Eine Ernährung, die große Mengen an Fruktose enthält, ist wohl ungesünder als man es vermuten würde. Fruchtzucker führt nicht nur zu sukzessivem Gewichtsanstieg, es fördert auch die Aktivität des Stresshormons Cortisol. Serbische Biochemiker haben dies herausgefunden, nachdem sie Ratten Wasser mit Fruktose zu trinken gaben!
Fruktose
Nahezu alle verarbeiteten Nahrungsmittel, die wir konsumieren, enthalten immer höhere Mengen an Fruktose in Form von Zucker, Glukose-Fruktose-Sirup oder Fruchtsaft. Diese auf Fruktose basierende Ernährung, welche uns von der Industrie „vorgesetzt“ wird, macht uns dick. Nicht nur, weil sie große Mengen an verstecken Kalorien enthält, sondern auch, weil zu viel Fruktose unseren Appetit und den Stoffwechsel durcheinander bringt.
Fruktose und Cortisol
Biochemiker der Universität von Belgrad veröffentlichten im Journal of Nutritional Biochemistry die Ergebnisse einer Studie, in der sie ein weiteren Aspekt der Fettzunahme durch den Konsum von Fruktose untersuchten: Der Effekt von Cortisol in Fettzellen.
Auf der ganzen Welt gibt es einige Dutzend Labore, die an der Entwicklung von Diät Supplements arbeiten, welche Cortisol in den Fettdepots durch die Blockierung des Enzyms 11-beta-HSD-1 deaktivieren. Das ist das Enzym, welches das inaktive Hormon Cortison zum aktiven Hormon Cortisol umwandelt. Cortisol ist ein Stresshormon, welches den Muskelaufbau hemmt und das Wachstum von Fettzellen stimuliert.
Studie
Die serbischen Forscher untersuchten zwei Gruppen männlicher Laborraten. Eine Gruppe bekam herkömmliches Trinkwasser (Control), die andere Wasser mit einem Fruktoseanteil von 10% (Fructose).
Ergebnisse
Nach neun Monaten aßen die Ratten in der Fruktosegruppe mehr als die in der Kontrollgruppe. Die Ratten in der Fruktosegruppe wiesen auch etwas mehr Bauchfett auf, dieser Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant.
Die Menge an freien Fettsäuren (NEFA) im Blut der Fruktosegruppe war signifikant höher als die im Blut der Kontrollgruppe. Wenn man diese freien Fettsäuren verbrennt, gibt es keine Probleme. Wenn nicht, dann kann eine hohe Konzentration an freien Fettsäuren im Blut auf lange Sicht große Probleme machen. Sie landen in Muskeln und Organen und sabotieren deren Funktion.
Die fruktosereiche Ernährung erhöhte nicht die Anzahl an Cortisol Rezeptoren (GR) in den Fettzellen, die Forscher fanden jedoch eine bedeutend höhere Anzahl an Cortisol Rezeptoren in den Zellkernen. Diese wurden wohl vom Cortisol aktiviert, welche dann Anweisungen an die DNA in den Fettzellen senden.
In den Fettzellen fanden die Forscher mehr 11-beta-HSD-1 und mehr H6PDH. H6PDH ist ein Enzym, welches 11-beta-HSD-1 mit Energie versorgt, sodass es seine Arbeit weiter verrichten kann.
Schlussfolgerung
Die Forscher konnten die Theorie nicht bestätigen, dass 11-beta-HSD-1 und H6PDH Blocker eine Diät unterstützen.
Sie konnten ebenfalls keine signifikante Erhöhung des abdominalen Fetts bei den Laborraten feststellen. Ihre Studie jedoch lässt vermuten, das eine fruktosearme Ernährung für jeden interessant sein könnte, der seinen Cortisolspiegel reduzieren möchte!
Quelle: ergo-log.com/fructose-is-a-cortisol-booster.html
Referenzstudie: dx.doi.org/10.1016/j.jnutbio.2012.09.002