Bereits des Öfteren haben wir angesprochen, dass Antioxidantien wie Vitamin C und E zwar essenzielle Nährstoffe darstellen, eingenommen rund um das Krafttraining herum jedoch eventuell negative Auswirkungen auf die langfristigen Resultate haben können, die wir durch das Training erreichen wollen. Wir haben die Mechanismen hinter dieser Hypothese schon ausgiebig in einem Artikel diskutiert. Nun tauchte aber eine weitere Studie auf, die sich spezieller mit dem Aufbau von Muskelmasse und Abbau von Körperfett beschäftigte.
Die Studie
Brasilianische Wissenschaftler rekrutierten 33 junge Damen im Alter zwischen 18 und 33 Jahren und teilten sie in drei Gruppen auf. Die Interventionsgruppe bekam 1000 Milligramm Vitamin C und 400 Milligramm Vitamin E täglich, aufgeteilt in drei Dosierungen täglich, wohingegen die Placebogruppe Pillen bekam, die zwar identisch aussahen, jedoch nur wirkungslose Füllstoffe enthielten. Beide Gruppen führten über zehn Wochen ein Training bestehend aus jeweils zwei Oberkörper- und Unterkörperübungen an zwei Tagen die Woche durch. Die dritte Gruppe, die Kontrollgruppe, bekam hingegen weder Pillen noch trainierte sie.
Zu Beginn der Studie waren Körpergröße und -gewicht sowie die tägliche Aufnahme von Kalorien und Makronährstoffen zwischen den Gruppen identisch. Um den Effekt der Antioxidantien herauszufinden, haben die Forscher vor und nach dem Studienzeitraum eine Körperanalyse mittels DEXA-Scan bei den Probandinnen anberaumt.
Multivitamin Präparate – Sinnvoll oder überbewertet?
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Die Ergebnisse
Zwar entwickelte sich die Kraft der Probandinnen, die mit Gewichten trainierten, in gleichem Maße, doch schien die Einnahme der Vitamine die Ergebnisse hinsichtlich der Körperzusammensetzung zu beeinträchtigen. Am Ende der zehn Wochen erhöhte sich die Fettfreie Masse (FFM) der Teilnehmerinnen in der Placebogruppe signifikant (von 34,9 ± 4,9 auf 36,3 ± 4,8 kg), während die Zuwächse in der Interventionsgruppe statistisch nicht signifikant ausfielen (von 35,3 ± 4,0 auf 35,0 ± 3,5).
Auch in Bezug auf die Reduktion der Fettmasse (FM) zeigte nur die Placebogruppe, die keine Antioxidantien supplementierte, eine signifikante Veränderung (von 21,8 ± 7.8 auf 21,0± 8,3 kg). Wie zu erwarten, veränderte sich die Körperzusammensetzung der Kontrollgruppe nicht wesentlich.
Fazit
Antioxidantien in der Ernährung sind und bleiben wichtige Bestandteile, besonders wenn es sich wie hier um Vitamine handelt, die für den Körper essenziell sind. In hohen Dosierungen, insbesondere rund um das Krafttraining, können sie jedoch negativen Einfluss auf die langfristigen Erfolge haben. Daher sollte man hohen Mengen dieser Stoffe in Form von Supplementen womöglich etwas vorsichtig gegenüber stehen.
Literaturquelle:
Dutra, Maurilio T., et al. „Antioxidant Supplementation Impairs Changes in Body Composition Induced by Strength Training in Young Women.“ International Journal of Exercise Science 12.2 (2019): 287-296.