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COVID-19: Studie zeigt kein erhöhtes Corona-Infektionsrisiko in Fitnessstudios!?

In ganz Deutschland sind die Gyms unter Auflagen wieder geöffnet. Je nach Bundesland gelten verschiedene Maßnahmen, um das Corona-Infektionsrisiko in Fitnessstudios für die Besucher so gering wie möglich zu halten und dennoch ein effektives Training zu erlauben. Während einige Menschen diese Maßnahmen immer noch als zu streng wahrnehmen, trauen sich andere noch nicht so recht wieder in das Gedränge der öffentlichen Trainingseinrichtungen. Eine aktuelle Studie aus Norwegen will jetzt gezeigt haben, dass diese Sorge unbegründet ist.

Bevor wir uns den Details und Ergebnissen der Untersuchung widmen sei gesagt, dass der Zeitraum der Intervention bis zur Erhebung der Tests lediglich zwei Wochen betrug. Weiterhin befindet sich das Manuskript noch im sogenannten Peer-Review-Prozess, was so viel bedeutet, dass es noch nicht von unabhängigen Experten geprüft und freigegeben wurde. Die hier vorgestellten Daten sind demnach im Moment mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.

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Die Studie

Für die Studie der Universität von Oslo rekrutierten die Forscher ganze 3764 männliche und weibliche Fitnessstudiomitglieder im Alter zwischen 18 und 64 Jahren und teilten sie in zwei Gruppen ein [1]. Während 1896 von ihnen ab dem 22. Mai Zugang zu einem von fünf ausgewählten Fitnessstudios bekamen, musste die andere Gruppe von 1868 Teilnehmern wie der Rest der Bevölkerung zu Hause bleiben. Die Teilnehmer wurden so ausgewählt, dass keiner von ihnen zur Risikogruppe für eine COVID-19 Infektion gehörte. Nach zwei Wochen wurde ein PCR-Test durchgeführt, um das Corona-Infektionsrisiko in Fitnessstudios abschätzen zu können. Nach einer weiteren Woche wurde das Auftreten von Infektionen durch eine elektronische Überprüfung der Patientendaten nochmals überprüft.

Wichtig zu erwähnen ist weiterhin, dass sich das Land Norwegen während des zweiwöchigen Interventionszeitraumes noch im Lockdown befand und die Fitnessstudios deshalb ausschließlich für die Teilnehmer der Studie sowie das Personal geöffnet waren.

Während des Besuches wurde folgende Hygienemaßnahmen angewendet:

  • Vermeidung von Handschlägen und sonstigem Körperkontakt
  • Ein Meter Abstand zu jeder Zeit, zwei Meter Abstand bei hoch intensiven Aktivitäten
  • Verfügbarkeit von Desinfektionsmitteln an allen Trainingsstationen
  • Reinigung der Geräte nach jeder Benutzung durch die Mitglieder
  • Regelmäßige Reinigung der Einrichtungen durch das Personal
  • Zugangskontrolle am Eingang, um die Distanzregeln einzuhalten und Überfüllung zu vermeiden
  • Umkleideräume waren geöffnet, Duschen und Saunen geschlossen
  • Anwesenheit von Personal zu jedem Zeitpunkt
  • Deckel von Abfallbehältern wurden entfernt
  • Personen wurden dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben, wenn sie jegliche Symptome von COVID-19 aufwiesen
  • Keine Maskenpflicht, aber die Teilnehmer wurden dazu aufgerufen, Handkontakt mit den Augen, der Nase und dem Mund zu vermeiden.

Allen Teilnehmern wurde ein Kit zur eigenständigen Entnahme von Proben aus der Nase, dem Mund- und Rachenraum sowie Sputum zur Verfügung gestellt. Denjenigen, die sich die Proben nicht selbst entnehmen wollten, stand an zwei Tagen Studienpersonal in den jeweiligen Fitnessstudios zur Verfügung. Die Proben wurden in den Fitnessstudios eingesammelt und an der Universität von Oslo analysiert.

Corona Fitnessstudios
Die vorliegende Studie umfasste einen zweiwöchigen Interventionszeitraum, in dem zwei Gruppen entweder Zugang zu einem Fitnessstudio hatten oder nicht. Grafik verändert nach [1].

Die Ergebnisse

Da es den Probanden der Trainingsgruppe frei stand, ob und wann sie innerhalb der Öffnungszeiten trainieren, nahm nicht jeder von ihnen diese Möglichkeit war. 81,8 Prozent trainierten mindestens einmal, 38,5 Prozent mindestens sechsmal innerhalb der 14 Tage in einem der fünf Gyms. Von den 3764 Probanden aus beiden Gruppen lieferten 3016 eine Probe ab, was einer Rate von rund 80,1 Prozent entspricht. Nur eine einzige dieser Proben erwies sich als positiv. Dieser Proband gehörte zwar zu der Gruppe, die Zugang zu einem Fitnessstudio hatte, allerdings besuchte er in den zwei Wochen bis zum Test keine der Örtlichkeiten. Eine Rückverfolgung ergab, dass er sich am Arbeitsplatz angesteckt hatte.

Innerhalb der drei Wochen bis zur elektronischen Erfassung von Patientendaten wurde bei 106 der Probanden eine Erkrankung festgestellt, wobei sechs Personen aus diesem Grund ins Krankenhaus eingeliefert wurden. Die Verteilung unterschied sich zwischen den Gruppen nicht signifikant. Keiner dieser Krankheitsfälle trat durch oder im Zusammenhang mit COVID-19 auf.

Während des Zeitraumes wurden in der gesamten Stadt Oslo außerhalb dieser Studie 4408 Menschen auf COVID-19 getestet, wovon 1,1 Prozent in der ersten und 3,6 Prozent in der zweiten Woche eine nachweisliche SARS-CoV-2 Infektion aufwiesen. Die Forscher nahmen zu Beginn der Studie an, dass das Corona-Infektionsrisiko in Fitnessstudios auf einem vergleichbaren Niveau verlaufen werde. Allerdings fanden sie keinen einzigen Fall, der nachweislich durch den Besuch einer der Einrichtungen hervorgerufen wurde.

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Interpretation der Daten

Was zunächst wie ein bahnbrechender Beweis dafür erscheint, dass die Öffnung der Fitnessstudios unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen vollkommen unbedenklich sei, muss mit ein wenig Vorsicht interpretiert werden. Zunächst ist zu sagen, dass der Zeitraum bis zur Entnahme der Proben für den PCR-Test lediglich zwei Wochen betrug. In diesem Zeitraum besuchten nicht alle Teilnehmer der Trainingsgruppe das Gym und sicherlich auch nicht von Anfang an. Daher hätten die Ergebnisse durchaus anders ausfallen können, wenn die dazu verpflichtet gewesen wären, eine Mindestanzahl an Trainingseinheiten zu absolvieren oder die Studie länger angedauert hätte.

Weiterhin wurde den Probanden ein Test-Kit zur eigenständigen Probenentnahme zur Verfügung gestellt. Dabei ist eine genaue Anwendung für die Genauigkeit des Test entscheidend. Zwar bestand die Möglichkeit, sich an zwei Tagen bei der Entnahme durch Studienpersonal helfen zu lassen, doch ist zu erwarten, dass viele dies nicht in Anspruch genommen haben. Mit einer gewissen Fehleranfälligkeit durch inkorrekte Probenentnahme ist daher zu rechnen.

Unterstützt werden die Daten der Universität von Oslo jedoch beispielsweise von Erhebungen aus dem US-Bundesstaat Arkansas. Wenngleich dort die Zahl der Fälle zunehmend ist, zeigen Daten vom 26. Juni 2020, dass weniger als 0,3 Prozent der Patienten ein Fitnessstudio besucht haben [2].

Training und körperliche Betätigung sind wichtige Faktoren für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. In vielen Ländern gelten Fitnessstudios als wichtige Einrichtungen, um körperliche Aktivität zu gewährleisten. Während des Lockdowns sank die Aktivität der meisten Menschen deshalb unweigerlich. Allein aus diesem Grund ist die Öffnung dieser Einrichtungen als positiv zu bewerten. Wenngleich die Daten der vorliegenden Studie nicht ausreichen, um eine definitive Aussage über das Corona-Infektionsrisiko in Fitnessstudios zu treffen, dienen sie als erster Anhaltspunkt für weitere Untersuchungen. Im Gegensatz zu anderen Veranstaltungen und Versammlungen hat man zumindest in Bezug auf die Gyms in den Medien noch keine negativen Berichte über ein erhöhtes Auftreten von COVID-19 in deutschen Fitnessstudios gehört.

Während in der Studie keine Maskenpflicht galt und auch wir die Auflage, beim Betreten, Verlassen und zwischen den Übungen eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, wie sie aktuell in Berlin und Bayern gelten, nicht für sinnvoll halten, sollten sich alle Besucher von Fitnessstudios an die geltenden Regeln halten. Viele der Maßnahmen existieren nicht ohne Berechtigung. Besonders das regelmäßige Waschen der Hände und Reinigen der Geräte trägt zu einer Senkung des Corona-Infektionsrisikos in Fitnessstudios bei.

https://www.instagram.com/p/CCOpCrJgPnA/


Literaturquellen:

  1. Bretthauer, Michael, and Mette Kalager. „Randomized Re-Opening of Training Facilities during the COVID-19 pandemic.“
  2. Arkansas House of Representatives: „Covid-19 Response Update for June 26, 2020“, www.arkansashouse.org
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