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9% der Dopingvergehen sind auf Supplemente zurückzuführen

Ungefähr sechs bis neun Prozent aller Dopingvorfälle im Sport finden ihren Auslöser in der Verwendung von Nahrungsergänzungen. Sportwissenschaftler der Victoria University in Australien kamen zu dieser Schlussfolgerung, nachdem sie alle der jüngsten Dopingvergehen in Australien, England und den USA analysierten.


Seit 1990 entlarven Dopingjäger Athleten aufgrund der Verwendung illegaler Substanzen – und das trotz des Fakts, dass diese Athleten nur erlaubte Supplements konsumierten. (Studien zeigten, dass 40-70% aller Sportler Supplements konsumieren.) Im ersten Jahrzent des 21. Jahrhunderts waren die Hauptschuldigen analoge Stoffe zu anabolen Steroiden, die im Körper zu Testosteron, nandrolon und Boldenon konvertieren. Diese Substanzen werden Prohormone genannt. Im Jahr 2004 fanden deutsche Biochemiker Nachbildungen anaboler Steroide in 15% der getesteten Supplements.

Die Prohormone landeten größtenteils in den Supplements, weil die Fabriken, welche diese Supplements herstellten, ebenso Produkte herstellen, die Prohormone enthalten. Als die amerikanische Regierung 2004 den Prohormonen den gleichen Stellenwert wie anabolen Steroiden zuschrieb, verschwanden die Prohormone vom Markt – und auch aus den Supplements. Aber das Problem der gefundenen Dopingsubstanzen in Supplements gab es weiter, denn die Hersteller ersetzten Prohormone mit Designer Steroiden – vollwertige anabole Steroide, von denen es die meisten nie auf den Markt geschafft haben, niemals am Menschen getestet wurden und die durch alte Patente und wissenschaftliche Literatur an die Supplement Hersteller gelangten.

Ungefähr 2010 kam die Ära der Designer Steroide zu einem Ende. Die Regierung wurde sich des Problems bewusst, Dopingjäger passten ihre Tests an, die Gesetze wurden verschärft und die Supplement Hersteller entfernten die Designer Steroide aus ihren Regalen.

Das bedeutet aber nicht, dass das Problem mit den Dopingsubstanzen in Supplements dadurch gelöst wurde. Athleten, die Supplements konsumieren, wurden seit 2010 immer öfter und regelmäßiger positiv auf Stimulanzien getestet.

Wie groß ist das Problem der kontaminierten Supplements aber wirklich? Nach einer Studie, bei der Fälle aus den USA, Australien und Großbritannien berücksichtig wurden, zeigte sich, dass 6,4 bis 8,8% der Dopingvorfälle auf Supplements zurückzuführen sind.

In der unten abgebildeten Grafik sieht man das Datenmaterial, das von den australischen Sportwissenschaftlern ausgewertet wurde. Das Diagramm zeigt, dass das Problem von Doping in Supplements nicht abgenommen hat.

Die blaue Linie zeigt die Anzahl aller Dopingvorfälle, die rote Linie zeigt die Fälle, bei denen Supplements involviert waren.
Die blaue Linie zeigt die Anzahl aller Dopingvorfälle, die rote Linie zeigt die Fälle, bei denen Supplements involviert waren.

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Man muss dazu sagen, dass die Studie nicht genau offen legt, um welche Art des Doping es sich in den einzelnen Fällen handelte. Wir vermuten, dass die meisten positiven Dopingtests durch verbotene Stimulanzien und nicht durch Steroide, SARMs, Prohormone oder Designer Steroiden verursacht wurden.

Quelle: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25722470

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