Dorian Yates ist wohl zweifelsohne einer der dominantesten Mr. Olympia Sieger aller Zeiten. Ganze sieben Mal konnte der gebürtige Engländer in seiner Karriere die so heiß begehrte Sandow gewinnen. Obwohl er heutzutage als der „Godfather“ der Masse Monster gilt, scheint er dem modernen Bodybuilding jedoch eher mit Abneigung gegenüberzustehen!
Sein geringes Interesse am heutigen Bodybuilding Sport hat Dorian Yates schon desöfteren bekundet. In einem relativ aktuellen Beitrag auf Muscular Development geht er nun detaillierter auf die Gründe ein, was ihm am modernen Bodybuilding nicht gefällt. Auch die Mentalität der Athleten ist hierbei ein Thema.
Seiner Meinung nach sei die Liebe zum Training unter den heutigen Bodybuildern nicht mehr so groß wie damals. Während man früher über neue Trainingsmethoden geredet habe und versuchte, physische und mentale Herausforderungen zu meistern, sei der Enthusiasmus mittlerweile komplett verflogen. Training sei laut Dorian Yates nur eine Sache, die man eben machen müsse.
Ein weiterer Kritikpunkt des ehemaligen Mr. Olympias ist die Form der heute konkurrierenden Bodybuilder. Obwohl sie im Vergleich zu damaligen Zeien eine weitaus größere Menge verschiedener Hormone verwenden, seien sie um einiges schlechter konditioniert. Sogar die Men’s Physique Athleten würden seiner Aussage nach ein besseres Paket auf die Bühne bringen als die Bodybuilder im Schwergewicht.
Es fehle dem ehemaligen IFBB Pro zudem an Spannung und Rivalitäten. Außer einigen Ausnahmen seien die meisten Athleten eher langweilig und lassen Dinge wie Persönlichkeit und Charisma komplett vermissen. Er vergleicht das Ganze mit dem Boxen, denn auch hier habe es mit Kämpfern wie Muhammad Ali, Joe Frazier und George Foreman eine goldene Ära gegeben, die von interessanten Persönlichkeiten nur so gestrotzt habe. Der heutige Boxsport sei, wie auch das Bodybuilding, nicht mehr so spektakulär wie zu vergangenen Zeiten.
Einen großen Teil zur Zerstörung des Bodybuildings habe nach Meinung des Engländers das Internet beigesteuert. Es sei mittlerweile gar nicht mehr notwendig, überhaupt eine Bühne zu betreten, denn über Social Media könne man auch ohne Wettkämpfe zu bestreiten erfolgreich sein. Es gehe dabei nur um Follower und Reichweite.
Er selbst könne der Online Welt absolut nichts abgewinnen und hätte niemals auch nur ein Foto während des Trainings geschossen. Sein primärer Fokus habe darauf gelegen, sich nicht ablenken zu lassen und im Gym härter als jeder andere zu arbeiten. Hätte er sich Gedanken darüber gemacht, wie viele Likes ein Bild von ihm bekomme, dann hätte ihn dies vom eigentlichen Ziel seines Trainings abgelenkt, nämlich der Beste der Welt zu werden!