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Genetischer Freak: Ist die DNA das Erfolgsgeheimnis von Ronnie Coleman?

Auch wenn ein unbändiger Wille, eine außerordentliche Arbeitsmoral und sicherlich auch das eine oder andere chemische „Helferlein“ maßgeblich am Erfolg des achtmaligen Mr. Olympia Ronnie Coleman beteiligt waren, sollte wohl jedem klar sein, dass seine genetischen Voraussetzungen den größten Beitrag zu seiner jahrelangen Herrschaft geliefert haben. Während die DNA nicht nur darüber mitentscheidet, wie viel und wie schnell wir an Muskulatur aufbauen können, bestimmt sie zu einem gewissen Grad auch, wie sehr ein Mensch die extremen Praktiken eines Schwergewichtsbodybuilders wegstecken kann. Laut Muscular Development (MD) soll ein Gentest darüber Aufschluss gegeben haben, wie hoch der Einfluss der Gene von „Big Ron“ wirklich gewesen ist.

Vorab sei gesagt, dass wir uns beim folgenden Artikel hauptsächlich auf die Abhandlungen eines Artikels des amerikanischen Bodybuilding-Magazins stützen. Obwohl die Aussagen nachweislich vom Chefredakteur der Firma MuscleGenes stammen, die mittlerweile unter dem Namen FitnessGenes am Markt ist, fehlt uns jede Spur vom angesprochenen „Research Paper“. Die getroffenen Behauptungen mögen vor einem wissenschaftlichen Hintergrund durchaus plausibel erscheinen, wir können aber nicht sicher nachweisen, ob sie im Fall Colemans tatsächlich der Wahrheit entsprechen.

FitnessGenes wurde vom Arzt und Genexperten Dr. Dan Reardon im Jahre 2013 gegründet und umfasst eine Reihe weiterer Doktoren, Ärzte und Spezialisten auf dem Gebiet der DNA-Analyse. Gemeinsam entwickeln und bewerben sie ein Produkt, mithilfe dessen man seine Gene analysieren lassen kann und basierend darauf spezifische Empfehlung hinsichtlich des optimalen Trainings, der Ernährung und des allgemeinen Lebensstils erhält.

Laut des Artikels auf MuscularDevelopment.com soll das Expertenteam des Unternehmens im Rahmen der Mr. Olympia Expo 2013 den ersten Test seiner Art am achtfachen Gewinner des prestigeträchtigsten Wettkampfes im Bodybuilding durchgeführt haben. In der darauffolgenden, wissenschaftlichen Veröffentlichung, die wir zum heutigen Zeitpunkt nirgendwo mehr finden können, soll man dargelegt haben, auf welche Weise die Gene des Texaners dazu beigetragen haben sollen, wie sein Körper auf verschiedene Formen des Trainings und der Ernährung reagiert.

Ronnie Coleman: Ein Prototyp für die Classic Physique?!

Dem durchschnittlichen Fan des Bodybuildings wird nicht entgangen sein, dass sich der Sport über die Jahre hinweg verändert hat. Dabei gibt es positive und negative Entwicklungen. Als durchaus zufriedenstellend kann das immer weiter steigende Interesse am Kraftsport beschrieben werden, das in erster Linie durch die digitalen Medien und sozialen Netzwerke befeuert wird. Weniger erfreulich hingegen […]

Demnach soll sich das Team des damals frisch gegründeten Unternehmens das Gen ACTN3 angesehen haben. Wie im Text richtig dargestellt wird, bestimmt die Form dieser Erbanlage, wie sehr eine Person die Fähigkeit besitzt, Kraft und Muskelmasse aufzubauen. Es bestimmt nicht nur die Verteilung der Typ I und II Muskelfasern, sondern darüber hinaus auch die Aktivität von mTOR, dem Hauptregulator der Muskelproteinsynthese. Es gibt zwei Haupttypen von ACTN3. Die X-Variante ist besser untersucht in Bezug auf Ausdaueraktivitäten, wohingegen die R-Variante besser hinsichtlich Schnelligkeit und Power studiert wurde. Manche Menschen haben nur eine dieser Varianten (RR oder XX), wohingegen die Mehrheit der Bevölkerung jeweils eine Variante besitzt (Rx, RX oder rX) [1].

Laut des Tests soll „King Coleman“ eine Variante des Gens besitzen, welches seine Muskeln besser regenerieren lässt und dazu führt, dass er eine größere Muskelmasse aufbauen kann. Folglich nehmen wir an, dass MuscleGenes bei ihm eine reine RR-Variante festgestellt hat. Personen, bei denen dies der Fall ist, besitzen eine stärkere mTOR-Aktiviät, einen höheren Anteil an Typ II Muskelfasern und eine gesteigerte Explosivität aufgrund einer verringerten Dehnbarkeit der Muskulatur, was dazu führt, dass sie wie geschaffen für das Bodybuilding sind.

ACTN3: Dieses Gen bestimmt deinen Muskelaufbau!

Die Art der Muskelfasern, die du hast, wird zu einem großen Teil durch das Alpha-Actinin 3 (ACTN3) Gen reguliert. Nicht nur der dominantere Typ von Muskelfasern (Typ I oder II), sondern auch die verschiedenen Qualitäten der Gewebe selbst – wie gut es mit Muskelschäden umgeht, wie stark mTOR aktiviert wird, seine Kapazität, Sauerstoff zu verwenden […]

Mark Gilbert, Chefredakteur von MuscleGenes, sagte gegenüber MD, dass sie extrem zufrieden mit den Laborergebnissen ihrer berühmten Testperson seien, da sie genau diese Ergebnisse vom wahrscheinlich erfolgreichsten Bodybuilder der Geschichte erwartet hätten. Für Sportler mit seinem genetischen Profil würden sie das maximale Trainingsvolumen und die niedrigste Frequenz empfehlen, das heißt den größten Abstand zwischen den Trainingseinheiten für eine Muskelgruppe. Ronnie war bekannt für sein hohes Trainingsvolumen bei gleichzeitig schweren Gewichten. Seine außerordentliche Regenerationskapazität, die viele Bodybuilder bis heute bewundern, wäre somit vermutlich neben anderen Dingen maßgeblich auf seine genetische Ausstattung zurückzuführen. Bei Athleten mit einer anderen Komposition der Erbanlagen würde ein solches Training womöglich mehr Schaden anrichten, als zum Aufbau von Kraft und Masse führen.

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Ein weiteres Gen, welches für das überaus große muskuläre Potenzial der Bodybuilding-Legende in hohem Maße verantwortlich sein kann, ist das sogenannte Myostatin. Zwar wird es im vorliegenden Artikel nicht genannt, doch stellt es einen Mechanismus dar, welcher uns Menschen vor „zu viel“ Muskelmasse schützen soll. Was für den bestrebten Kraftsportler zunächst kontrovers erscheint, da er natürlich so viel Muskelmasse aufbauen möchte wie möglich, ergibt aus evolutionärer Sicht durchaus Sinn. In Zeiten, in denen die Nahrung noch mühsam erjagt oder gesammelt werden musste, kam es häufiger dazu, dass man mehrere Tage oder Wochen am Stück keine Nahrung hatte. Muskelmasse aufzubauen und zu erhalten, ist jedoch ein energieaufwendiger Prozess, besonders wenn der Körper weite Strecken für die Nahrungssuche zurücklegen musste. Um Energie zu sparen, entwickelte sich mit der Zeit ein Mechanismus, der den Menschen nicht mehr Muskelmasse aufbauen lässt als nötig.

Aus dem Tierreich sind uns einige Fälle bekannt, bei denen dieses Gen nicht nur mutiert ist, sondern komplett fehlt. Die Folge: unkontrolliertes Muskelwachstum. Die Rinderrasse Weißblaue Belgier ist beispielsweise so muskulös, dass die Kälber nur durch Kaiserschnitt auf die Welt gebracht werden können, da der Geburtskanal der Muttertiere zu eng für eine natürliche Geburt ist. Laut einer Studie von BALCO Laboratories aus dem Jahre 1998 soll beispielsweise einer von Colemans schärfsten Konkurrenten, Flex Wheeler, über eine Mutation dieses Gens verfügen, welches daran beteiligt gewesen sein könnte, dass er seiner Zeit einer der besten Bodybuilder der Welt war und sich in den Jahren 1998 und 1999 auf dem Mr. Olympia nur knapp hinter Ronnie auf Rang zwei platzierte.

Flex Wheeler: War ein Myostatin-Defekt der Grund für sein herausragendes Potenzial?

Ohne jeden Zweifel gehört Flex Wheeler zu den Athleten, die in der Geschichte des Bodybuildings die beste Genetik vorweisen konnten. Als „Sultan of Symmetry“, wie der 1965 geborene US-Amerikaner aufgrund seiner herausragenden Ästhetik genannt wurde, zählte er in den 90er Jahren stets zu den heißesten Anwärtern auf die Krone des Sports, auch wenn er den […]

Doch der Aspekt des Trainings war nicht der einzige, den sich das Team von MuscleGenes angeschaut haben soll. Laut des Medienberichtes habe man ebenfalls herausgefunden, dass der ehemalige IFBB Pro besonders gute Veranlagungen zur Fettverbrennung gehabt habe. Demzufolge soll seine genetische Ausstattung dafür gesorgt haben, dass sein Körper im Rahmen der Energieproduktion vermehrt eine bestimmte Art der Uncouplingproteine exprimiert haben soll. Diese Botenstoffe sorgen bei Aktivierung in der Atmungskette dafür, dass ein Teil der verfügbaren Energie in Wärme umgewandelt wird. Dieser Mechanismus trägt im Normalfall dazu bei, dass eine konstante Körpertemperatur aufrechterhalten werden kann.

Ist die Aktivität dieser Proteine erhöht, findet eine überhöhte Hitzeproduktion statt, wodurch der Kalorienverbrauch selbst in Ruhe deutlich gesteigert ist. Das gleiche Prinzip finden wir bei der Einnahme von 2-Dinitrophenol, kurz DNP. Diese Substanz kommt im Bodybuilding vereinzelt zum Einsatz, um die Fettverbrennung zu steigern. Sollte Ronnies Körper auf natürliche Weise eine gesteigerte Aktivität dieses Mechanismus‘ aufweisen, würde dies zumindest teilweise seine überragende Wettkampfhärte erklären. Als mögliches Gen kommt hier beispielsweise RCAN1 in Frage, welches zu einer stärkeren Exprimierung des Uncouplingproteins 1 führt sowie den Anteil von braunem Fettgewebe steigert [2, 3].

RCAN1: Ein Gen, das dich so viel essen lässt, wie du nur willst?

Fitnesssportler und Bodybuilder sind von Haus aus stets darauf bedacht, ein meisten haben dabei jedoch nicht das Glück, mit eiem so schnellen Stoffwechsel gesegnet zu sein, dass sie so viel essen können, wie sie wollen, und dabei trotzdem in Form zu bleiben. Forscher sind nun aber auf ein Gen gestoßen, welches der Schlüssel für die […]

Nicht näher spezifiziert soll die Bodybuilding-Legende außerdem weitere Gene exprimiert haben, die mit einem geringeren Körperfettanteil assoziiert werden. Darüber hinaus hätten die Forscher Gene analysiert, die Aufschluss über den Umgang des Körpers mit Kohlenhydraten bestimmen. Wie MD erklärt, soll der Ausnahmebodybuilder an manchen Tagen bis zu 2500 Gramm Kohlenhydrate von seinem Coach Chad Nicholls angeordnet bekommen haben und selbst in der Wettkampfvorbereitung habe Coleman 900 Gramm dieses Makronährstoffes zu sich genommen.

Den Angaben von Mark Gilbert nachh habe das Muskelpaket drei von vier Genvarianten aufgewiesen, welche für eine außerordentliche Insulinsensitivität sprechen. Aufgrund dessen könne sein Körper extrem gut mit Kohlenhydraten umgehen, wodurch es ihm gelinge, trotz einer hohen Zufuhr an Körperfett zu verlieren. Die vierte Genvariation sei dagegen neutral gewesen. Während wir an dieser Stelle nicht abschätzen können, von welchen Gene hier genau die Rede war, können wir der Tatsache zustimmen, dass die Insulinsensitivität teilweise genetisch bedingt ist. Darüber hinaus sorgen jedoch auch körperliche Aktivität sowie ein geringer Körperfettanteil an sich dafür, dass dieser Parameter deutlich erhöht ist. Ein gutes Abschneiden auf diesem Gebiet sollte also für fast jeden Spitzensportler vorherzusehen sein.

Obgleich der Gentest am achtfachen Mr. Olympia und der Text auf Musculardevelopment.com sehr nach einer reinen Werbemaßnahme des amerikanischen Unternehmens für Gentests anmutet, ist dennoch nicht von der Hand zu weisen, dass Ronnie Coleman gemessen an seinen Erfolgen und des unerreichten Körpers eine genetische Ausstattung besitzen muss, die ihm zum Prototypen eines genetischen Freaks macht. Zwar ist eine gute Erbanlage nicht alles, wenn es um die maximale sportliche Leistung geht, doch wenn eine gute DNA und ein eiserner Wille sowie Disziplin und Arbeitsmoral zusammenkommen, dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass nach Jahren harter Arbeit ein Athlet von Ronnies Kaliber dabei herauskommt.

Indessen kann man sagen, dass das Gebiet der Gensequenzierung und der darauf basierenden Empfehlungen hinsichtlich des Training und der Ernährung in den letzten Jahren deutliche Fortschritte gemacht hat. Dennoch kratzt die Wissenschaft auf diesem Gebiet noch relativ nah an der Oberfläche. Auch wenn Firmen wie FitnessGenes seit Jahren versuchen, werden wahrscheinlich noch einige Jahre vergehen, bis man hier so weit ist, präzise und ganzheitliche Produkte mit maximaler Effektivität für jedermann anbieten kann.


Primärquelle:
musculardevelopment.com/training/team-md-blogs/ronnie-coleman-blog/13909-it-s-official-ronnie-is-a-freak.html

Literaturquellen:

  1. Pickering, Craig, and John Kiely. „ACTN3: More than just a gene for speed.“ Frontiers in physiology 8 (2017): 1080.
  2. Rotter, David, et al. „Regulator of Calcineurin 1 helps coordinate whole‐body metabolism and thermogenesis.“ EMBO reports19.12 (2018): e44706.
  3. Bal, Naresh C., et al. „Sarcolipin is a newly identified regulator of muscle-based thermogenesis in mammals.“ Nature medicine18.10 (2012): 1575.
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