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In der natürlichen Range: Wie einflussreich ist der körpereigene Testosteronspiegel auf den Muskelaufbau?

Das primäre männliche Geschlechtshormon Testosteron hat insbesondere beim Mann maßgebliche Auswirkungen auf den Muskelaufbau. Nicht umsonst injizieren es sich unterstützte Bodybuilder als Basis von so gut wie jeder Steroidkur, bei der die körpereigene Produktion meist um ein Vielfaches überstiegen wird. Die Frage ist jedoch, wie sehr der natürliche Testosteronspiegel den Muskelaufbau bei naturalen Athleten innerhalb des physiologischen Referenzbereiches beeinflusst. Macht es am Ende vielleicht keinen großen Unterschied, ob der Wert am oberen oder unteren Ende des Spektrums liegt?

Wie hoch ist der natürliche Testosteronspiegel beim Mann?

Die körpereigene Produktion des primären männlichen Geschlechtshormons kann von Mann zu Mann deutlich schwanken. Eine Studie an 456 gesunden, normalgewichtigen Männern zwischen 19 und 39 Jahren analysierte beispielsweise Werte zwischen 282 und 1322 Nanogramm pro Deziliter (ng/dl), gemessen am Morgen in nüchternem Zustand [1]. Der verwendete Referenzbereich kann sich jedoch nach der untersuchten Bevölkerungsgruppe sowie der Methode zur Messung der Testosteronwerte unterscheiden, weshalb auch Labore untereinander stark in ihren Referenzwerten auseinandergehen können [2].

Travison und Kollegen nahmen daher die Daten aus vier großen Kohortenstudien und verwendeten statistische Modelle, um Referenzbereiche zu ermitteln, die in verschiedenen Laboren angewendet werden könnten [3]. Man stellte dabei einen Wertebereich auf, der zwischen 264 und 916 Nanogramm pro Deziliter liegt. Doch egal, welchen Referenzbereich man anwendet, es besteht zweifelsfrei eine große Schwankungsbreite zwischen verschiedenen Männern, was ihren Testosteronspiegel angeht. Selbst dann, wenn man junge, gesunde Männer miteinander vergleicht. Übergewicht ist dabei zusätzlich mit einem erniedrigten Wert assoziiert [4].

Daraus ergibt sich die Frage, wie sich diese natürliche Schwankungsbreite im Testosteronspiegel auf den Muskelaufbau auswirkt. Baut ein Mann mit einer höheren Eigenproduktion automatisch mehr Muskelmasse auf als einer, der einen Wert im niedrigen Referenzbereich aufweist? Da der Testosteronspiegel der meisten Männer im Alter sinkt, könnte dies auch spezifische Auswirkungen auf unseren Alterungsprozess haben.

Wie korreliert der Testosteronspiegel mit dem Muskelaufbau durch Training?

Eine Möglichkeit den Einfluss vom natürliche Testosteronspiegel auf den Muskelaufbau zu untersuchen, ist, sich die Rate des Zuwachses in einer klassischen Trainingsstudie anzusehen, zusätzlich Testosteron im Blut zu analysieren und zu vergleichen, wie beide Parameter miteinander korrelieren. Während McGall und Kollegen keinen Zusammenhang zwischen dem Anfangswert des Testosteronspiegels und dem Muskelaufbau feststellen konnten, beobachtete die Forschergruppe um Ahtianen einen starken Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der Verbesserung der maximalen isometrischen Kraft [5, 6]. Leider wurde in der letztgenannten Studie der Muskelaufbau nicht betrachtet.

Wenngleich die körpereigene Testosteronproduktion mit der isometrischen Kraft zu korrelieren scheint und man deshalb darüber spekulieren könnte, dass Gleiches für den Muskelaufbau gilt, können wir das nicht mit Sicherheit sagen. In einer weiteren Untersuchung wurden HIV-positive Männer mit niedrigem Testosteronspiegel von weniger als 349 Nanogramm pro Deziliter in vier Gruppen eingeteilt [7]:

  • Placebo
  • Krafttraining
  • Testosteron-Injektion
  • Testosteron-Injektion + Krafttraining

Die vor Beginn der Studie analysierten Ausgangswerte korrelierten nicht mit der fettfreien Körpermasse. Weiterhin gab es keinen Unterschied im Muskelaufbau zwischen Probanden, die einen Wert unter 275 Nanogramm pro Deziliter oder zwischen 275 und 350 Nanogramm pro Deziliter aufwiesen. Würde der natürliche Testosteronspiegel mit dem Muskelaufbau eng korrelieren, würden Männer ebenfalls deutlich besser auf das Krafttraining ansprechen als Frauen. Während Männer absolut gesehen natural tatsächlich mehr Muskelmasse aufbauen können als Frauen, ist die prozentuale Rate des Zuwachses in beiden Geschlechtern vergleichbar [8].

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Insgesamt gibt es nur wenige Daten darüber, wie der natürliche Testosteronspiegel den Muskelaufbau beeinflusst. Sie zeigen zwar, dass Männer mit einem natürlich hohen oder niedrigen Wert innerhalb des Referenzbereiches gleich gut Muskeln aufbauen können, allerdings muss man beachten, dass es sich hierbei um Querschnittdaten handelt, die nicht dafür gedacht sind, diese Frage direkt zu beantworten. Daher müssen wir uns Daten ansehen, bei denen der Testosteronspiegel manipuliert wurde.

Kann ein extrem geringer Testosteronspiegel den Muskelaufbau beeinträchtigen?

Eine geeignete Möglichkeit diese Frage zu beantworten, ist, die natürliche Produktion des Hormons zu hemmen. Mauras und Kollegen verabreichten dazu jungen Männern das Medikament Lupron, welches die körpereigene Testosteronsynthese beeinträchtigt [9]. Der Spiegel fiel dabei von durchschnittlich 535 Nanogramm pro Deziliter innerhalb von zehn Wochen auf 31 Nanogramm pro Deziliter, einem Wert den man bei einer Frau erwarten würde. In dieser Zeit reduzierte sich die fettfreie Körpermasse um durchschnittlich 2,1 Kilogramm, wobei die Proteinsynthese des gesamten Körpers um 13 Prozent zurückging.

Natürlich umfasste diese Studie kein Krafttraining und wahrscheinlich hätte ein strukturiertes Training diese Ergebnisse beeinflusst. Kvorning und Kollegen verabreichten ihren jungen männlichen Probanden entweder das Medikament Goserelin, welches ähnlich wirkt wie Lupron, oder ein Placebo [10]. Nach acht Wochen begannen die Probanden, die zuvor bereits etwas Erfahrung mit dem Training hatten, mit einem Ganzkörper-Training an drei Tagen pro Woche. In der Gruppe, die das Medikament erhielt, sank der Testosteronspiegel von durchschnittlich 651 Nanogramm pro Deziliter auf 57 Nanogramm pro Deziliter und anschließend auf 31 Nanogramm pro Deziliter. Diese Werte liegen weit unterhalb des Referenzbereiches.

Die Hemmung der Testosteronproduktion beeinträchtigte die Steigerung der Kraft im Bereich von zehn Wiederholungen gegenüber dem Placebo nicht. Allerdings fiel die Steigerung der isometrischen Kraft deutlich geringer aus, wenn die Probanden Goserelin einnahmen. Der extrem niedrige Testosteronspiegel schien den Muskelaufbau ebenfalls zu beeinträchtigen, wobei dieser Unterschied die statistische Signifikanz mit einem p-Wert von 0,07 nur knapp verpasste. Über die gesamten zwölf Wochen hinweg baute die Placebo-Gruppe etwa ein Kilogramm mehr Muskelmasse auf als die Goserelin-Gruppe. Während die Placebo-Gruppe im Schnitt 0,6 Kilogramm Körperfett verlor, baute die Gruppe mit dem künstlich erniedrigten Testosteronspiegel 1,4 Kilogramm Körperfett auf.

Testosteronspiegel Muskelaufbau
Die künstliche Reduktion des Testosteronspiegels weit unterhalb des natürlichen Bereiches scheint den Muskelaufbau zu beeinträchtigen und den Aufbau von Körperfett zu steigern [10]. *p<0,05
Uns zeigt diese Studie also, dass eine starke Unterdrückung des körpereigenen Testosteronspiegels den Muskelaufbau beeinträchtigen kann. Allerdings fiel diese Beeinträchtigung mit einem Kilogramm weniger fettfreier Körpermasse über acht Wochen geringer aus, als viele eventuell glauben würden. Leider wurde in dieser Untersuchung der Muskelzuwachs nicht direkt gemessen, denn fettfreie Körpermasse umfasst auch andere Dinge, wie Organe, Körperwasser oder Knochenmasse. Der große Unterschied in der isometrischen Kraftsteigerung deutet jedoch darauf hin, dass der reduzierte Testosteronspiegel den Muskelaufbau gehemmt hat, wenngleich diese Daten ebenfalls darauf hindeuten, dass der Einfluss des Hormons auf den Muskelaufbau zumindest in physiologischen Mengen gering ist.

Beeinflussen Veränderungen des Testosteronspiegels innerhalb des Normalbereiches den Muskelaufbau?

Keine der bisher betrachteten Untersuchungen gibt uns eine Aussage darüber, ob Variationen innerhalb des recht breiten Referenzbereiches vom Testosteronspiegel den Muskelaufbau beeinflussen. In einer Studie von He und Kollegen teilte man 270 sportlich inaktive Männer in verschiedene Kategorien nach ihrem Testosteronspiegel ein [11]. Nachdem man die Daten nach dem Alter und Abstammung angepasst hat, fand man keine Korrelation zwischen der körpereigenen Testosteronproduktion und der fettfreien Körpermasse. Interessanterweise bestand jedoch ein negativer Zusammenhang Fat-Free Mass Index (FFMI), für den die gesamte fettfreie Körpermasse durch die Körpergröße zum Quadrat geteilt wird. Er entspricht damit dem Body-Mass-Index (BMI), abzüglich der Fettmasse. Die Personen mit einem höheren FFMI wiesen also einen geringeren Testosteronspiegel auf.

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Heißt das, dass mehr Testosteron sogar weniger Muskelmasse bedeutet? Nein, nicht so schnell. Einige der Probanden in der Auswertung waren übergewichtig und ein höherer Körperfettanteil ist bei Personen, die kein Krafttraining ausüben, mit einem höheren Anteil an Muskelmasse assoziiert. Zum einen, da Knochen und Muskeln stärker sein müssen, um das höhere Körpergewicht zu bewältigen und zum anderen, weil auch Fettgewebe zu einem gewissen Anteil aus Wasser und Bindegewebe besteht, die in die fettfreie Körpermasse mit einbezogen werden. Wenn wir den Testosteronspiegel mit dem BMI vergleichen, sinkt der Wert aus dieser Studie mit steigendem BMI und Körperfettanteil. Wir brauchen also Untersuchungen an normalgewichtigen Personen.

Eine Studie an älteren, schlanken Menschen fand dabei keinen Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der mageren Körpermasse [12]. Mouser und Kollegen analysierten ebenfalls Daten der NHANES aus dem Zeitraum 1999 bis 2000 von 252 Probanden im Alter zwischen 18 und 85 Jahren und einem Testosteronspiegel im Referenzbereich [13]. Mit steigendem Testosteronspiegel ergab sich eine steigende Muskelmasse im Unterkörper. Ein ähnlicher Zusammenhang konnte im Oberkörper beobachtet werden, wobei der Unterschied jedoch nicht die statistische Signifikanz erreichte.

Testosteronspiegel Muskelaufbau
In der Datenanalyse konnte ein Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und der Muskelmasse bei sportlich inaktiven, schlanken Männern gezeigt werden [13]. *p<0,05
Wenn wir uns rein hypothetisch einen Mann mit 17 Kilogramm fettfreier Körpermasse im Unterkörper aus dem ersten Quartil mit dem niedrigsten Testosteronspiegel herausnehmen, würde ein Mann mit hohem Testosteronspiegel im vierten Quartil entsprechend eine Muskelmasse von 20,6 Kilogramm im Unterkörper aufweisen. Laut diesen Daten ist der Unterschied im Oberkörper weniger stark ausgeprägt. Ein Mann im ersten Quartil könnte so beispielsweise sieben Kilogramm fettfreie Körpermasse im Oberkörper aufweisen, wohingegen ein Mann im vierten Quartil 7,4 Kilogramm fettfreie Körpermasse oberhalb der Gürtellinie besitzen könnte.

Das Problem bei dieser Beobachtungsstudie ist jedoch, dass sie nicht ableiten kann, ob der Testosteronspiegel der Grund für mehr fettfreie Körpermasse ist oder umgekehrt. Daher hat man in Interventionsstudien versucht, die körpereigene Produktion von Testosteron zu hemmen und entsprechend den Effekt verschiedener Dosierungen exogenen Testosterons auf den Muskelaufbau zu untersuchen. Es gibt vier Studien, die bisher so vorgegangen sind.

In einer Studie von Shalendar Bhasin und Kollegen verabreichte man den jungen, männlichen Probanden eine Menge zwischen 25 und 600 Milligramm Testosteron Enantat pro Woche [14]. Während der Testosteronspiegel mit 25 Milligramm Testosteron Enantat knapp unterhalb des Referenzbereiches lag, konnte mit 50 Milligramm ein mittlerer und mit 125 Milligramm ein hoher Wert der eigenen Körperproduktion nachgeahmt werden. Mit 300 und 600 Milligramm lagen die Teilnehmer deutlich über dem Referenzbereich. Dabei beobachtete man einen dosisabhängigen Anstieg der Muskelmasse mit zunehmender Testosteronmenge.

Testosteronspiegel Muskelaufbau

Die Studie zeigt also, dass die Höhe vom Testosteronspiegel den Muskelaufbau dosisabhängig beeinflusst und das auch innerhalb des Bereiches, den der Körper selbst erreichen kann. Ein Anstieg vom unteren bis zum mittleren resultierte über den Zeitraum von 20 Wochen in einer Steigerung der fettfreien Körpermasse um 2,8 Kilogramm und das selbst ohne Training. Die gleiche Forschergruppe wiederholte das Experiment an älteren Probanden zwischen 60 und 75 Jahren sowie in einer weiteren Studie unter der Verwendung eines 5α-Reduktase-Hemmers, der die Konvertierung von Testosteron zu Dihydrotestosteron blockiert und kam in beiden Fällen zu ähnlichen Ergebnissen [15, 16].

In der vierten Studie verabreichte man statt Testosteron-Injektionen ein Gel, bei dem das Hormon über die Haut aufgenommen wird [17]. Dies ist eine übliche Vorgehensweise für eine Testosteron-Ersatztherapie, da es die Anwendung für den Patienten erleichtert. Während man insgesamt ebenfalls eine dosisabhängigen Effekt innerhalb des physiologischen Referenzbereiches vom Testosteronspiegel auf den Muskelaufbau nachweisen konnte, gab es hier eine sehr große Schwankungsbreite unter den Probanden.

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Eine dritte Möglichkeit den Einfluss des natürlichen Testosteronspiegels auf den Muskelaufbau zu messen, ist, den Wert im Blut durch eine exogene Injektion an das obere Ende des Referenzbereiches zu bringen und die Auswirkungen auf das Muskelwachstum zu messen. So geht man beispielsweise in Studien vor, die die Empfängnisverhütung bei Männern untersuchen. Herbst und Kollegen injizierten dafür Probanden, die zuvor einen Testosteronspiegel im mittleren Referenzbereich aufwiesen, 100 Milligramm Testosteron-Enantat pro Woche, wodurch ihr Spiegel von durchschnittlich 570 auf 734 Nanogramm pro Deziliter bis zur nächsten Injektion anstieg [18]. Direkt nach der Injektion konnte dabei ein Wert von 1196 Nanogramm pro Deziliter gemessen werden, der im Laufe der Woche leicht sank. Innerhalb von acht Wochen bauten die Probanden dabei 2,5 Kilogramm fettfreie Körpermasse auf.

Jede dieser drei Arten von Studien deutet darauf hin, dass die Veränderung des Testosteronspiegels innerhalb des physiologischen Bereiches beeinflusst, wie viel fettfreie Körpermasse wir haben. In keiner dieser Studien ließ man die Probanden jedoch trainieren, weshalb wir daraus nicht ableiten können, wie der natürliche Testosteronspiegel den Muskelaufbau durch Training beeinflusst.

Steigert die Anhebung des Testoseronspiegels vom niedrigen zum hohen Normalbereich den Muskelaufbau?

Sullivan und Kollegen rekrutierten 71 Männer im Alter zwischen 65 und 93 Jahren und teilten sie zufällig in eine von vier Gruppen ein [19]:

  • Krafttraining bei geringer Intensität (3×8 mit 20% des 1 RM) + Placebo
  • Krafttraining bei geringer Intensität (3×8 mit 20% des 1 RM) + 100 Milligramm Testosteron pro Woche
  • Krafttraining bei hoher Intensität (3×8 mit 80% des 1 RM) + Placebo
  • Krafttraining bei hoher Intensität (3×8 mit 80% des 1 RM) + 100 Milligramm Testosteron pro Woche
    *RM = Rep Maximum

Die Testosteron-Injektionen führten im Durchschnitt zu einem mehr als doppelt so hohen Blutwert. Auch der Muskelquerschnitt des Beines war doppelt so hoch, wenn die Probanden das Hormon injiziert bekamen. Einen Unterschied in der Kraftsteigerung zwischen dem Placebo und der Testosteron-Injektion konnte allerdings nur in der Gruppe nachgewiesen werden, die mit geringer Intensität trainierte. Wenn die Männer mit schweren Gewichten trainierten, war kein signifikanter Unterschied in der Kraft zwischen hohem und niedrigem Testosteronspiegel nachweisbar.

Testosteronspiegel Muskelaufbau
Die Muskelmasse stieg mit dem Anstieg des Testosterons im Blut an. Die Veränderung der Kraft wurde hingegen maßgeblich durch die Trainingsintensität beeinflusst [19].
Zahlreiche weitere Studien untersuchten anhand ähnlicher Protokolle an Männern, die aus unterschiedlichen Gründen einen Mangel des der körpereigenen Produktion aufwiesen, wie eine Anhebung vom Testosteronspiegel den Muskelaufbau beeinflusst. Jede dieser Untersuchungen zeigte einen positiven Einfluss auf die fettfreie Körpermasse. Einige von ihnen umfassten nur geringe Steigerungen der Blutwerte um 100 bis 250 Nanogramm pro Milliliter und beobachteten dennoch einen Anstieg der Muskelmasse um ein bis zwei Kilogramm.

Die Steigerung der fettfreien Körpermasse scheint dabei stärker zu sein, wenn Injektionen anstatt transdermalen Testosteron-Cremes und -Gele verwendet wurden. Grund dafür ist wahrscheinlich, dass Injektionen zu einem Peak des Spiegels nach der Anwendung führen, der sie kurzzeitig in den sehr hohen Normalbereich oder gar leicht darüber bringt. In diesen Studien wird der Testosteronspiegel meist ein bis zwei Wochen nach der Injektion gemessen. Abhängig vom verwendeten Ester repräsentiert die Messung daher nicht den zuvor erreichten Höchststand im Blut.

Die Gesamtheit dieser Studien über die Testosteronersatztherapie zeigen Vorteile in Bezug auf die fettfreie Körpermasse, wenn der Spiegel von einem Mangel oder unteren Normalbereich auf einen mittleren oder hohen Wert des Referenzbereiches angehoben wurde. Die Anhebung des Testosteronspiegels vom niedrigen zum hohen Normalbereich scheint die Muskelmasse also zu verbessern.

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Höhere Grundmuskulatur, aber nur wenig Effekt auf die Rate des Muskelaufbaus

All die Studien, die wir bis hierhin besprochen haben, zeigen, dass ein höherer Testosteronspiegel innerhalb des natürlichen Normalbereiches zu einem höheren Anteil an fettfreier Körpermasse führt. Bedeutet das aber auch, dass bei jemanden mit höherem Testosteronspiegel der Muskelaufbau auch schneller vonstattengeht? Wenn wir uns die Gesamtheit dieser Daten ansehen, scheint der Gehalt von Testosteron im Blut seinen größten Einfluss auf die Aufrechterhaltung oder dem Erreichen einer gewissen Grundmasse an Muskulatur zu haben, nicht aber auf die Rate des Muskelaufbaus.

Patienten mit Prostatakrebs bekommen oft Medikamente verabreicht, die die körpereigene Testosteronproduktion hemmen. In einer Studie erreichte man so einen durchschnittlichen Spiegel von 45,7 Nanogramm pro Deziliter gegenüber der rund zehnfachen Menge bei gesunden Kontrollprobanden [20]. Während die Muskelproteinsynthese (MPS) in Ruhe sowie nach einer Mahlzeit bei den Männern mit einer gehemmten Testosteronproduktion signifikant geringer war, konnte der Wert durch die Kombination mit Krafttraining so weit ausgeglichen werden, dass kein signifikanter Unterschied mehr bestand.

Testosteronspiegel Muskelaufbai
Das Krafttraining sorgte trotz stark erniedrigtem Testosteronspiegel für eine deutliche Steigerung der Muskelproteinsynthese-Rate nach Einnahme einer Mahlzeit mit 40 Gramm Protein [20]. *Signifikanter Unterschied zur Kontrollgruppe am spezifischen Zeitpunkt (p=0,01); †Signifikanter Unterschied zum Anfangswert (p=0,001; ‡Signifikanter Unterschied zum Anfangswert und MPS nach der Mahlzeit ohne Krafttraining (p=0,001)
Ähnliche Ergebnisse sehen wir, wenn wir den Muskelaufbau zwischen Männern und Frauen vergleichen. Zwar besitzen Männer einen rund zehnmal höheren Testosteronspiegel und daher eine höhere Grundmuskelmasse, allerdings erreichen beide Geschlechter eine vergleichbare prozentuale Rate, was den Zuwachs neuer Muskulatur durch das Krafttraining angeht. Während der absolute Muskelaufbau bei Männern höher ist, sind die relativen Zuwächse im Mittel ähnlich stark ausgeprägt [8].

Weitere Unterstützung für diese These kommt aus der berühmten Studie von Bhasin, den wir des Öfteren im Laufe dieses Artikels zitiert haben [21]. Für diese zehnwöchige Untersuchung teilte man 43 gesunde Männer mit normalem Testosteronspiegel in vier Gruppen ein:

  • Placebo-Injektion mit Sesamöl, kein Training
  • 600 Milligramm Testosteron Enantat pro Woche, kein Training
  • Placebo-Injektion mit Sesamöl, dreimal pro Woche Krafttraining
  • 600 Milligramm Testosteron Enantat pro Woche, dreimal pro Woche Krafttraining

Die Injektion von 600 Milligramm Testosteron Enantat pro Woche führte bei den Teilnehmern zu einem Spiegel von 2828 bis 3244 Nanogramm pro Deziliter gegenüber den 453 bis 667 Nanogramm pro Deziliter in den Placebo-Gruppen. Die Gruppe ohne Training und mit exogener Testosteron-Gabe baute in den zehn Wochen 3,2 Kilogramm fettfreie Körpermasse auf. Training allein, ohne das leistungssteigernde Mittel, resultierte im Durchschnitt in zwei Kilogramm mehr Muskelmasse. Wenn das Training allerdings mit einer exogenen Testosteron-Zufuhr kombiniert wurde, lag der Muskelaufbau bei 6,1 Kilogramm innerhalb von 10 Wochen.

Das interessante dabei ist, dass man gut sehen kann, dass der Effekt des Testosterons auf den Muskelaufbau größtenteils additiv, aber nicht synergistisch zum Training allein war. Die fettfreie Körpermasse stieg durch Testosteron allein um 3,2 Kilogramm an, durch Training allein um zwei Kilogramm. Zusammengerechnet sind das 5,2 Kilogramm, was sehr nah an die beobachtete Zunahme von 6,1 Kilogramm fettfreier Körpermasse durch die Kombination beider Interventionen herankommt. Mit anderen Worten konnten lediglich 0,9 Kilogramm durch einen synergistischen Effekt von Testosteron und dem Training erklärt werden. Ähnliche Ergebnisse zeigte die Analyse des Quadrizeps-Durchmessers.

Testosteronspiegel Muskelaufbau
Der größte Teil des Muskelaufbaus durch die Kombination von 600 Milligramm Testosteron Enantat pro Woche und Training konnte durch die beiden Variablen allein erklärt werden. Nur ein geringer Teil der Zuwächse besteht aufgrund einer gesteigerten Rate des Muskelaufbaus durch die exogene Zufuhr des Hormons. [21]
Einen weiteren Beleg für diese These stammt aus der Studie von Casaburi und Kollegen, in der ausschließlich die Beine trainiert wurden [22]. Die Männer wiesen aufgrund einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung einen erniedrigten Testosteronspiegel von durchschnittlich 320 Nanogramm pro Deziliter auf. Die Teilnehmer wurden genau wie in der eben besprochenen Studie in die vier Gruppen  eingeteilt, wobei die beiden Testosteron-Gruppen eine Menge von 100 Milligramm Testosteron-Enantat erhielten, um den Spiegel auf einen mittleren Wert im Referenzbereich zu bringen.

Mit der Kombination von Beintraining und exogenem Testosteron bauten die Teilnehmer innerhalb von zehn Wochen 1,41 Kilogramm fettfreie Körpermasse auf, wohingegen Testosteron ohne Training zum Aufbau von 1,09 Kilogramm fettfreier Körpermasse führte. Das Training allein, ohne zusätzliche Injektion steigerte die fettfreie Körpermasse um durchschnittlich 0,49 Kilogramm. Auch diese Studie legt also nahe, dass der Effekt von Training und einem erhöhten Testosteronspiegel für den Muskelaufbau weitestgehend additiver Natur und nicht synergistisch ist.

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Dein Testosteronspiegel beeinflusst also die Menge an Muskelmasse, die du grundsätzlich mit dir herumträgst, egal, ob du trainierst oder nicht. Wenn du dann mit dem Training beginnst, ist der Muskelaufbau durchs Training weitestgehend gleich, egal ob dein Testosteronspiegel hoch oder niedrig ist. Eventuell ist die Rate des Muskelaufbaus mit weniger Testosteron ein wenig geringer. Den größten Einfluss hat der Testosteronspiegel jedoch auf die Grundmuskelmasse, die du mit oder ohne Training besitzt.

Angenommen, du besitzt ohne Training eine fettfreie Muskelmasse von 50 Kilogramm und dein Testosteronspiegel liegt mit 300 Nanogramm pro Deziliter am unteren Ende des Referenzbereiches. In den ersten sechs Monaten Training baust du zehn Prozent an fettfreier Körpermasse auf, was fünf Kilogramm entspricht. Wenn wir dagegen eine Person nehmen, die einen Testosteronspiegel von 600 Nanogramm pro Deziliter besitzt und daher ohne Training eine fettfreie Muskelmasse von 52 Kilogramm hat und die Rate des Muskelaufbaus ebenfalls bei zehn Prozent liegt, dann baut er über den Verlauf von sechs Monaten 5,2 Kilogramm auf. Der relative Muskelaufbau ist ähnlich, doch die absolute Zunahme ist aufgrund des höheren Testosteronspiegels größer.

Nehmen wir einmal an, eine dritte Person begibt sich aufgrund eines Mangels der körpereigenen Produktion auf eine Hormon-Ersatztherapie und steigert somit seinen Testosteronspiegel von 250 auf 500 oder 600 Nanogramm pro Deziliter. Diese Person wird zu Beginn natürlich einen stärkeren relativen Muskelaufbau erreichen, da zusätzlich zu den Fortschritten durch das Training allein die Grundmuskelmasse aufgrund des steigenden Blutwertes hinzukommt. Das wird sich anfühlen wie die rapiden Zuwächse, die man als Anfänger verzeichnet. Sobald er jedoch seine neue Grundmuskelmasse erreicht hat, werden die relativen Zuwächse die gleichen sein wie mit niedrigerem Testosteronspiegel.

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Wie groß ist der Einfluss vom körpereigenen Testosteronspiegel auf den Muskelaufbau genau?

Wir wissen nun, dass unterschiedliche Punkte des Testosteronspiegels innerhalb des Referenzbereiches beeinflussen, wie viel Muskulatur wir besitzen. Aber wie stark ist der Einfluss genau? Wenn wir den Spiegel von 300 auf 600 Nanogramm pro Deziliter steigern, wie viel magere Körpermasse können wir dann erwarten? Um diese Frage zu beantworten, können wir uns die zuvor erwähnten Studien von Shalendar Bhasin nehmen und eine Regressionsgerade erstellen [14, 15, 16]. Der Wissenschaftsautor James Krieger hat sich diese Mühe bereits gemacht und dabei festgestellt, dass jeder Anstieg um 100 Nanogramm pro Deziliter innerhalb des Referenzbereiches zu einer Zunahme von durchschnittlich 0,6 Kilogramm fettfreier Körpermasse führt.

Testosteronspiegel Muskelaufbau.
Aus den Daten der Studien von Bhasin und Kollegen können wir ableiten, dass jede Veränderung des Testosteronspiegels innerhalb des Referenzbereiches die Menge an Grundmuskulatur um 0,6 Kilogramm steigert oder senkt [14, 15, 16]. Grafik verändert nach Primärquelle.
Diese Zahlen werden von einer Studie an Frauen, denen man die Gebärmutter entfernen musste, bestätigt [23]. Auch hier betrug die Steigerung der Muskelmasse für jeden Anstieg des Testosteronspiegel um 100 Nanogramm pro Deziliter 0,6 Kilogramm. Wenn wir dieselbe Rechnung mit den Daten, aus der zuvor besprochen Studie von Finkelstein anstellen, in der statt Injektionen ein Testosteron-Gel verabreicht wurde, kommen wir zu einer Steigerung der fettfreien Körpermasse von 0,3 Kilogramm durch jede Erhöhung des Testosteronspiegels um 100 Nanogramm pro Deziliter [17].

Grund für die Unterschiede ist, dass das Testosteron-Gel, wie zuvor angesprochen, zu einem gleichmäßigeren Spiegel führt und der gemessene Spiegel in den Injektionsstudien meist nicht den Peak der Konzentration miteinbezieht. Wenige Stunden nach der Injektion erreicht der Wert im Blut seinen Höchststand. Analysiert wird er jedoch meist erst nach ein bis zwei Wochen, wenn er wieder etwas gesunken ist. Somit kann der durchschnittliche Spiegel zwischen zwei Injektionen deutlich höher sein, als direkt vor der nächsten Injektion gemessen. Daher kann auch der Effekt des Testosteronspiegels auf den Muskelaufbau größer sein, als angenommen.

Testosteron Verlauf
Hypothetischer Verlauf der Menge an Testosteron-Enantat über 10 Wochen bei einer Injektion von 100 Milligramm pro Woche unter Berücksichtigung einer hypothetischen Halbwertszeit von 4,5 Tagen.

Um ein besseres Verständnis dafür zu bekommen, wie sehr eine Veränderung vom körpereigenen Testosteronspiegel den Muskelaufbau beeinflusst, können wir zusätzlich Studien zurate ziehen, die mithilfe von Medikamenten dafür gesorgt haben, dass die Probanden selbst mehr Testosteron produzieren oder die Umwandlung in Östrogene gehemmt wurde, sodass mehr körpereigenes Testosteron zur Verfügung stand. In vier verschiedenen Untersuchungen verwendete man dafür Anastrozol, Clomiphen oder Humanes Choriongonadotropin (HCG) [24, 25, 26, 27]. Die Wirkungsweisen dieser verschreibungspflichtigen Medikamente haben wir bereits an anderer Stelle erläutert.

Wenn wir die Ergebnisse dieser Studien analysieren, bestätigt sich der Zusammenhang, dass jede Steigerung des Testosteronspiegels innerhalb des Referenzbereiches um 100 Nanogramm pro Deziliter zu einer Steigerung der fettfreien Körpermasse um 0,5 bis 0,6 Kilogramm führt.

Wie beeinflusst ein Testosteronspiegel über dem Referenzbereich den Muskelaufbau?

Wie eingangs erwähnt, verwenden zahlreiche Athleten im Bodybuilding diverse leistungssteigernde Substanzen, um ihren Muskelaufbau zu maximieren. Die Grundlage stellt dabei eine Injektion mit Testosteron dar, wodurch Werte deutlich über dem Referenzbereich erreicht werden. Auch Bhasin und Kollegen verwendeten in ihren Studien bis zu 600 Milligramm Testosteron Enantat pro Woche, was eine übliche Menge im Bodybuilding darstellt. Fügen wir die Ergebnisse in die Regression ein, dann ist zu erkennen, dass der Zusammenhang zwischen dem Testosteronspiegel und dem Muskelaufbau nicht mehr linear ist, sondern sich kurvenförmig verhält.

Testosteronspiegel Muskelaufbau.
Mit der Steigerung des Testosteronspiegels über den Referenzbereich hinaus, nimmt der Einfluss auf die Grundmuskelmasse ab [14, 15, 16]. Grafik verändert nach Primärquelle.
Wie man sehen kann, bringt ein höherer Testosteronspiegel in Bezug auf die Grundmuskelmasse ab einer Grenze von etwa 1000 Nanogramm pro Milliliter keine weitere lineare Steigerung der Muskelmasse mit sich. Wenn wir supraphysiologische Dosierungen miteinbeziehen, ergibt sich für die Regressionsgerade nur noch ein Zuwachs von 0,2 Kilogramm für jede Steigerung des Testosteronspiegels um 100 Nanogramm pro Milliliter. Eine weitere Studie dieser Forscher bestätigte die Ergebnisse [21]. Durch die Steigerung des Testosteronspiegels um rund 2326 Nanogramm pro Milliliter konnte ein Muskelaufbau ohne Training von 3,2 Kilogramm verzeichnet werden. Das entspricht lediglich 0,13 Kilogramm für jede Steigerung um 100 Nanogramm pro Milliliter.

Dies ist auch der Grund dafür, dass die meisten Bodybuilder durch extrem hohe Dosierungen des anabolen Steroids trotz Krafttraining keine linear steigenden Erfolge verzeichnen. Stattdessen werden weitere anabole Komponenten hinzugenommen, um den Muskelaufbau additiv oder synergistisch zu Testosteron und Training zu steigern.

Fazit und Zusammenfassung

Wenn wir uns die Gesamtheit der Daten ansehen, wird klar, dass die Höhe des körpereigenen Testosteronspiegels innerhalb des Referenzbereiches beeinflusst, wie viel fettfreie Körpermasse eine Person unabhängig vom Krafttraining besitzt. Der relative Einfluss des Testosteronspiegels auf den Muskelaufbau ist dagegen minimal. Ein höherer Wert im Blut sorgt zwar für mehr Grundmuskelmasse, steigert aber nicht die Rate des prozentualen Zuwachses, von der Grundmuskelmasse ausgehend.

Unter Auswertung der Daten verschiedener Studien kann man schlussfolgern, dass jede Steigerung des Testosteronspiegels um 100 Nanogramm pro Deziliter innerhalb des Referenzbereiches die Menge an fettfreier Körpermasse unabhängig vom Training um 0,3 bis 0,6 Kilogramm steigert. Die Rate dieser Steigerung nimmt im supraphysiologischen Bereich ab Werten von rund 1500 Nanogramm pro Deziliter deutlich ab. Aus diesem Grund reduzieren sich die Vorteile einer exogenen Zufuhr mit steigender Dosierung.


Primärquelle: James Krieger: „How Much Do Variations In Physiological Testosterone Matter To Your Gains?“ weightology.net

Literaturquellen:

  1. Bhasin, Shalender, et al. „Reference ranges for testosterone in men generated using liquid chromatography tandem mass spectrometry in a community-based sample of healthy nonobese young men in the Framingham Heart Study and applied to three geographically distinct cohorts.“ The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 96.8 (2011): 2430-2439.
  2. Le, Margaret, et al. „Current practices of measuring and reference range reporting of free and total testosterone in the United States.“ The Journal of Urology 195.5 (2016): 1556-1561.
  3. Travison, Thomas G., et al. „Harmonized reference ranges for circulating testosterone levels in men of four cohort studies in the United States and Europe.“ The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism 102.4 (2017): 1161-1173.
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