Einer der häufigsten, wenn nicht gar der häufigste Kritikpunkt im modernen Bodybuilding, sind die breiten Taillen und die aufgeblähten Bäuche, die so mancher IFBB Pro in den letzten Jahren auf die Bühne brachte. Diesem Phänomen liegen sicherlich mehr Ursachen zugrunde liegen als der reine Gebrauch gewisser pharmakologischer Mittel, was nichts an der Tatsache ändern, dass mittlerweile auch in der Schwergewichtsklasse eine ausladende Mittelpartie von den Kampfrichtern abgestraft wird. Doch seit Einführung der Classic Physique Division treten Athleten in einer Kategorie gegeneinander an, in der die Ausmaße der Taille ein Hauptkriterium darstellen.
Auch wenn bereits seit einigen Jahren entsprechende Klassen in den verschiedenen Amateurverbänden bestehen, wurde die Classic Physique Klasse erst 2016 in der Profiliga eingeführt. Die Athleten dürfen dabei ein gewisses Körpergewicht nicht überschreiten, welches in Relation zu ihrer Körpergröße festgelegt wird. Damit soll verhindert werden, dass kleinere Athleten relativ gesehen muskulöser antreten können als größere Athleten bei gleichem Körpergewicht.
Neben der Präsentation und der Muskelmasse wird die Wettkampfhärte, Symmetrie und Ausgewogenheit der Athleten bewertet, wozu auch gehört, dass das Verhältnis zwischen Taille und Schultergürtel sowie Oberschenkel möglichst hoch ist. Je breiter die Schultern eines Athleten und je ausladender seine Oberschenkel, desto schmaler wirkt die Mittelpartie.
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Am imposantesten und beeindruckendsten wirkt es, wenn ein Bodybuilder einen besonders schmalen Taillenumfang vorweisen kann, wodurch Oberkörper und Beine automatisch sehr viel massiver wirken. Daher versuchen viele Wettkampfathleten, ihren Bauch möglichst flach zu halten, was aufgrund der vielen Nahrung und des schweren Trainings, zwei häufig notwendigen Faktoren, nicht jedem gelingt. Der junge Classic Physique Athlet Dmitrii Vorotyncev scheint jedoch eine der Ausnahmen zu sein. Bei seinem Sieg auf dem Burneika Sports Festival 2018 erregte der gebürtige Russe mit seiner außerordentlich schmalen Mittelpartie die Aufmerksamkeit der Judges und konnte sich somit die IFBB Pro Card sichern.
Der Wettkampf wurde am 3. und 4. November 2018 in Warschau unter der Schirmherrschaft des litauischen Schwergewichtsbodybuilders Robert Burneika ausgetragen. Bei dem Event handelte es sich um einen NPC Pro Qualifier, was bedeutet, dass die Sieger der jeweiligen Klassen eine Profilizenz beantragen dürfen. Auch Vorotyncev reiste aus seiner Heimat St. Petersburg an, um sich die begehrte Karte zu sichern.
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Auf seinem bis dato eher unbekannten Instagram Profil zeigt der Modellathlet schon längere Zeit, welchen beeindruckenden Körper er in seiner Zeit als Bodybuilder aufgebaut hat. Man kann deutlich erkennen, welches Potenzial in dem Online-Coach steckt. Die Entwicklung seines Oberkörpers ist beeindruckend, während seine schmale Taille ihn noch stärker wirken lässt. Seine ausgeprägten Schultern und der brachiale Latissimus sorgen für den sogenannten V-Taper, dem viele Trainierenden nacheifern. Das Einzige, was einer erfolgreichen Karriere im Wege stehen könnte, sind seine im Verhältnis etwas dünnen Beine. Hier besteht definitiv noch Aufholbedarf für den Neu-Profi.
Bisher sind leider nur wenig Hintergrundinformationen über Dmitrii Vorotyncev bekannt, doch eines steht fest: Sollte er es schaffen, seine Beine dem Oberkörper anzupassen und dabei seine ästhetische Linie zu behalten, könnte der Russe in Zukunft auch bei den Profis eine wichtige Rolle in der Classic Physique Division spielen. Wir sind gespannt und werden seine Entwicklung selbstverständlich verfolgen.