Halotestin, dessen aktiver Wirkstoff Fluoxymesteron ist, kann man gut und gerne als eines der risikobehaftetsten anabolen Steroide überhaupt bezeichnen. Toxikologen der University of Basel haben nun herausgefunden warum: Laut ihrer in-vitro Studie kann Halotestin nämlich eine dramatische Erhöhung des Cortisolspiegels bewirken!
Halotestin (Fluoxymesteron) ist ein anaboles Steroid. Wie auch andere orale Steroide kann es der Leber erheblichen Schaden zuführen. Zudem ist es ein starkes Androgen mit starken Vermännlichungseigenschaften, wobei es nicht dazu in der Lage ist zu Östrogen zu konvertieren. Trotz alledem warnt der Hersteller Pfizer vor Kontraindikationen, die man von einem Steroid, das nicht in östrogene Verbindungen umgewandelt werden kann, nicht erwarten würde.
Die Forscher fanden heraus, wie Halotestin und vielleicht auch andere anabole Steroide zu Ödemen und dadurch wiederum zu kardiovaskulären Problemen führen könnten. Fluoxymesteron klemmt sozusagen das Enzym 11-beta-HSD2 ab, welches Cortisol zum weniger aktiven Cortison konvertiert. Als Ergebnis daraus wird die 11-Hydroxyl Gruppe im Halotestin zu einer 11-Oxo Gruppe umgewandelt. Da 11-beta-HSD2 verloren geht, steigt die Konzentration an Cortisol im Blut.
Die Forscher überprüften, ob es noch mehr Verbindungen gibt, welche die Umwandlung von Cortisol zu Cortison sabotieren können. Dabei fanden sie heraus, dass Halotestin ein außergewöhnlich starker Hemmer von 11-beta-HSD2 ist. Es ist sogar stärker als Glycyrrhetinsäure, eine Substanz, die in Lakritze gefunden werden und einen starken Anstieg des Blutdrucks verursachen kann.
Oxymesteron und in geringerem Ausmaß Oxymetholon können 11-beta-HSD2 fast genau so stark hemmen wie Fluoxymesteron.
Die Wissenschaftler konnten zusätzlich herausfinden, dass Halotestin nicht direkt mit dem Cortisolrezeptor interagieren kann.
Cortisol stört die Elektrolytbalance, weshalb der Körper mehr Natrium und dadurch auch mehr Wasser speichert. Das bedeutet, dass sich die Plasmamenge im Blut erhöht, woraus eine Erhöhung des Blutdrucks resultiert. Hinzu kommt, dass eine eine höhere Cortisolkonzentration die Blutgefäße verengt, was ebenfalls zu erhöhtem Blutdruck führt. Zu guter Letzt macht Cortisol die Blutgefäße anfälliger auf Schäden durch Cholesterin, welches in den Blutgefäßwänden entsteht.
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Die Forscher schlussfolgern, dass anabole, androgene Steroide wie Fluoxymesteron, welche das Enzym 11-beta-HSD2 hemmen, zu negativen kardiovaskulären Effekten führen. Soweit bekannt ist Halotestin nur in oraler Form verfügbar, was in diesem Fall gut ist, dann die neu entdeckten Eigenschaften könnten bei der Injektion dieser Substanz noch stärker ausfallen!
Quelle: ergo-log.com/halotestin-is-a-cortisol-booster.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22273746