Insgesamt acht Mal konnte Ronnie Coleman den Sieg beim Mr. Olympia verbuchen und sich damit in die Geschichtsbücher des Bodybuildings eintragen. Der US-Amerikaner war sogar kurz davor, den zuerst von Lee Haney aufgestellten Rekord nicht nur einzustellen, sondern zu überbieten, scheiterte aber im Jahr 2006 an Jay Cutler. Ungeachtet dessen verlief die Karriere des mittlerweile 54-Jährigen mehr als nur erfolgreich. Zahlreiche Pokale und andere Trophäen zieren heute die Sammlung des Texaners und eigentlich möchte man meinen, dass es keinen Grund geben dürfte, auch nur irgendetwas zu bedauern, doch dem ist nicht so!
Ronnie Coleman ist bei weitem nicht nur einer der erfolgreichsten IFBB Pros. Vielmehr bewies der achtmalige Mr. Olympia auch durch zahlreiche Kraftleistungen im Gym, welches enorme Potenzial lange Zeit in ihm schlummerte. Hätte niemand seine hervorragende Genetik fürs Bodybuilding erkannt, wäre aus ihm wohl ein ähnlich siegreicher Powerlifter geworden. Unvergessen sind die Videos, in denen er beispielsweise 200 Pfund (circa 90 Kilo) schwere Kurzhanteln beim Bankdrücken oder 2300 Pfund (über eine Tonne) in der Beinpresse bewältigt. Es handelt sich dabei um Lasten, bei denen der Otto Normal Trainierende mit Ohren schlackert. Vollends zufrieden scheint der US-Amerikaner aber mit seinen Leistungen nicht immer gewesen zu sein.
In einem Gespräch mit Shawn Ray, geführt am Rande der Arnold Classic 2018, wird Ronnie Coleman erneut nach der Sache gefragt, die er am meisten bereut. Prompt antwortet der achtfache Mr. Olympia und erklärt, dass dies die Kniebeugen mit 800 Pfund (363 Kilo) gewesen seien, die er niemals zuvor bewegt hatte, aber unbedingt für zwei Wiederholungen habe stemmen wollen. Nachdem sich im Satz später dann sowohl die erste als auch die zweite, noch tiefer ausgeführte Wiederholung verhältnismäßig leicht angefühlt hätten, ließ er das Gewicht laut eigener Aussage aufgrund mentaler Limitierung zurück ins Rack fallen. Bis zum heutigen Tag bedauere er dieses Verhalten, da er sich körperlich auch zum damaligen Zeitpunkt sicher gewesen sei, fünf Wiederholungen zu schaffen. Einzig und allein sein Kopf habe nicht mitgespielt.
Wie so vieles bei Ronnie Coleman, hängt also sein größtes Bedauern ebenfalls mit dem von ihm so geliebten Sport zusammen. So sei es ihm körperlich wohl möglich gewesen, beim Satz Kniebeugen mit 800 Pfund noch drei weitere Wiederholungen zu bewältigen, wenn damals nur sein Kopf mitgemacht hätte. Eine fast undenkbare Leistung, die auch Kai Greene, der in derselben Gesprächsrunde sitzt, für unglaublich hält und in diesem Zusammenhang durchsickern lässt, dass „Big Ron“ in jungen Jahren eines seiner Vorbilder gewesen sei!
[…] Reue: Ronnie Coleman erklärt, was er am meisten bedauert! 8. Juni 2018 Danny Forster […]