Eines der Gesundheitsrisiken bei einem vorwiegend sitzenden Lebensstil ist die Thrombose: Die Bildung von Blutgerinnseln, welche wichtige Adern verengen können. Forscher der University of Connecticut haben herausgefunden, dass Krafttraining dabei helfen kann, gegen Thrombose zu schützen. Dabei hat schon eine Einheit einen spürbaren Effekt, der durch regelmäßiges Training noch verstärkt wird!
Blutgerinnsel und Thrombose
Bei gesunden Menschen sind die Systeme für die Aktivierung von Blutgerinnseln und für die Hemmung von ihnen in Balance. Bei Menschen mit Thrombose wurde diese Balance nachhaltig gestört. Entweder ist der Plasminogenaktivatorinhibitor Typ 1 (PAI-1) zu aktiv oder der Gewebespezifischer Plasminogenaktivator (tPA) ist nicht aktiv genug.
tPA löst Verklumpungen im Blut auf, während PAI-1 das Enzym tPA hemmt, wodurch dann Blutgerinnsel entstehen können.
Forscher wissen schon, dass längeres, moderat intensives Training die Auflösung von Blutgerinnseln begünstigt und dass hoch intensives Ausdauertraining beide Systeme aktiviert. Menschen mit einem erhöhten Thromboserisiko profitieren also von einem Lebensstil, bei dem zum Beispiel viele längere Spaziergänge auf dem Plan stehen.
Was ist aber mit Krafttraining? Ist es gut oder eher weniger gut für Menschen, die Thrombose vorbeugen wollen?
Studie
Die Forscher wollten diese Frage beantworten und führten deshalb ein Experiment mit insgesamt 20 Teilnehmern durch. Zehn von ihnen pflegten einen sitzenden Lebensstil und die zehn anderen waren gut trainierte Kraftsportler. Beide Gruppen sollten sechs Sätze Kniebeugen mit einem Gewicht ausführen, mit dem sie gerade so zehn Wiederholungen bewältigen konnten.
Vor und nach der Trainingseinheit wurden den Probanden Blutproben entnommen.
Resultate
Bei der Analyse des Bluts fiel den Forschern auf, dass bei beiden Gruppen die Aktivität von PAI-1 ab- und die von tPA zunahm.
Es scheint so, als würde Krafttraining die Balance in Bezug auf die Bildung von Blutgerinnseln bei Menschen mit erhöhtem Thromboserisiko in eine positive Richtung verschieben. Bei erfahrenen Kraftathleten ist dieser Effekt ausgeprägter.
Krafttraining hatte keine Auswirkungen auf das Blutklumpen-bildende Fibrinogen, förderte jedoch die Konzentrationen an Prothrombin Fragment 1 und 2, welche Marker für die Blutgerinnung darstellen.
Die Forscher ermittelten außerdem die partielle Thromboplastinzeit. Das ist das Ergebnis eines Tests, der etwas über die Balance von tPA und PAI-1 aussagt. Es konnte herausgefunden werden, dass die Trainingseinheit die Balance in Richtung tPA verschiebt.
Schlussfolgerung
Laut den Forschern zeigen ihre Funden, dass regelmäßiges Krafttraining die hemmende Aktivität von PAI-1 limitiere und zudem die Aktivität von tPA steigere. Dadurch werde letztlich ein günstiger, fibrinolytischer Zustand erreicht, was bedeutet, dass die Thrombosegefahr sinkt!
Quelle: ergo-log.com/strength-training-helps-prevent-thrombosis.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23510721