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Craig Monson – Ein Gangster der „Golden Era“?

Nicht immer müssen es Instagram oder Facebook sein, wenn man auf der Suche nach motivierendem Bildmaterial ist, das Athleten beim Training zeigt und alleine durch die im Bild erzeugte Atmosphäre selbst zum Training anheizt. Möchte man in der Zeit zurückreisen und in die Geschichte des Bodybuilding eintauchen, lohnt außer dem Blick auf die verschiedenen Social Media Kanäle auch das Durchforsten alter Zeitungen oder Bücher. Unweigerlich wird man in der Zeit landen, die das Bodybuilding bis heute geprägt hat. In der goldenen Ära, der viele alteingesessene Athleten immer noch nachtrauern. Eine Zeit, die ihren ganz eigenen Lifestyle entwickelt und viele Sportler zum Bewegen von schweren Gewichten animiert hat. Neben den bekannten Gesichtern – ob Arnold Schwarzenegger, Franco Columbo oder Ken Waller – wird man auf vielen Aufnahmen dieser Zeit auch einen Mann erkennen, der kaum jemandem bekannt ist.

Jeder kennt die berühmt-berüchtigten Bilder aus der goldenen Zeit am Venice Beach. Athleten, die Oberkörperfrei trainieren und die schaulustigen Massen mit extremen Kraftwerten und einer herausragenden Optik beeindrucken.

Für die meisten Fans des Bodybuilding ist der Venice Beach Kult und bis zum heutigen Tag gibt es keinen Ort, der mehr Bodybuilder anlockt als der Strand in Kalifornien.

Dort geben sich Legenden des Sports die Hantel in die Hand und bearbeiten ihre Muskeln unter der prallen Sonne. Zur Zeit von Arnold Schwarzenegger & Co. war Venice nicht nur ein Ort zum Trainieren. Vielmehr war es Lebensmittelpunkt und täglicher Treffpunkt zugleich.

Ein Mann, der zu dieser Zeit ebenfalls durch einen einzigartigen Körper beeindrucken konnte, ist vielen Fans aber unbekannt, der ortsansäßigen Polizei aber ganz und gar nicht.

Craig Monson

Kaum jemand wird diesem Namen ein Gesicht zuordnen können. Dabei gilt Craig Monson unter Insidern als einer der brachialsten Athleten der goldenen Ära. Zusammen mit Arnold Schwarzenegger trainierte er in den 70er Jahren am Venice Beach und sorgte nicht selten für offen stehende Münder bei den vorbeiziehenden Zuschauern.

Dank seiner Kraftleistungen war der Ausnahmeathlet ein wahrer Publikumsmagnet. So konnte er 225 Kilogramm für zehn Wiederholungen beim Bankdrücken bewegen oder 140 Kilogramm mit dem Trizeps hinter dem Kopf drücken. Nicht verwunderlich, dass er die Massen animierte.

Auch seine optische Erscheinung wusste zu beeindrucken. Mit stolzen 140 Kilogramm und einem Armumfang von 59 Zentimetern musste er sich nicht hinter den bekannten Gesichtern der Szene verstecken.

Kriminelle Vergangenheit

Doch Craig Monson war nicht immer so sozial integriert, wie man vermuten konnte, wenn man ihn mit den anderen Bodybuildern am Venice Beach trainierte.

Bevor er sich voll und ganz dem Lifestyle am kalifornischen Strand verschrieb, verbrachte er einen nicht geringen Teil seines Lebens in amerikanischen Haftanstalten.

Die Gefängnisaufenthalte entstehen durch seine Mitgliedschaft in der Gang „The Avenues“. Wenige können wahrscheinlich mit diesem Namen etwas anfangen.

Weiß man aber, dass die Avenues einen riesigen Einfluss auf die Entstehung der heutigen Cribs hatten, wird schnell deutlich, in welchen Kreisen Craig Monson verkehrte und warum er einige Zeit hinter Gittern verbringen musste. Unter den Häftlingen war er berüchtigt und als skrupelloser Straßenjunge bekannt.


Zusammen mit Arnold Schwarzenegger begeistert Craig Monson die Massen am Venice Beach.

Bodybuilding

Zwar hat das kriminelle Gangmitglied schon vor und während seiner Haft einen beeindruckenden Körper, befasst sich aber erst mit dem Wettkampfbodybuilding, nachdem er beim Mr. Los Angeles einen Gastauftritt von Arnold Schwarzenegger und Dave Draper bewundern kann.

Beide treten mit ihrer imposanten Muskelmasse im Barbarenkostüm auf und veranlassen Craig Monson dazu, Interesse für das Wettkampfbodybuilding zu entwickeln.

Seine herausragende Genetik ist zu erkennen, wenn man bedenkt, dass er bis zu einem Gewicht von 108 Kilogramm immer natural angetreten sein und nie Steroide verwendet haben soll.

Das ändert sich nach einem Gefängnisaufenthalt in den 80er Jahren, als ihm ein Studiomitglied angebliche Vitamine unterjubelt, die in Wahrheit Steroide sind. Kurze Zeit später sitzt Craig Monson beim Arzt seines Vertrauens und lässt sich weitere Medikamente verschreiben, die ihn laut Aussage des Mediziners auf 135 Kilogramm bringen können.

Ab diesem Zeitpunkt wirkt er nicht mehr nur extrem trainiert. Er ist ein wahres Monster und tritt den ersten Wettkampf nach seiner Haft mit einem Trockengewicht von 123 Kilogramm an.

Die Fans auf seiner Seite

Trotz seiner atemberaubenden Form platzieren ihn die Richter auf Rang Fünf. Unter lauter Beanstandung der Fans im Raum entscheiden die Richter, eine erneute Platzierung vorzunehmen, bei der die anwesenden Zuschauer entscheiden, wer den Wettkampf gewinnt.

Natürlich sind sich die Massen einig und wählen den ehemaligen Häftling auf Platz 1.

Neben tausenden Hobbysportlern hat Craig Monson auch viele bekannte Gesichter geprägt. So gibt C.T. Fletcher in seinem ersten Video auf dem „Strength Channel“ an, dass Monson einer der Beweggründe für ihn war, schwere Gewichte zu bewegen.

Schwelgt man mal wieder in Erinnerungen an die Zeit der goldenen Ära und betrachtet Bilder vom Venice Beach, bemerkt man eventuell einen strahlenden, imposanten Afroamerikaner, den man namentlich nicht zuordnen kann. Dieser Mann ist Craig Monson. Eine vergessene Legende der 70er und 80er Jahre, die Zuschauer und Athleten gleichermaßen motivierte und trotz dunkler Vergangenheit und zahlreichen Haftstrafen eine prägende Gestalt im Bodybuilding war.

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