Die „goldene Ära“ des Bodybuildings ist bekannt für einige Athleten, die auf ihre ganz spezielle Weise besonders waren und dafür bis heute bekannt sind. Während Arnold Schwarzenegger durch seine für damalige Verhältnisse große Muskelmasse und sein Charisma verehrt wurde, überzeugte Frank Zane die Zuschauer mit einer noch nie zuvor gesehenen Härte und Symmetrie. Auch das leidenschaftliche Posing macht viele der Athleten der 70er und 80er Jahre bis heute unvergessen. Auch wenn man auch ihm all diese Tribute zuschreiben kann, stach Samir Bannourt für die damalige Zeit besonders aufgrund seines starken Rückens aus der Masse hervor.
Samir Bannout wurde am 7. November 1955 in Beirut im Libanon geboren. Bereits im Alter von 16 fing er mit dem Training an und nahm schon zwei Jahre darauf an seinem ersten Wettkampf, der Teenage Mr. Universe 1974 teil, bei der er sich die Siegertrophäe abholte. Schnell wurde klar, dass Bannout ein starkes Potenzial besitzt, woraufhin er nach Detroit in die USA zog, um sich mit stärkeren Konkurrenten messen zu können, als sie sein Heimatland zu bieten hatte. Als jüngster Teilnehmer belegte er noch im selben Jahr den siebten Platz bei der Amateur Mr. Universe der Erwachsenen, was ein guter Einstieg in das Wettkampfgeschehen für den jungen Mann war.
Doch Bannout wollte mehr. Nach einigen Anläufen gelang es ihm 1979 bei den IFBB Amateur Weltmeisterschaften die Profi Lizenz zu verdienen. Doch das war nur der Anfang. In den darauffolgenden Jahren, nahm der Libanese bereits an den Mr. Olympia Wettkämpfen teil, wobei er 1980 zunächst nur dem 15. Platz belegte, sich jedoch in den folgenden Jahren auf Platz neun und vier vorkämpfte. Das absolute Highlight seiner Karriere war jedoch der Mr. Olympia 1983. In einem starken Teilnehmer gelang es Bannout den begehrten Titel zu gewinnen und konnte sich damit als der beste Bodybuilder der Welt bezeichnen.
Seinen Spitznamen, die libanesische Zeder verdiente Bannout aufgrund seines unteren Rückens, der wegen seiner Form und Härte an den Nadelbau erinnerte. Zum damaligen Zeitpunkt war diese Kombination aus Rückenbreite, Rückendichte und Details ein Novum auf der Bodybuildingbühne und setzte einen völlig neuen Standard für die darauffolgenden Generationen.
Der Titel des Mr. Olympias machte ihn bis heute zum ersten und einzigen Libanesen, der diese Auszeichnung erringen konnte. Doch damit nicht genug. Im Jahr indem Samir Bannout Mr. Olympia wurde nahm kein geringerer als der junge Lee Haney zum ersten Mal am prestigeträchtigsten Wettkampf im Bodybuilding teil und belegte den dritten Platz, bevor er ein Jahr später seine Siegesserie von acht Titeln in Folge antrat. Da Haney danach nie wieder einen Wettkampf verlor, ist Samir Bannout auch der einzige Athlet, der den Amerikaner auf einem Mr. Olympia schlagen konnte.
In den kommenden 13 Jahren gewann Bannout drei weitere Profiwettkämpfe in 38 Shows, bevor er im Anschluss an den Masters Mr. Olympia 1996 vorerst die Posinghose an den Nagel hing. Im Jahre 2002 ehrte ihn die IFBB mit der Aufnahme in die Hall of Fame unter die bedeutendsten Bodybuilder der Geschichte. Doch 2011, im Alter von 55 Jahren steig der einstige Mr. Olympia erneut auf die Bühne und belegte den elften Platz bei der IFBB Pro World Masters Bodybuilding. Heute lebt Samir Bannout mit seiner Frau Randa und seinen drei Kindern in Kalifornien und hat keine Pläne auf die Bühne zurückzukehren.