Frauen reagieren körperlich stärker auf sexuelle Stimuli nach einer kurzen und knackigen Traingseinheit. Und nein, das hat dieses Mal nichts mit Testosteron zu tun, wie die Ergebnisse eines Experiments von amerikanischen Forschern in einer Publikation im Journal of Sexual Medicine zeigen!
Training und Pornographie
Mitte der 90er Jahre fanden Wissenschaftler an der University of British Columbia heraus, dass moderat intensives Training bei Frauen dazu führte, dass sie körperlich stärker auf einen kurzen, pornograpischen Video Clip reagierten.
Die Kanadier ließen die Frauen für 20 Minuten bei 70% ihres VO2max Radfahren: Gerade so etwas zu intensiv, um sich nebenbei zu unterhalten. Sie beobachteten, dass die Blutzirkulation in der Scheidenwand sich mehr erhöhte, wenn sie den Frauen nach einer kurzen Pause erotische Bilder zeigten.
Der Effekt erreichte eine Viertelstunde nach dem Radfahren seinen Höhepunkt und klang eine halbe Stunde später wieder ab.
Studie
Im Jahr 2008 veröffentliche Lisa Dawn Hamilton von der University of Texas die Ergebnisse einer Studie, die in die gleiche Richtung wie die der Kanadier ging. Hamilton ließ hierbei Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren für 20 Minuten bei 70% ihres VO2max auf dem Treppenlauf-Gerät laufen. Danach zeigte sie ihnen einen Ausschnitt einer Reise Dokumentation und daraufhin einen erotischen, aber frauenfreundlichen Film.
Zu einem anderen Zeitpunkt wurde den Frauen das selbe Bildmaterial gezeigt, nur hatten sie zuvor kein Training absolviert.
Resultate
Hamilton verwendete einen vaginalen Photoplethysmograph, um die Blutzirkulation in der Scheide zu messen und die Messungen während der Reise Dokumentation und des erotischen Films miteinander zu vergleichen. Je größer die Unterschiede, desto stärker die körperliche, sexuelle Reaktion auf die Bilder. Wie man nachfolgend sehen kann, erhöhte die Trainingseinheit die sexuelle Antwort.
Die Forscher entnahmen Speichelproben und maßen die darin enthaltene Testosteronkonzentration. Da hierbei nahezu keine Erhöhung festgestellt werden konnte, gehen die Forscher davon aus, dass Testosteron keine Rolle bei den Effekten des Trainings spielt.
Die Wissenschaftler ermittelten zudem die Konzentration an Alpha-Amylase in den Speichelproben. Diese erhöhte sich merklicher, als die Frauen, welche zuvor trainiert hatten, die erotischen Sequenzen ansahen.
Die Alpha-Amylase Konzentration erhöht sich, wenn mehr Noradrenalin im Blut zirkuliert. Und das passiert, sobald das Nervensystem die Muskulatur stimuliert, um physische Arbeit zu verrichten.
Schlussfolgerung
Die Forscher schlussfolgern, dass die höheren, sexuellen Stimuli nach dem Training ein Resultat der Aktivierung des symphatischen Nervensystems seien. Sie schließen die Möglichkeit jedoch nicht aus, dass Training die Produktion von Dopamin im Gehirn fördere und dass dies dann die physische Antwort auf sexuelle Stimuli erhöhe.
Das Training hatte keinen Effekt auf die sexuelle Erregung. Die Auswirkungen, die gemessen wurden, waren komplett physischer Natur.
Quelle: ergo-log.com/physical-exercise-makes-female-body-react-more-strongly-to-sexual-stimuli.html
Referenzstudie: ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18221285