Das Wort „Süßigkeiten“ ist vor allem innerhalb der Fitness Szene eher negativ behaftet. Seit unserer Kindheit werden wir regelmäßig daran erinnert, dass Süßigkeiten unserer Gesundheit nicht gerade zuträgtlich sind, doch die Köstlichkeit von Gummibärchen und Co. macht ein Widerstehen nahezu unmöglich. Das Schuldgefühl allein reicht dabei in den meisten Fällen nicht aus, um uns davon abzuhalten, beim Einkaufen im Supermarkt eine der süßen Sünden in den Einkaufswagen zu legen!
Wenn die potenziell negativen Auswirkungen von Zucker und unnötigen Kalorien auf die Zähne oder den allgemeinen Gesundheitszustand nicht ausreichen, um auf den oftmals täglichen Konsum von Süßigkeiten zu verzichten, dann könnten neue wissenschaftliche Erkenntnisse eventuell ein diesbezügliches Umdenken herbeiführen.
Ein Forschungsteam der Binghamton University in New York konnte nämlich herausfinden, dass Zellkulturen im Darm, die Titandioxid (Nahrungsmittelzusatz in Süßigkeiten und Kaugummi) ausgesetzt wurden, Nährstoffe verhältnismäßig schwerer aufnehmen konnten. Die Absorptionseigenschaften der Darmzellen verschlechterten sich, was zu einer Verringerung von Mikrovilli führte.
Mikrovilli sind dafür verantwortlich, dass die Nährstoffe von Lebensmitteln in den Körper gelangen, doch zusätzlich dazu sind sie auch ein Teil der Darmbarriere, die gegen Krankheitserreger schützt. Wurde mehr Titandioxid aufgenommen, konnten mehr Erreger die Darmbarriere passieren, was in einem erhöhten Krankheitsrisiko resultiert. Das war jedoch nur ein Negativfaktor, denn zusätzlich dazu führte die Verringerung von Mikrovilli dazu, dass der Stoffwechsel sich in gewissem Ausmaß verlangsamte und es dem Darm zudem schwerer fiel, Fettsäuren, Eisen und Zink aufzunehmen. Die Entzündungssignale im Körper erhöhten sich ebenfalls, während die Enzymfunktion abnahm.
Die Studie der New Yorker Wissenschaftler macht eine Sache unmissverständlich deutlich: Titandioxid, das wie gesagt oft Süßigkeiten und anderen Lebensmitteln, aber auch Medikamenten zugesetzt wird, ist im Hinblick auf Darmgesundheit, Immunfunktion und Verdauungsprozesse als potenziell gefährlich einzustufen. Die Forscher fanden jedoch ebenfalls heraus, dass eine akute beziehungsweise kurzfristige Aussetzung mit der Chemikalie nur geringe Auswirkungen hatte und nur die chronische Zufuhr, was ungefähr drei „Mahlzeiten“ innnerhalb eines Zeitraums von fünf Tagen entspricht, zu den oben erwähnten Gesundheitsproblemen führte. Es ist also der regelmäßige, sprich tägliche Konsum von Kaugummi und anderen Süßigkeiten, der sich negativ auswirken kann.
Die amerikanische FDA (Food and Drug Administration) hat Titandioxid als für den menschlichen Konsum sicher eingestuft, weshalb man es in vielen Produkten findet, zu denen unter anderem eben Süßigkeiten, Gebäck, Schokolade, Magermilch, Kaugummi, Mayonnaise und viele weitere zählen. Die gute Nachricht ist, dass all diese Lebensmittel bei einem gesunden und fitnessorientieren Lebensstil die meiste Zeit ohnehin vermieden werden sollten. Wenn man eine saubere und vollwertige Ernährung verfolgt, sollte man keine Probleme damit haben, Titandioxid weitestgehend zu vermeiden und damit die Darmgesundheit zu erhalten. Ebenfalls gut zu wissen ist es, dass auch das oft praktizierte Cheat Meal keine allzu beeinträchtigenden Effekte auf die Gesundheit hat, da nur der chronische Konsum von Süßigkeiten sich negativ auszuwirken scheint!
Quelle: breakingmuscle.com/fitness/one-more-way-candy-messes-up-your-body
Referenzstudie:
Zhongyuan Guo, Nicole J. Martucci, Fabiola Moreno-Olivas, Elad Tako, Gretchen J. Mahler, „Titanium dioxide nanoparticle ingestion alters nutrient absorption in an in vitro model of the small intestine,“ NanoImpact, doi: 10.1016/j.impact.2017.01.002, published online 18 January 2017.