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Männer und Frauen: So beeinflusst Alkohol den Testosteronspiegel!

Wenngleich Alkohol ein schwaches Gift ist, wird er schon seit Jahrtausenden aufgrund seiner berauschenden Wirkungen verzehrt und genießt daher den Schutz als traditionelle und damit legale Droge. Erst kürzlich haben wir einen wissenschaftlichen Artikel darüber verfasst, welchen Einfluss Trinkalkohol auf die muskuläre Regeneration hat. Heute möchten wir uns jedoch explizit der Frage annehmen, welchen Einfluss Alkohol auf den Testosteronspiegel hat.

Wie wir wissen, besitzt Testosteron besonders bei Männern einen maßgeblichen Einfluss auf den Muskelaufbau [1, 2, 3]. Nicht umsonst helfen viele Bodybuilder nach und injizieren das anabole Steroidhormon, um einen supraphysiologischen Gehalt im Blut zu erreichen und somit mehr Muskelmasse aufzubauen. Leider ist Alkohol dem natürlichen Testosteronspiegel von Männern nicht besonders zuträglich. Insbesondere Acetaldehyd, welches als Zwischenprodukt beim Abbau von Alkohol in der Leber entsteht, hat eine direkte toxische Wirkung auf die Leydigzellen in den Hoden, welche für die Produktion von Testosteron verantwortlich sind [4].

Untersuchungen an Tieren deuten darauf hin, dass eine chronische Alkoholaufnahme zur Atrophie, also zum Schrumpfen der Hoden führen kann, was ihre Fähigkeit, Testosteron zu produzieren, auf direktem Wege beeinträchtigt [5]. Alkoholismus kann langfristig gesehen ebenfalls das Signal zur Testosteronproduktion im Gehirn reduzieren [6, 7]. Außerdem kann Alkohol die Umwandlung von Testosteron in Östrogene begünstigen, wodurch weniger Testosteron in der Blutbahn bleibt [8, 9]

Alkohol Testosteronspiegel
Die möglichen negativen Auswirkungen von Alkohol auf den Testosteronspiegel sind multifaktoriell und umfassen eine gesteigerte Umwandlung von Testosteron in Östrogene, eine direkte Toxizität auf die testosteronproduzierenden Leydigzellen sowie eine Atrophie der Hoden bei Alkoholismus.

Überraschenderweise kann der Verzehr von ein bis drei Standardgläsern, die jeweils einer Menge von zehn bis zwölf Gramm reinem Alkohol entsprechen, den Testosteronspiegel innerhalb einer Stunde nach der Aufnahme erhöhen [10, 11]. Bevor du deinen Post-Workout Shake ab sofort mit Whiskey zubereitest, sei gesagt, dass vier bis acht Standardgläser Alkohol den Testosteronspiegel wiederum um 18 bis 40 Prozent senken können [12, 13, 14]. Allerdings erholt er sich innerhalb eines Tages, solange die Aufnahme nur gelegentlich stattfindet [15, 16, 17].

Der kleine und vorübergehende Anstieg durch geringe Mengen kann wahrscheinlich durch eine temporäre Reduktion des Testosteronabbaus in der Leber erklärt werden, während das Organ mit der Entgiftung des Alkohols beschäftigt ist. Für den Muskelaufbau bringt einem das wahrscheinlich jedoch keine Vorteile, da die Leber bei der Synthese neuer Proteine eine wichtige Rolle spielt.

Ein Standardglas alkoholischer Getränke entspricht in etwa:

  • 300 Milliliter Bier
  • 125 Milliliter Wein
  • 100 Milliliter Sekt
  • 40 Milliliter Schnaps

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Der Schaden einer geringen Menge Alkohol auf den Testosteronspiegel scheint überschaubar zu sein. Zehn Gläser oder mehr können den Wert allerdings um ganze 45 Prozent senken, wobei der Spiegel am nächsten Tag immer noch um 23 Prozent reduziert sein kann [18, 19]. Das Ausmaß dieser Reduktion ist vergleichbar mit den Auswirkungen einer Wettkampfdiät männlicher Bodybuilder ohne die Zuhilfenahme exogener Steroide.

Die akuten Auswirkungen von Alkohol auf den Testosteronspiegel sind weiterhin mit den chronischen Effekten einer täglichen Aufnahme vergleichbar. Eine geringe Menge wird nur wenige Auswirkungen auf den Spiegel von Hormonen haben. Der Testosteronspiegel sinkt hier um rund zehn Prozent. Wenn wir jedoch in den zweistelligen Bereich der täglichen Aufnahme von Standardgläsern kommen, ist die Verringerung des Testosteronspiegels um 25 bis 55 Prozent durchaus signifikant. Jemand, der täglich zehn oder mehr Gläser trinkt, hat aber wahrscheinlich andere Probleme als seinen Testosteronspiegel oder den Muskelaufbau.

Alkohol Testosteronspiegel
Verschiedene Studien zeigen bei Männern einen signifikanten Rückgang des Testosteronspiegels nach der akuten und chronischen Aufnahme von Alkohol.

Wie sieht es bei Frauen aus?

Bisher haben wir den Einfluss von Alkohol auf den Testosteronspiegel ausschließlich in Bezug auf die Produktion des männlichen Geschlechtshormons in den Hoden betrachtet. Wie sieht es jedoch genau bei Frauen aus, die keine Hoden besitzen?

Wie wir bereits in unserem Artikel über die Auswirkungen von Alkohol auf den Muskelaufbau beschrieben haben, scheint die Trainingsleistung von Frauen infolge einer akuten Aufnahme nicht so stark beeinträchtigt zu sein wie bei Männern. Dies könnte mit dem Einfluss alkoholischer Getränke auf die weiblichen Geschlechtshormone zusammenhängen, die bei den Damen den größten Einfluss auf den Aufbau von Muskelmasse besitzen. Zunächst sei erwähnt: Mehrere Studien zeigen, dass Alkohol den Testosteronspiegel bei Frauen steigern kann [13, 20, 21, 22]. Eine steigende Aufnahme wird dabei mit einem steigenden Gehalt von Testosteron im Blut assoziiert [23].

Warum Frauen beim Krafttraining weniger schnell ermüden als Männer!

Das typische Klischee besagt, dass Männer die besseren Athleten seinen, wohingegen Frauen aus genetischer Sicht geringeres Potenzial für maximale körperliche Leistungen hätten. In der evidenzbasierten Trainingslehre ist jedoch hinreichend bekannt, dass Damen zum einen das gleiche muskuläre Potenzial hinsichtlich der Hypertrophie besitzen wie Männer und Frauen beim Krafttraining zum anderen innerhalb eines Satzes deutlich langsamer […]

Alkohol ist auch bei der Frau förderlich für den Östrogenspiegel. Entgegen der allgemeinen Annahme ist Östrogen ein Hormon, welches sich besonders bei den Damen positiv auf den Muskelaufbau auswirkt [24]. Ein geringer bis moderater Genuss alkoholischer Getränke hat kaum einen Einfluss. Vier bis sieben Standardgläser können den Östrogenspiegel bei Frauen jedoch um bis zu 66 Prozent steigern [13, 20, 22, 25]. Während die Steigerung des Östrogenspiegels im ersten Moment positiv für den Muskelaufbau erscheint, ist der Konsum von Alkohol immer mit einer Lebertoxizität verbunden, welche zahlreiche negative Auswirkungen auf die Gesundheit hat.

Ebenfalls scheint Alkohol den Muskelaufbau bei Frauen nicht so stark zu beeinträchtigen wie bei Männern. Mehrere Gläser Vodka direkt nach dem Training reduzieren zwar bei männlichen Probanden die Aktivierung von mTOR, nicht aber bei Frauen [26]. Dieses Signalprotein gilt als wichtigster Trigger der Muskelproteinsynthese (MPS). Es ist jedoch dennoch möglich, dass Alkohol den Muskelaufbau bei Frauen reduzieren kann, indem es beispielsweise die Effektivität der Translation hemmt. Weibliche Ratten leiden genau wie männliche Ratten unter einer reduzierten MPS nach der Aufnahme von Alkohol. Allerdings reduziert eine chronische Aufnahme von Alkohol nur die Muskelmasse von männlichen Ratten, nicht aber von weiblichen [27].

Fazit und Zusammenfassung

Bei Männern reduziert Alkohol den Testosteronspiegel, da es toxisch auf die Zellen in den Hoden wirkt, die das Geschlechtshormon produzieren. Dieser Effekt überträgt sich auf die Muskelproteinsythese und beeinträchtigt die Regeneration vom Training. Das Ausmaß hängt jedoch deutlich von der Dosierung ab. Eine Menge von bis zu 0,5 Gramm reinem Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht gelegentlich aufgenommen scheint dabei keine maßgebliche Beeinträchtigung zu bewirken. Eine feuchtfröhliche Partynacht kann den Testosteronspiegel dagegen genauso stark beeinträchtigen wie eine lange, strenge Diät im Kaloriendefizit.

Frauen auf der anderen Seite besitzen keine Hoden und scheinen daher von den negativen Auswirkungen auf den Muskelaufbau ausgenommen zu sein. Tatsächlich steigen die Werte von Testosteron und Östrogen bei ihnen durch den Verzehr von Alkohol, wobei das anabole Signaling und die muskuläre Regeneration nicht beeinträchtig zu werden scheinen. Dennoch könnte eine höhere Menge die Rate der MPS über eine reduzierte Translation beeinträchtigen. Allerdings scheint der moderate Konsum bei Frauen keine negativen Folgen auf den Muskelaufbau mit sich zu bringen.

https://www.instagram.com/p/CDohm0KA7MR/


Primärquelle: Menno Henselmanns: „The effects of alcohol on muscle growth“, mennohenselmans.com

Literaturquellen:

  1. Basualto-Alarcón, Carla, et al. „Testosterone signals through mTOR and androgen receptor to induce muscle hypertrophy.“ Medicine and science in sports and exercise 45.9 (2013): 1712-1720.
  2. White, James P., et al. „Testosterone regulation of Akt/mTORC1/FoxO3a signaling in skeletal muscle.“ Molecular and cellular endocrinology 365.2 (2013): 174-186.
  3. Velders, Martina, and Patrick Diel. „How sex hormones promote skeletal muscle regeneration.“ Sports medicine 43.11 (2013): 1089-1100.
  4. Van Thiel, David H., and Roger Lester. „4 The effect of chronic alcohol abuse on sexual function.“ Clinics in Endocrinology and Metabolism 8.3 (1979): 499-510.
  5. Van Thiel, David H., et al. „Alcohol-induced testicular atrophy: an experimental model for hypogonadism occurring in chronic alcoholic men.“ Gastroenterology 69.2 (1975): 326-332.
  6. Maneesh, M., et al. „Alcohol abuse-duration dependent decrease in plasma testosterone and antioxidants in males.“ Indian journal of physiology and pharmacology 50.3 (2006): 291.
  7. Cicero, Theodore, E. R. Meyer, and R. D. Bell. „Effects of ethanol on the hypothalamic-pituitary-luteinizing hormone axis and testicular steroidogenesis.“ Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 208.2 (1979): 210-215.
  8. Chung, Kyung Won. „Effects of chronic ethanol intake on aromatization of androgens and concentration of estrogen and androgen receptors in rat liver.“ Toxicology 62.3 (1990): 285-295.
  9. Purohit, Vishnudutt. „Can alcohol promote aromatization of androgens to estrogens? A review.“ Alcohol 22.3 (2000): 123-127.
  10. Danel, Thierry, Marie‐Christine Vantyghem, and Yvan Touitou. „Responses of the steroid circadian system to alcohol in humans: importance of the time and duration of intake.“ Chronobiology international 23.5 (2006): 1025-1034.
  11. Sarkola, Taisto, and CJ Peter Eriksson. „Testosterone increases in men after a low dose of alcohol.“ Alcoholism: Clinical and Experimental Research 27.4 (2003): 682-685.
  12. Mendelson, Jack H., Nancy K. Mello, and James Ellingboe. „Effects of acute alcohol intake on pituitary-gonadal hormones in normal human males.“ Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 202.3 (1977): 676-682.
  13. Vatsalya, Vatsalya, et al. „Pharmacodynamic effects of intravenous alcohol on hepatic and gonadal hormones: influence of age and sex.“ Alcoholism: Clinical and Experimental Research 36.2 (2012): 207-213.
  14. Vingren, Jakob L., et al. „Postresistance exercise ethanol ingestion and acute testosterone bioavailability.“ Medicine and science in sports and exercise 45.9 (2013): 1825-1832.
  15. Barnes, Matthew J., Toby Mundel, and Stephen R. Stannard. „The effects of acute alcohol consumption on recovery from a simulated rugby match.“ Journal of sports sciences 30.3 (2012): 295-304.
  16. Murphy, Alistair P., et al. „The effect of post-match alcohol ingestion on recovery from competitive rugby league matches.“ The Journal of Strength & Conditioning Research 27.5 (2013): 1304-1312.
  17. Haugvad, Anders, et al. „Ethanol does not delay muscle recovery but decreases testosterone/cortisol ratio.“ Medicine & Science in Sports & Exercise 46.11 (2014): 2175-2183.
  18. Frias, J., et al. „Effects of acute alcohol intoxication on pituitary–gonadal axis hormones, pituitary–adrenal axis hormones, β-endorphin and prolactin in human adults of both sexes.“ Alcohol and Alcoholism 37.2 (2002): 169-173.
  19. Välimäki, Matti, et al. „The pulsatile secretion of gonadotropins and growth hormone, and the biological activity of luteinizing hormone in men acutely intoxicated with ethanol.“ Alcoholism: Clinical and Experimental Research 14.6 (1990): 928-931.
  20. Mendelson, Jack H., et al. „Alcohol effects on naloxone-stimulated luteinizing hormone, prolactin and estradiol in women.“ Journal of studies on alcohol 48.4 (1987): 287-294.
  21. Mendelson, Jack H., et al. „Acute alcohol effects on plasma estradiol levels in women.“ Psychopharmacology 94.4 (1988): 464-467.
  22. Teoh, Siew Kooh, et al. „Alcohol effects on hCG-stimulated gonadal hormones in women.“ Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics 254.2 (1990): 407-411.
  23. Hirko, Kelly A., et al. „Alcohol Consumption in Relation to Plasma Sex Hormones, Prolactin, and Sex Hormone–Binding Globulin in Premenopausal Women.“ Cancer Epidemiology and Prevention Biomarkers 23.12 (2014): 2943-2953.
  24. Brown, Marybeth. „Estrogen Effects on Skeletal Muscle.“ Integrative Biology of Women’s Health. Springer, New York, NY, 2013. 35-51.
  25. MD, Matti Välimäki, Matti Härkönen, and Reino Ylikahri. „Acute effects of alcohol on female sex hormones.“ Alcoholism: Clinical and Experimental Research 7.3 (1983): 289-293.
  26. Duplanty, Anthony A., et al. „Effect of Acute Alcohol Ingestion on Resistance Exercise–Induced mTORC1 Signaling in Human Muscle.“ The Journal of Strength & Conditioning Research 31.1 (2017): 54-61.
  27. Lang, Charles H., Robert A. Frost, and Thomas C. Vary. „Skeletal muscle protein synthesis and degradation exhibit sexual dimorphism after chronic alcohol consumption but not acute intoxication.“ American Journal of Physiology-Endocrinology and Metabolism 292.6 (2007): E1497-E1506.
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