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Pre-Workout-Booster: Stimulanzien verschlechtern Stimmung bei Athleten mit Trauma?

Aufgrund der Welle von Hardcore Boostern wurde der Einsatz von Stimulanzien im Kraftsport immer beliebter. Wo vorher fast ausschließlich Wettkampf-Bodybuilder Dinge wie Clenbuterol oder Ephedrin benutzten, wurde der Einsatz durch DMAA und Co. immer salonfähiger. Die pushende und euphorisierende Wirkung machen sich mittlerweile selbst Anfänger mit nur wenig Trainingserfahrung zu Nutze. Dass diese Art von Stimulanzien so gut wie kaum erforscht ist und keinesfalls regelmäßig konsumiert werden sollten, müssen wir an dieser Stelle wohl kaum wiederholen. Doch können sie selbst bei sporadischem Gebrauch gegenteilige Effekte besitzen, wenn gewisse Vorbelastungen bestehen. 

Den meisten Bodybuildern und Powerliftern geht es gut dabei, wenn sie hin und wieder Stimulanzien konsumieren, um intensiver trainieren zu können oder mehr Fett zu verbrennen. Aber es gibt eine Gruppe von Menschen, die nicht besonders gut auf Stimulanzien reagiert. Forscher von der University of New Mexico haben dies im Journal „Alcoholism Treatment Quarterly“ berichtet. Athleten, die traumatisierende Erlebnisse durchgemacht haben oder mit Angststörungen bzw. Störungen des Gemütszustandes diagnostiziert wurden, reagieren nicht besonders gut auf diese Art von Substanzen.

Die Studie

Die Forscher befragten 300 Bodybuilder und Powerlifter, ob sie derzeit Anabolika oder thermogene Stimulanzien benutzen, die dafür verwendet werden, das Training zu intensivieren und den Fettverlust zu beschleunigen. Beispiele für solche thermogenen Stoffe sind Clenbuterol, Ephedra & Ephedrin, Schilddrüsenhormone, Synephrin, Yohimbin und Koffein. Die letzten drei der genannten Stoffe finden wir häufig in freiverkäuflichen Pre-Workout-Boostern, die sich aktuell großer Beliebtheit erfreuen.

Zusätzlich dazu fragten die Forscher die Teilnehmer, wie die Kraftsportler sich fühlten. Man verwendete dafür standardisierte Fragebögen, wie den „Profile of Mood States“ (POMS) und den „Automatic Thoughts“ (ATQ) Fragebogen.

Die Ergebnisse

Der Gebrauch von Anabolika hatte keinen Einfluss auf den Gemütszustand der Athleten und auf den ersten Blick auch nicht die Stimulanzien. Als sich die Wissenschaftler jedoch genauer den Hintergrund der Teilnehmer betrachteten, stellten sie fest, dass die Stimulanzien doch einen Einfluss hatten.

Die Bodybuilder und Powerlifter mit einer traumatischen Vergangenheit, sowie Teilnehmer, die mit Angststörungen und Störungen des Gemütszustand diagnostiziert wurden, fühlten sich verwirrter, angespannter und verängstigter, wenn sie Stimulanzien einnahmen. Weiterhin hatten sie größere Schwierigkeiten mit ihrer inneren Stimme – du weißt schon, dem inneren Kritiker, der dir zuflüstert, dass du nichts darstellst und dass du alles falsch machst. Dies zeigte sich in einem geringen Wert beim ATQ Fragebogen.

Der ATQ Fragebogen zeigt an, dass Athleten, die mit Angststörungen und Störungen des Gemütszustandes diagnostiziert wurden und Stimulanzien verwenden, einen geringeren Score aufwiesen. Bei Personen ohne derartige Störungen war das Gegenteil der Fall.

Fazit der Forscher

„Unsere Ergebnisse zeigen an, dass die Verwendung thermogener Stimulanzien in Kombination mit vorhergegangenen Problemen bei der Regulation der Emotionen, möglicherweise den Stimmungsbeeinträchtigungen zugrunde liegen, die mit Polypharmazie in Verbindung gebracht werden“, fassten die Forscher zusammen. Polypharmazie beschreibt dabei den Einsatz mehrere Medikamente gleichzeitig, wozu hierbei auch Stimulanzien und Anabolika gezählt werden.

„Die Körperwahrnehmung ist wahrscheinlich mit diesen Faktoren verflochten und longitudinale Forschung in dieser Populationsgruppe wird dabei helfen, die Richtungen dieser Assoziationen zu entwirren, sowie die langfristigen klinischen Implikationen zu identifizieren. […] Nutzer von Erscheinungs- und Leistungssteigernden Mitteln mit einer Vergangenheit von Störungen des Gemütszustandes, Trauma oder Angststörungen, die thermogene Stimulanzien als Teil ihrer körperverändernden Lebensweise verwenden, scheinen einem besonderen Risiko für negative Begleiterscheinungen zu unterliegen und könnten besonders von klinischen Interventionen profitieren.“

Schlussendlich stellt diese Studie eine sehr frühe Phase der Erforschung dar, welchen Effekt Stimulanzien auf Athleten mit traumatischer Vergangenheit, Angststörungen, sowie Störungen des Gemütszustand haben können. Wie die Forscher richtig zusammenfassten, müssen weitere Studien in genau dieser Personengruppe folgen, um konkretere Zusammenhänge festzustellen. Doch diese Studie zeigt auch, dass du besonders vorsichtig mit Boostern und Co. sein solltest, wenn du dich zu dieser Personengruppe zählen kannst.


Primärquelle: ergo-log.com/stimulants-make-bodybuilders-and-powerlifters-with-a-traumatic-past-feel-miserable.html

Studienquelle:

Sanjuan, Pilar M., Matthew R. Pearson, and James L. Langenbucher. „Conditional Effects of Appearance and Performance Enhancing Drugs (APEDs) Use on Mood in Powerlifters and Bodybuilders.“ Alcoholism treatment quarterly33.4 (2015): 444-457.

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