Athleten können mit schwereren Gewichten trainieren, wenn sie zuvor ein Video schauen, welches die Produktion von Hormonen wie Testosteron stimuliert. Englische Sportwissenschaftler schreiben darüber, dass aggressive Videos sehr gut funktionieren, wenn es um den Aufbau physischer Kraft ginge.
Testosteron und Krafttraining
Je höher die Konzentration von Testosteron im Blut, desto intensiver können Bodybuilder und andere Kraftsportler trainieren. Die Konzentrationen der verschiedenen Hormone sind nie konstant, sie schwanken von Zeit zu Zeit. Die Testosteron Konzentration im Blut beispielsweise steigert sich, wenn man pornographisches Material ansieht. Team Sportler produzieren ebenfalls mehr Testosteron, wenn sie sich eine Aufnahme eines vorherigen Sieges anschauen.
Die Forscher brachten diese zwei Fakten zusammen und fragten sich, ob Sportler im Training mehr Leistung erbringen, wenn sie zuvor ein Video ansehen, dass sie mehr Testosteron produzieren lässt.
Studie
Die Forscher ließen zwölf professionelle Rugby Spieler zu sechs unterschiedlichen Zeitpunkten Kniebeugen ausführen und notierten das Gewicht, mit dem die Sportler gerade so drei Wiederholungen schafften (3RM).
Eine Viertelstunde vor dem jeweiligen Experiment sollten die Probanden ein vierminütiges Video anschauen. Dieses Video war natürlich bei jedem der sechs Zeitpunkte anders. Einmal war es ein lustiges (Humorous), dann trauriges (Sad) oder ein erotisches Video (Erotic). Die Forscher zeigten auch ein Video über Trainingsmethoden (Training) und zuletzt dann einen Clip über Rugby Spieler, die während eines Matches aggressiv interagieren (Aggressive).
Während des Kontrollversuchs (Control) wurde einfach nur ein leerer Bildschirm gezeigt.
Ergebnisse
Der traurige und der lustige Clip hatten keinerlei statistisch signifikanten Effekt auf die Leistung der Männer. Das erotische, das aggressive und das Trainings-Video konnten die Kraft steigern, wobei der aggressive Clip am besten funktionierte.
Die folgende Grafik zeigt den Effekt der Videos auf die Konzentrationen von Testosteron und Cortisol im Speichel der Probanden. Der aggressive und der Trainings-Clip erhöhten die Werte dieser beiden Hormone am meisten.
Schlussfolgerung
Die Forscher ermittelten, dass die Effekte der Videos sehr individuell waren, auch wenn man es mit Menschen zu tun hatte, welche die gleiche Sportart betreiben. Während einige sehr stark reagierten, hatten die Videos auf andere wiederum weniger Auswirkungen. Diese Variationen rühren wohl von den individuellen Unterschieden her, wie zum Beispiel andere Hormonverteilung, Lebenserfahrungen und psychologische Verfassung.
Laut den Wissenschaftlern sollen solche Experimente bei Elite Athleten bessere Ergebnisse erzielen als beim Otto Normal Verbraucher.
Quelle: ergo-log.com/watching-aggressive-videos-can-boost-muscle-strength.html
Referenz: http://doi.org/10.1016/j.yhbeh.2011.09.006