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Thunfisch-Shake à la Markus Rühl – Gute Alternative oder Gefahr?

Des Bodybuilders wohl größtes Laster sind die Nahrungsergänzungsmittel. Gerade zu Anfangszeiten gibt es wohl kaum etwas, das den motivierten Frischling mehr begeistert als die bunt verpackten Pulver und Dosen. Das Marketing der Fitnessindustrie schlägt hier mit voller Bandbreite zu. Wohl kein Athlet wird nicht von sich behaupten können, zum Start seiner Karriere teils Unmengen an Geld in die angepriesenen Supplements der Fitnessfirmen investiert zu haben. Mit fortschreitendem Trainingsalter erkennt man zunehmend, dass hinter den gut vermarkteten Produkten selten etwas Brauchbares steckt. So wird man irgendwann feststellen, dass es nur sehr wenig Erzeugnisse gibt, die für den Trainingserfolg verwertbar sind.

Unter den Supplements, die jeder Sportler dauerhaft in seinem Repertoire haben sollte, ist ein qualitativ hochwertiges Proteinpulver wohl das mit Abstand am meisten genutzte.

Auf der einen Seite hilft es dabei, einfach und schnell die täglich benötigte Proteinmenge zu konsumieren. Auf der anderen Seite haben die Hersteller in den letzten Jahren bei den Geschmäckern so stark investiert, dass man durchaus von einem wohl mundenden Snack für zwischendurch sprechen kann.

Nun gibt es aber auch Athleten, die ihren Proteinpulverkonsum auf ein Minimum reduzieren möchten. Das kann entweder an einer Intoleranz gegen die Inhaltsstoffe der Produkte oder aber an der grundsätzlichen Abneigung gegen Shakes liegen.

Bringt man dann noch ein Gewicht im dreistelligen Bereich auf die Waage, kann es ziemlich schwer werden, den Eiweißbedarf zu decken. Aus diesem Grund hat Markus Rühl der Öffentlichkeit vor einiger Zeit seinen ganz persönlichen Shake-Ersatz präsentiert.

Fisch statt Whey

Der aus Roßdorf stammende Athlet blickt auf eine lange und erfolgreiche Karriere zurück, in der er wahrscheinlich mehr Wheyshakes verzehrt hat als das gesamte Dorfstudio in seinem Heimatort.

Kein Wunder, dass er mit steigendem Trainingsalter eine regelrechte Abneigung gegen die eigentlich so schmackhaften Pülverchen entwickelt hat. Laut eigener Aussage überkomme ihn ein Gefühl der Übelkeit, wenn er täglich mehrere Whey-Shakes konsumiert.

Aus der Not heraus wurde so ein Shakeersatz geboren, der nach Veröffentlichung des Rezepts nicht jedem direkt zusagte. Markus verzichtet nach dem Training auf das so oft angepriesene Whey und mixt sich stattdessen einen Shake aus Thunfisch.

Das Rezept

Für diesen Shake, der in den sozialen Medien fast schon Kultstatus erreicht hat, benötigt man nicht viel:

  • Eine Dose Thunfisch in Wasser
  • Zwei Reiswaffeln
  • 300ml Wasser
  • Zwei Gramm Salz
  • Pfeffer

Alle Zutaten werden im Mixer zu einer flüssigen Masse gemischt und fertig ist die Revolution. Insgesamt liefert die Shakealternative des ehemaligen KFZ-Mechanikers 40 Gramm Eiweiß und übertrifft damit so manchen Shake.

Nachdem der polarisierende Athlet dieses Rezept veröffentlichte, waren die Meinungen geteilt. Kaum ein Fan konnte sich vorstellen, dass der Thunfisch-Shake ohne sofort eintretenden Brechreiz konsumiert werden könnte.

Markus Rühl hingegen ist überzeugt von seiner Kreation. Wie Fischsuppe soll er schmecken, der Shake, der für viel Aufsehen sorgte. Neben der geschmacklichen Gewöhnung muss zusätzlich aber hinterfragt werden, wie oft eine solche Alternative genutzt werden kann, ohne dem Körper eine zu hohe Menge an Giftstoffen zuzuführen.

Thunfisch und Quecksilber

Die in Fischprodukten enthaltenen Gehalte von Quecksilber sorgen seit Jahren für Diskussionsstoff. Vor allem anderen soll Thunfisch unter einer hohen Belastung leiden. Im Thunfisch liegt das Quecksilber zu über 90 Prozent als Methylquecksilber vor.

Der Grenzwert, der zur Beurteilung für die eine akzeptable Aufnahme von Quecksilber verwendet wird, ist der PTWI – provisional tolerable weekly intake. Er gibt an, wie viel Methylquecksilber pro Woche konsumiert werden kann, ohne dass mit negativen Konsequenzen zu rechnen ist.

Unter Berücksichtigung dieses Wertes legt die EFSA – die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit – einen maximalen Konsum von insgesamt 100 Mikrogramm pro Woche für einen 60 Kilogramm schweren Menschen fest, was gleichzustellen mit einer Menge von 0,16 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht ist.

Nimmt man nun den Durchschnittswert einer handelsüblichen Dose Thunfisch, kann die Berechnung beginnen. Im Mittel liegt der Thunfisch aus dem Handel bei 0,16 Milligramm pro Kilogramm Fisch. Eine Dose aus dem Handel schlägt mit circa 150 Gramm Abtropfgewicht zu Buche.

Konsumiert man täglich eine Dose, entspricht das einer wöchentlichen Menge von 1085 Gramm und damit einer Belastung von ungefähr 0,17 Milligramm Methylquecksilber. Der tägliche Verzehr überschreitet also knapp den PTWI.

Bedenkt man, dass durch weitere Umwelteinflüsse – Kohlekraftwerke beispielsweise – zusätzliches Quecksilber in den Körper gelangt, ist deutlich zu erkennen, dass zumindest der tägliche Konsum einer Thunfischdose über den Empfehlungen liegt.

Selbst wenn man zu der Minderheit gehören sollte, die wie der Ausnahmeathlet aus Roßdorf dem fischigen Geschmack dieses sehr extravaganten Shakes etwas abgewinnen können, sollte die Thunfischalternative nicht jeden Tag verwendet werden. Durch die hohe Belastung mit Quecksilber in vielen Thunfischprodukten überschreitet man bei dauerhaftem Konsum die Grenzwerte. Unter Berücksichtigung aktueller Empfehlungen kann man sich an einer Gesamtmenge von maximal sechs Thunfischshakes pro Woche orientieren – sofern man denn alles korrekt und gemäß den empfohlenen Richtwerten machen möchte.


Referenzen:
bfr.bund.de/de/a-z_index/quecksilber-4991.html
allum.de/stoffe-und-ausloeser/quecksilber/grenzwerte-und-richtwerte

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7 Kommentare

  1. Ist in der Rechnung nicht ein Tipp- bzw Denkfehler. wenn der Grenzwert bei 100µG (Mikro!) pro Woche liegt? Bei 0,16mG (Milli) [0,16mG = 160µG) pro KG Körpergewicht wäre der beschrieben Grenzwert bei einer Dose Thunfisch sofort überschritten. Bitte korrigiert das.

  2. Naja, die Werte sind an einem „normalen“ Menschen mit 60kg orientiert. Dieser Mensch bräuchte ja auch nicht sonderlich viel Eiweiss und wäre daher garnicht auf soetwas angewiesene. Bei dreistelligem Gewicht sieht das mit dem Eiweissbedarf dann zwar anders aus, dann ist der Grenzwert bei einer Dose täglich aber auch noch in sicherer Entfernung…

  3. Ein Lebensmittel FREIWILLIG konsumieren, das bekanntermaßen belastet ist… Wer führt sich denn freiwillig auch nur winzigste Mengen eines toxischen Stoffes zu?
    Jaja, der Grenzwert… Grenzwerte wurden im Lauf der Jahre bei vielen Dingen auch schon geändert.
    Leute, Quecksilber im Körper ist der Horror. Das bleibt im Bindegewebe und wird nicht einfach wieder rausgepisst! Wir nehmen heutzutage soviele Umweltgifte in uns auf…
    Wer die Augen davor verschließt, sollte mal in sich kehren und drüber nachdenken, welche Folgen entstehen können.

  4. Wir nehmen jeden Tag Umweltgifte zu uns. Eigentlich müssten wir alle schon tot sein, sind wir aber nicht. Man sollte nicht immer den Teufel an die Wand malen. Am Beispiel Marks Rühl sieht man, dass man offenbar auch an sehr häufigem Thunfisch-Konsum nicht ernsthaft Schaden nimmt, sonst müsste er wohl schon tot sein. Genauso wie alle mit Amalgam-Füllungen. Ja Quecksilber ist schädlich, ich will das nicht verharmlosen, aber die Grenzwerte haben schon einen Sinn. Ich esse auch selten Thunfisch. Ich unterstütze auch nicht die Überfischung der Meere. In Maßen genossen, denke ich aber, dass es rein vom Risiko her, unproblematisch ist.

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