Die Gepflogenheiten in den Fitness-Studios dieser Welt haben sich während der letzten Jahrzehnte maßgeblich verändert, das steht außer Frage. War ein Gym früher lediglich eine zuweilen schmutzige und vor Schweiß triefende Lokalität, in der man begleitet durch Heavy Metal ein hartes Workout durchziehen konnte, gleichen viele der heutigen Etablissements eher Wellnesstempeln mit absolutem Wohlfühlfaktor. Die angespannte, erfolgversprechende Atmosphäre musste vielerorts weichen beziehungsweise wurde schlichtweg verdrängt von der einströmenden „Generation Smartphone“!
Eine Zeit, in der zweifellos noch alles anders war, datiert zurück auf die Ära von Arnold Schwarzenegger und Konsorten. Als der gebürtige Österreicher zu seiner Blütezeit tagtäglich das Fitness-Studio besuchte, beispielsweise das mittlerweile legendäre Gold’s Gym am Venice Beach, wurde der Fokus ausschließlich aufs Training gerichtet. Alle potenziellen Störfaktoren wurden ausgeschaltet, um aus jeder Einheit das Maximum herauszuholen. Zumindest damals war dieses Unterfangen auch weniger schwer zu realisieren als im Hier und Jetzt, denn Smartphones waren in den 70ern und 80ern noch nicht einmal Wunschdenken.
Mehr oder minder in der Gegenwart angekommen, erwischt man jedoch ebenso Arnold Schwarzenegger immer häufiger dabei, wie das Smartphone gezückt wird, um wichtige Momente in Bild- oder Videoform festzuhalten und eventuell auch direkt in die Instagram-Story zu schicken, wo die riesige Anhängerschaft des einstigen Gouverneurs von Kalifornien quasi live mit dabei sein kann. In diesem Zusammenhang bleiben Momente unvergessen, in denen der 72-Jährige sein mobiles Endgerät in die Hand nimmt und voller Begeisterung zum Beispiel Cedric McMillan dabei filmt, wie er eine imposante Posingkür auf die Arnold Classic Bühne zaubert.
Was aber den Smartphone-Gebrauch im Gym betrifft, hat der siebenmalige Mr. Olympia eine ganz klare Meinung!
In den Weiten der Video-Plattform YouTube sind wir auf einen Clip aufmerksam geworden, in dem Arnold Schwarzenegger seine Sichtweise zu Smartphones im Fitness-Studio preisgibt. Wie der frühere Profi-Bodybuilder zu übermitteln versucht, hätten derartige Geräte beim Training nichts verloren. Wer zwischen den Sätzen ständig auf den Bildschirm starre und Textnachrichten verschicke, meine es mit dem Training am Ende einfach nicht ernst genug.
„This is mickey mouse stuff!“
Einen vereinenden Mittelweg scheint der Terminator diesbezüglich nicht zuzulassen. Entweder man trainiere oder man lasse es eben bleiben, Kompromiss ausgeschlossen. Um seinem Standpunkt noch etwas Nachdruck zu verleihen, packt der 72-Jährige dann sogar noch einen drauf und wechselt kurzerhand ins Deutsche, um seinem englischsprachigen Gegenüber den Leitsatz „wenn schon, denn schon“ näherzubringen. Verstanden haben wird sein Gesprächspartner, der nur verlegen lächelt, diesen deutschen Spruch wohl nicht wirklich, doch im Gesamtgefüge dürfte klar geworden sein, dass Arnie augenscheinlich nichts davon hält, sich durch Mobilgeräte vom Training abhalten zu lassen.
„If you do something, then do it, go all out!“
Die Zeiten haben sich geändert, ganz klar. Dennoch würde es uns sicherlich ebenso wenig schaden, das Smartphone einmal beiseite zu legen und die volle Konzentration einer Sache zu widmen, ohne sich ständig von zum Großteil banalen WhatsApp-Nachrichten ablenken zu lassen. Keine Frage, heutzutage gibt es auch erfolgreiche Sportler, die ihre Kanäle in den sozialen Medien fast schon bedienen müssen, um auch abseits ihrer Hauptaufgabe erfolgreich sein zu können. In den zwei bis drei Stunden Training kann man sein Handy aber durchaus im Schließfach lassen, vor allem als Hobbyathlet. Welches Gericht abends auf den Tisch kommt oder wer mit wem Streit angezettelt hat, wird man ohnehin unverzüglich vom Partner zu Hause erfahren. Gerade beim Essen ist es doch ebenso schön, ab und an auch überrascht zu werden!
Tatsächlich empfinde ich es auch so, dass das Training weniger intensiv ist, wenn man nebenbei noch Texte schreibt oder gar ein gutes Selfie versucht.
Auf der anderen Seite ist mein Smartphone mein Trainingsbuch und mein Walkman. Ein richtiges Buch finde ich nervig (Stift, zittrige Hand beim Eintragen ?) und unübersichtlich (ggü. automatischen Berechnungen, Trends und Datenexport).
Für mich als Anfänger macht das schon Sinn. Wenn man ein paar Trainingsjahre auf dem Buckel hat und das Training in Fleisch und Blut übergegangen ist, mag das wieder was anderes sein.
Trainingspausen zwischen den Sätzen sind zum Konzentrieren und mentalen Einstellen auf den nächsten Satz da…warum? weil der Erfolg umso schneller kommt und die Zeit fürs Training nicht umsonst eingesetzt wird…aber vielen ist das ja egal ob sie ihre Zeit sinnvoll einsetzen.. :)
Bin einverstanden und doch nicht.
Ich lese weder Whattsapp Nachrichten noch SMS’s.
Doch habe ich aber Kopfhörer und lasse für mich motivierende Musik laufen.
Deshalb ist das Smartphone auch im Training bei mir.