Der Mr. Olympia ist ohne jeden Zweifel der prestigeträchtigste Wettkampf im Bodybuilding. Nur die besten Profi-Athleten der IFBB, die sich über das Jahr auf rangniedrigeren Meisterschaften qualifiziert haben, kommen jedes Jahr im September zusammen, um den Besten unter sich zu küren. Es ist der „Superbowl des Bodybuildings“ und wer ihn gewinnt, darf sich als den besten Bodybuilder der Welt betrachten. Doch nicht von Anfang ging es so zu wie heute. In den über 50 Jahren, die es den Mr. Olympia schon gibt, hat sich im Prozedere einiges verändert. Mit wem aber fing die Reise eigentlich an?
Wir schreiben das Jahr 1963. Joe Weider, der „Master Blaster„, wie er liebevoll genannt wird, ist seit Jahren als Geschäftsmann und Fan in der Bodybuilding-Szene unterwegs und sieht, dass der Sport sich immer weiter in eine Richtung entwickelt, die es bisher nicht gab. Der bislang höchste Titel, der Mr. Universe, der seit 1947 in verschiedenen Verbänden ausgetragen wird, reicht in den Augen Weiders nicht mehr aus. Er möchte die besten Athleten aller Verbände zusammen bringen, um den besten von ihnen zu küren.
Zwei Jahre später ist es so weit, der erste Mr. Olympia Wettkampf wird am 18. September 1965 in New York ausgetragen und von den nur drei teilnehmenden Athleten kann sich Larry Scott am Ende als erster Mr. Olympia feiern.
Der US-Amerikaner begann im Alter von 16 Jahren mit den Leibesübungen und nahm 1959 mit 20 Jahren das erste Mal an einem Wettkampfteil. Anschließend gewann er den Mr. California 1960, den Mr. Pacific Coast 1961, den Mr. America 1962 und den Mr. Universe 1964, bevor er der erste Mr. Olympia der Geschichte des Bodybuildings wurde.
Der heutige Gewinner des Wettbewerbes, erhält neben einer Menge Preisgeld und einer Medaill außerdem eine kleine Statue, die Eugene Sandow, einen Pionier des Bodybuildings, repräsentiert. Doch anders als Viele annehmen, wird dieser Preis erst seit 1977 an den Gewinner vergeben. Larry Scott hingegen erhielt für seinen Sieg 1965 eine Krone. Der Bodybuilder aus Idaho in den USA bekam darüber hinaus 1.000 US-Dollar als Preisgeld überreicht, was zur damaligen Zeit viel Geld war.
53 Jahre später, im Jahr 2018, betrug das Preisgeld für den Gewinner jedoch bereits 400.000 US-Dollar. Des Weiteren bekommen heute alle Teilnehmer in den vorderen Rängen des Schwergewichts einen Scheck überreicht, wohingegen 1965 nur der Sieger mit Bargeld nach Hause ging.
Ein Jahr später, 1966, wiederholte Larry Scott seinen Sieg, woraufhin er sich im Alter von nur 27 Jahren zur Ruhe setzte. Damit ist er bis zum heutigen Tage der einzige Mr. Olympia, der auf dieser Bühne ungeschlagen bleibt. Jeder der 13 folgenden Titelträger konnte entweder nicht auf Anhieb siegen oder wurde von seinem Nachfolger entthront. Ein weiterer Unterschied zu heute ist das Alter der Athleten.
Mit 27 Jahren war Larry Scott noch sehr jung, als er sich dazu entschied, der Bühne den Rücken zu kehren. Heutige Sieger sind meist schon um die 30 Jahre, wenn sie ihren ersten Mr. Olympia gewinnen. Phil Heath war 30, Ronnie Coleman 34 und Jay Cutler 33 Jahre alt, als sie die „Sandow Trophy“ das erste Mal in ihren Händen halten durften.
So entwickelte sich die Idee Joe Weiders über das letzte halbe Jahrhundert zum prestigeträchtigsten Wettkampf im Bodybuilding. Vieles hat sich seither verändert, doch eine Sache bleibt, der Gewinner wird noch immer als bester Bodybuilder der Welt angesehen.