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Stoffen oder nicht? – Forscher enthüllen das moralische Dilemma des Dopings!

Während es als offenes Geheimnis gilt, dass die Top-Athleten der meisten Sportarten tiefer in die Trickkiste greifen, als es ihnen eigentlich erlaubt ist, kann man sich kaum vorstellen, wie viele potenzielle Champions es geben würde, wenn Doping kein Tabu-Thema wäre und am Ende trotz chemischer Kriegsführung allein die Genetik sowie die Leistungsbereitschaft und Willensstärke der Athleten über Sieg und Niederlage entscheiden würde. Die leistungssteigernden Vorteile durch Dopingmittel sind zwar unumstritten, aber dennoch heißt das nicht, dass sich ausnahmslos jeder Sportler auf diesen Weg begibt. Eine aktuelle Studie von der Universität von Birmingham fand nun heraus, welche Faktoren einen Sportler davon abhalten, sich eigentlich verbotenen Substanzen zu bedienen.

Zwar dreht sich die von der WADA finanzierte Studie nicht explizit um Bodybuilder, doch lässt sich das vorliegende Problem besonders eindrucksvoll an eben ihnen erklären. Obwohl es in dieser Sportart besonders offensichtlich ist, dass sich die erfolgreichsten Athleten gewissen Dopingmitteln wie anabolen Steroiden bedienen, gibt es eine Vielzahl von Trainierenden, die dem Gebrauch der wachstumsfördernden Stoffe absagen und sich im naturalen Bodybuilding versuchen. Die Rede ist hier nicht von einschlägigen Fitness-Influencern, die sich aus Instagram als „natural“ bezeichnen, auch wenn sie es vermutlich nicht sind, sondern denjenigen, die sich wirklich Tag für Tag beste Mühe darin geben, auf natürliche Weise das Maximum aus ihrem Körper herauszuholen, egal ob sie damit viele Follower und Likes bekommen oder nicht. 

Trotz des Umstands, dass die Verlockung vielleicht groß erscheinen mag, entscheiden sich nicht wenige Bodybuilder bewusst dazu, keine Steroide zu nutzen, sei es aus gesundheitlichen oder moralischen Gründen. Genau dieser Sachverhalt lässt sich auch auf eine Vielzahl weiterer Sportarten übertragen, bei denen es nicht ganz so offensichtlich ist, dass manche Athleten gedopt sind und andere nicht. Die Forscher befragten in ihrer Studie 1500  britische, griechische und dänische Sportler, besonders aus dem Bereich des Fußballs, knapp unterhalb der Profi-Ligen. 

Doping und der Mythos vom fairen Sport

Die in diesem Artikel dargestellten Inhalte spiegeln die Meinung des Autors des Originaltextes wieder und stehen in keinem Zusammenhang mit der Meinung des Übersetzers oder von Gannikus.com. Anabole Steroide, Wachstumshormone und ähnliche Stoffe sind entweder verschreibungspflichtig oder überhaupt nicht mehr aus einer Apotheke zu beziehen. Derartige Substanzen ohne Rezept zu erwerben oder zu besitzen ist […]

Im ersten hypothetische Szenario, welches die Forscher den Männern und Frauen vorlegten, sollten sie sich vorstellen, sie würden versuchen, ihre Leistung nach einer Phase enttäuschender Ergebnisse zu steigern. Im zweiten Szenario ging es darum sich vorzustellen, man würde gerade versuchen, sich von einer Verletzung zu erholen. Nachdem die einzelnen Situationen vorgestellt wurden, fragte man die Teilnehmer, wie wahrscheinlich sie zu verbotenen, aber hilfreichen Substanzen greifen würden, wenn sie sich in dieser Position befänden. 

In allen drei Ländern gaben die Athleten eine höhere Wahrscheinlichkeit des Dopings zur Regeneration von Verletzungen an als zur tatsächlichen Steigerung der Leistung. Die Forscher untersuchten besonders die Emotionen und Einstellungen gegenüber dem Gebrauch von Dopingmitteln. Dabei fanden sie heraus, dass die Entscheidung oft darauf beruhte, wie schuldig jemand erwartete sich zu fühlen.

Manche Athleten beschrieben, dass sie in der Lage seien, sich von den moralischen Aspekten zu lösen oder zu distanzieren, was zu einem geringeren Schuldbewusstsein führen würde. Beispielsweise erachteten sie das Doping für akzeptierbar, wenn es ihrem Team helfen und einen Weg darstellen würde, ihr Potenzial zu maximieren. Oder sie erachteten es als gerechtfertigt, da auch andere Athleten derartige Mittel einnehmen. Diese Rechtfertigungen unterdrücken das Schuldgefühl, das die Sportler erwarten zu verspüren und sie eigentlich vom Doping abhält.

Die Leiterin der Studie Dr. Maria Kavussanu erklärte: „Wenn ein Athlet sein Verhalten sich selbst gegenüber rechtfertigen kann, verspürt er weniger Schuld und ist stärker dazu verleitet zu dopen. Wenn wir die Nachricht bestärken, dass Doping Betrug ist, werden es die Athleten weniger häufig machen.“

Training für Natural Athleten: Die 4 wichtigsten Eckpfeiler!

Die vier wichtigsten Grundlagen für den Trainingsplan eines Natural Athleten zu haben, wurde wohl bereits von zahlreichen Personen und Plattformen behauptet. Wir haben aber neben Erfahrung gute Argumente, warum die in diesem Artikel beschriebene Vorgehensweise wirklich dis beste für einen Trainierenden ist, der sich keinerlei leistungssteigernder Mittelchen aus dem illegalen Bereich bedient. Zudem wollen wir […]

Die Forscher wollten ebenfalls wissen, welche Faktoren die Rechtfertigungen reduzieren und das Schuldgefühl der Athleten unterdrücken. Der Schlüsselaspekt hierbei war die moralische Identität. Das bedeutet, wie wichtig es den Spielern war, eine moralische Person zu sein, und wie stark ihre moralischen Werte wie Ehrlichkeit sind. Spieler mit einer hohen moralischen Identität verwendeten keine Rechtfertigungen für Doping und würden sich dadurch potenziell schuldiger fühlen und somit weniger dazu geneigt zu sein. 

Die Forscher fanden außerdem heraus, dass das Verhalten der Trainer und das Leistungsklima, in dem die Athleten trainierten, einen signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit des Dopings hatte. Wenn die Trainer ein Klima erschufen, in dem die Spieler bei Fehlern bestraft wurden oder den besten Spielern mehr Aufmerksamkeit schenkten, waren die Athleten stärker dazu geneigt, sich verbotenen Mitteln zu bedienen.

Basierend auf diesen Ergebnissen möchte die WADA jetzt Leitlinien zur Entwicklung einer gesunden Einstellung der Spieler und Förderung der mentalen Identität entwickeln, die in vielen Sportarten zum Einsatz kommen können. Da Bodybuilding eine Einzelsportart ist, in der die Leistung jedes einzelnen und nicht der gesamten Mannschaft zum Tragen kommt, können die Ergebnisse bedeuten, dass vor allem diejenigen, die eine geringen moralischen Entwicklung besitzen und einen hohen Leistungsdruck verspüren, besonders häufig zu Dopingmitteln greifen. Da der Einsatz dieser Mittel in diesem Sport jedoch wesentlich komplexere Hintergründe haben kann, müssen weitere Untersuchungen zeigen, wie hier eine effektive Verhütungsstrategie vor Dopingmissbrauch aussehen könnte.


Primärquelle: sciencedaily.com/releases/2019/05/190509193338.htm

Literaturquelle:
Maria Kavussanu, Mariya Yukhymenko, Anne Marie Elbe, Antonis Hatzigeorgiadis. Integrating moral and achievement variables to predict doping likelihood in football: A cross-cultural investigation. Psychology of Sport and Exercise, 2019

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