18.
  10. Pettersson, Jonas, et al. „Muscular exercise can cause highly pathological liver function tests in healthy men.“ British journal of clinical pharmacology 65.2 (2008): 253-259.
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