In der Szene ist Oxymetholon als ziemlich riskantes, anaboles Steroid bekannt, das dem Konsumenten extra Muskelmasse und Kraft verleiht, aber auch zu Wassereinlagerungen und Fettaufbau führen kann. Eine Amerikanische Studie kann nahezu alle dieser Theorien bestätigen, bis auf die Sache mit dem Aufbau von Fettgewebe!
Studie
Die Weltbevölkerung altert und das wissenschaftliche Interesse an Substanzen, welche Gesundheit, Kraft und Fitness aufrechterhalten können, scheint deshalb zuzunehmen. Wissenschaftler hoffen, dass diese Substanzen es den älteren Menschen erlauben, länger alleine leben zu können und sie nicht so früh zum Pflegefall werden, was ihnen mehr Lebensqualität verschaffe. Im Jahr 2003 veröffentlichten Sportwissenschaftler der University of Southern California die Ergebnisse einer Studie, in der sie untersuchten, ob Oxymetholon ein geeigneter Kandidat sein könnte. Auf den ersten Blick verhielt sich das anabole Steroid nicht wirklich schlecht.
Die Forscher teilten ihre Probanden – gesunde Männer im Alter zwischen 65 und 80 – in drei Gruppen auf. Einer Gruppe wurde ein Placebo verabreicht, der zweiten wurden 50mg und der dritten 100mg Oxymetholon pro Tag verabreicht. Die Männer nahmen ungefähr 1g pro Kilo Körpergewicht an Protein zu sich und absolvierten kein Krafttraining.
Ergebnisse
In den 12 Wochen des Experiments erhöhte sich die fettfreie Masse der Männer, die 50mg Oxymetholon einnahmen, um 3,3kg. Die fettfreie Masse der 100mg Gruppe steigerte sich sogar um 4,2kg. In der nachfolgenden Grafik sieht man, dass auch das Körperfett sich um 2,6 beziehungsweise 2,5kg reduzierte.
Ultraschalluntersuchungen zeigten, dass die Männer in der 50mg Gruppe 1,7kg Fett im Rumpfbereich verloren. Die Probanden in der 100mg Gruppe verloren hier sogar 2,2gkg Fett. Diesen Effekt zeigt die folgende Abbildung. Der Großteil des Fetts verschwand also im Bauchbereich.
Unter den Oxymetholon Konsumenten steigerte sich zudem die Maximalkraft bei der Brustpresse, dem Latzug und der Beinpresse um mehrere 10 Prozent.
Die Männer wurden während des Experiments von Ärzten überwacht, wobei nur hätte eingeschritten werden sollen, wenn die ALT Enzyme (Leber) im Blut gefährlich angestiegen wären. Einer der Männer, der 100mg Oxymetholon konsumierte, gab gegenüber den Ärzten zu, dass er vor der Blutabnahme vier Gläser Wein getrunken hatte. Nach einer Woche ohne Alkohol normalisierten sich seine Blutwerte wieder. Dieser Vorfall bestätigt, was viele Menschen in Dopingkreisen aus Erfahrung wissen: Die Kombination von Alkohol und Oxymetholon ist für die meisten nicht wirklich gut.
Trotzdem passierten in den Oxymetholon Gruppe auch andere Dinge, die ein Grund für Besorgnis sind. Ihre ALT und AST Werte erhöhten sich und die HDL Werte sanken. Die Auswirkungen waren zwar relativ gering, aber dennoch statistisch signifikant.
Schlussfolgerung
Die Forscher schlussfolgern, dass Oxymetholon Männern dabei helfen könne, ihre Kraft aufrechtzuerhalten. Bevor nun aber alle über 65-jährigen mit der Einnahme von Oxymetholon beginnen, sollte man dieses Steroid wohl noch etwas intensiver untersuchen.
Wie die Wissenschaftler nämlich ebenfalls konstatieren, lasse die Studie einige Problem ungelöst: Die optimale Dosierung in dieser Altersgruppe, die Vor- und Nachteile einer längeren Einnahme, die Beständigkeit der Ergebnisse bei Therapieunterbrechung und die Frage, ob man ähnliche Effekte auch bei älteren Frauen erzielen könne.
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Quelle: ergo-log.com/oxymetholone-breaks-down-fat-and-builds-up-muscle.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12388137