Nur den wenigsten Athleten gelingt es, im Bodybuilding einen Legendenstatus zu erreichen. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. In einem Sport, in dem Extreme zum Tagesgeschäft gehören, muss man sich die Anerkennung hart erarbeiten. Natürlich gibt es immer wieder Sportler, die für einen kurzen Moment den Anschein erwecken, riesiges Potenzial zu besitzen. In vielen Fällen verpufft der Hype aber genau so schnell wie er gekommen ist. Blickt man auf die Persönlichkeiten, die sich einen Ruf im Bodybuilding verdient haben, wird man feststellen, dass es nur sehr wenige von ihnen gibt.
Eine Legende wird man nicht, weil man es geschafft hat, einen außergewöhnlichen Körper zu entwickeln. Das gelingt vielen Athleten. Auch wird man sich nicht in den Geschichtsbüchern des Bodybuilding verewigen können, nur weil man eine sechsstellige Followerzahl auf Instagram erreichen konnte.
Um wirklich unvergessen im Sport zu sein, bedarf es weitaus mehr. Selbst wenn man es schafft, den Mr. Olympia zu gewinnen, muss das nicht automatisch bedeuten, dass auch noch Jahre nach dem Triumph darüber gesprochen wird.
Es ist die polarisierende Art und das Charisma eines Athleten, die ihn vom durchschnittlichen Sportler abheben und seinen Status ausmachen.
Ist man charismatisch genug und hat in der Vergangenheit gezeigt, dass man den Sport mit Herzblut verfolgt, kann man auch zur Legende werden, selbst wenn man bisher noch keinen Titel beim Mr. Olympia eingefahren hat – die Fans werden trotzdem darauf pochen, dass man auf der Bühne erscheint.
So weckt ein eigentlich ganz normales Interview von Kai Greene – der trotz fehlendem Sieg beim Mr. Olympia definitiv eine Legende im Sport ist – die Hoffnungen vieler Fans auf eine erneute Teilnahme beim prestigeträchtigsten Wettkampf im Bodybuilding.
Gerüchteküche
Aktuell werden die Stimmen immer lauter, die prophezeien, dass Kai Greene beim Mr. Olympia 2018 teilnehmen wird. Diese Gerüchte basieren allesamt auf einem Interview, dass der 42-Jährige bei den Arnold Classics 2018 gegeben hat.
In diesem Interview sagt der Athlet aus Brooklyn, dass er sich nie aus dem Bodybuilding zurückgezogen hat und sehen will, was das Jahr 2018 für ihn bereithält. Diese Aussage, gepaart mit einer großen Hand voll Hoffnung, weckt bei den Fans den Verdacht, dass Kai in Las Vegas einen erneuten Angriff auf den amtierenden Mr. Olympia Phil Heath wagen wird.
Betrachtet man die Aussage aber nüchtern und ohne rosarote Brille, gibt Kai lediglich an, dass er es für möglich hält, im Jahr 2018 wieder an Wettkämpfen teilzunehmen. Mit keinem Wort visiert er den im September stattfindenden Mr. Olympia an.
Bisher nicht qualifiziert
Auch wenn es für viele Fans wohl das Comeback des Jahres wäre, gibt es einige Anzeichen dafür, dass man den Zweitplatzierten aus dem Jahr 2014 in diesem Jahr nicht auf der Olympia-Bühne sehen wird.
So ist er bis zum heutigen Tag noch nicht für den Wettkampf in Nevada qualifiziert. Nur weil er in der Vergangenheit bereits den zweiten Platz machen konnte, heißt das nicht automatisch, dass er für zukünftige Wettbewerbe zugelassen ist.
Für eine Qualifikation müsste Kai entweder beim letzten Mr. Olympia in den Top 5 gelandet sein, eine der aktuell stattfindenden Pro Shows gewinnen oder über die Teilnahme an verschiedenen Wettkämpfen Punkte sammeln.
Bisher hat man den US-Amerikaner aber noch auf keiner Bühne um Punkte kämpfen sehen, sodass ihm nur noch wenige Möglichkeiten bleiben, um diese zu sammeln. Falls er sich dazu entschließt, bieten ihm beispielsweise die im Juli stattfindenden Chicago Pro und Vancouver Pro die Möglichkeit dazu.
Einladung durch die IFBB
Ein weiteres mögliches Szenario wäre die Einladung für den Mr. Olympia 2018 durch die IFBB. Diese Einladung würde es dem 42-Jährigen ermöglichen, ganz ohne Qualifikation teilzunehmen. Bereits in der Vergangenheit hat die IFBB eine Einladung an Kai vergeben, die der Ausnahmeathlet aberablehnte.
Dass sich die Verantwortlichen erneut die Blöße geben und darauf hoffen, dass er bei einer weiteren Einladung zusagt, ist eher unwahrscheinlich, weiß die IFBB nur zu gut, dass Kai ein Athlet ist, der sich die Teilnahme selbst verdienen möchte.
Ganz undenkbar ist eine Einladung dennoch nicht, würde ein Auftritt der Legende doch ordentlich Geld in die Kassen des Verbands spülen.
Aktuell kann nur darüber spekuliert werden, ob Kai Greene tatsächlich noch einmal beim Mr. Olympia auf der Bühne stehen wird. Ein Interview, das bei den Arnold Classic aufgenommen wurde, weckt die Hoffnungen der Fans. Sollte „The Predator“ wirklich teilnehmen wollen, wird das Zeitfenster für die Qualifikation aber immer kleiner. Ganz abwegig ist die Teilnahme aber nicht, befindet sich Kai doch das ganze Jahr über immer in einer Form, die für einen Auftritt beim Mr. Olympia mehr als akzeptabel ist!
Würde ihn gerne sehen wie er den 1. Platz macht (mehr als verdient!).
[…] Kai Greene: Nicht endende Spekulationen um Mr. Olympia-Teilnahme?! […]