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Kontroverse Studienergebnisse: Wie hoch ist das Risiko einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio?

Wir befinden uns mitten im zweiten Lockdown, der in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie verhängt wurde. Aufgrund der nicht sinken wollenden Fallzahlen und Auslastung der Intensivkapazitäten von Krankenhäusern einiger Regionen diskutieren die Regierungschefs statt über Lockerungen aktuell eher über strengere Maßnahmen. Dies könnte auch die Fitnessstudios betreffen, welche zum Unmut vieler Sportler und Betreiber der Anlagen zurzeit geschlossen sind. Eine neue Studie der Stanford University will herausgefunden haben, dass die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio neben anderen Orten sehr hoch ist. Doch sie steht auf den ersten Blick im Gegensatz zu anderen Untersuchungen.

Die Schließung der Fitnessstudios setzt der deutschen Kraftsport- und Bodybuilding-Szene stark zu. Eilanträge über die Rechtswidrigkeit dieser Maßnahmen und Petitionen wurden vielerorts bereits eingereicht. Folgt man den Kommentaren unter den vielen Artikeln und Posts, die allein wir in den vergangenen Tagen zu diesem Thema veröffentlicht haben, sind viele Fitnessstudiobesucher sehr erbost über die Einschränkungen und können sie nicht nachvollziehen. Dem entgegen steht der Schutz der allgemeinen Bevölkerung vor der Ausbreitung des Virus‘.

Sicherlich gibt es Für und Wider, die allein in Bezug auf die Gesundheit der Bevölkerung in Kombination mit den Fitnessstudios angebracht werden können. Einerseits argumentieren die Gegner der Maßnahmen, dass körperliche Aktivität dazu beiträgt, das Immunsystem zu stärken. Andererseits ist es selbst unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen in den Studios kaum möglich, die Mindestabstände dauerhaft einzuhalten. Wir möchten an dieser Stelle weder für die eine noch die andere Seite plädieren. Dieser Artikel soll lediglich die aktuelle Lage der wissenschaftlichen Literatur auswerten und informieren.

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Die aktuelle Studie der Stanford University

Moderne Smartphones speichern die Aufenthaltsorte ihrer Nutzer und können sie an den Provider weiter liefern. Große Datenfirmen werten diese Informationen aus und können dem User so zielgerichtet Werbung weiterleiten. Diese Errungenschaft der Digitalisierung ist zwar ein Dorn im Age jedes Datenschützers, doch kann man die Daten auch aus nicht-kommerziellen Intentionen nutzen. Die vorliegende Untersuchung wurde am 10. November 2020 veröffentlicht und untersuchte Bewegungsdaten von 98 Millionen US-Amerikanern aus zehn verschiedenen Metropolen des Landes [1].

Das Team um Jure Leskovec analysierte die Aufenthaltsorte der Probanden auf 57.000 Stadtteilen der zehn Metropolen und setzte sie mit den dortigen Infektionszahlen sowie den Erkenntnissen über die Verbreitungswege des Virus‘ ins Verhältnis. Dabei wurden verschiedene „Points of Interest“, wie beispielsweise Restaurants, Fitnessstudios, Cafes, Geschäfte, Kirchen, Hotels, Tankstellen und Supermärkte, ausgewählt. Berücksichtigt wurde weiter, wie lange sich die Personen an den Orten aufhielten und wie viele andere Personen zur gleichen Zeit anwesend waren. Die dafür verwendeten Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen 1. März bis zum 2. Mai 2020, also der Zeit vor und während des ersten Lockdowns in den USA.

Die Ergebnisse

Die Studie kam zu dem Schluss, dass rund 85 Prozent der Infektionen auf nur zehn Prozent der betrachteten Orte zurückzuführen sind. Besonders hoch sei das Risiko einer Corona-Ansteckung in Fitnessstudios, Restaurants und Cafés. Man bezeichnete sie daher als „Superspreading“-Orte. Außerdem zeige die Auswertung, dass die Einschränkungen des Lockdowns zu einer erheblichen Minderung des Infektionsgeschehens beigetragen habe.

Ansteckung Fitnessstudio
Nur zehn Prozent der untersuchten Orte sollen zu 85 Prozent der gesamten Infektionen in den jeweiligen Metropolen beigetragen haben. Hier anhand der Daten von Atlanta und Chicago [1].
Das Hauptanliegen der Wissenschaftler war es jedoch, auf Grundlage von Hochrechnungen zu ermitteln, was passiert wäre, wenn es keinen Lockdown gegeben hätte oder die Maßnahmen später ergriffen worden wären. Wäre der Lockdown nur eine Woche später erfolgt, hätte es demnach 50 Prozent mehr Infizierte gegeben. Im Falle einer Öffnung der Restaurants am 1. Mai 2020 hätte es laut den Berechnungen der Forscher 596.000 zusätzliche Infektionen gegeben. In Bezug auf das Risiko einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio hätte es bei einer Öffnung am 1. Mai 2020 rund 149.000 zusätzliche Infektionen gegeben, so das Paper.

Die Forscher deuten jedoch darauf hin, dass ein völliger Lockdown wahrscheinlich nicht nötig sei. Das Tragen von Masken, das Abstandhalten, die Einhaltung der Hygiene und vor allem eine reduzierte Auslastung der Kapazität in den öffentlichen Orten spielen eine wichtige Rolle, um die Pandemie unter Kontrolle zu halten. Demnach sei die Begrenzung der Besucherzahl auf 20 Prozent in einigen Metropolen ausreichend, um das Risiko einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio und an anderen Orten, wie zum Beispiel in Restaurants, Cafes, Supermärkten und Co., um 80 Prozent zu reduzieren.

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Kritik an der Stanford-Studie

Bei der vorliegenden Untersuchung handelt es sich um eine epidemiologische Studie und es ist umstritten, ob diese das Infektionsgeschehen richtig widerspiegeln kann. Auch der Chefautor Leskovec räumt ein, dass sein Modell nicht alle Risikoorte erkennen könne. Auf der Bevölkerungsebene seien die Ergebnisse jedoch valide. Ebenso sind die Daten nicht auf alle Orte gleichermaßen übertragbar. Die Auswertung ergab zwischen den Metropolen deutliche Unterschiede, was die Verteilung der Ansteckungen auf die Orte betrifft.

Ebenso handelt es sich um Städte mit einer generell hohen Bevölkerungsdichte. In Regionen mit höherer Anzahl von Bewohnern pro Quadratkilometer ist auch der Abstand der Menschen in der Öffentlichkeit geringer. Entsprechend hoch ist in den Metropolen folglich auch die Ausbreitung im öffentlichen Personennahverkehr, der in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt wurde.

In ihrer Modellrechnung für die Entwicklung des Risikos einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio konnten ebenfalls nicht die Hygienekonzepte berücksichtigt werden, die nach Ende des ersten Lockdowns in den USA und anderen Ländern eingeführt wurden. Nur weil sich viele Menschen besonders zu den Stoßzeiten zur gleichen Zeit und für eine längere Dauer in einem Fitnessstudio aufhalten, bedeutet dies nicht, dass daraus auch viele Infektionen resultieren. Epidemiologische Daten wie diese können dies nicht abbilden, sondern lediglich als Hinweis für anschließende Interventionsstudien dienen.

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Weitere Studien

Eine norwegische Studie, der wir bereits einen eigenständigen Artikel gewidmet haben, wurde während des Lockdowns durchgeführt [2]. Dabei bekam die Hälfte der Teilnehmer exklusiven Zugang in eines von fünf Fitnessstudios, während die andere Gruppe wie der Rest der Bevölkerung zu Hause bleiben musste. Am Ende des zweiwöchigen Interventionszeitraums konnte ein erhöhtes Risiko einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio festgestellt werden. Zwar war die Anzahl der Teilnehmer mit knapp 4000 Probanden relativ hoch für eine Interventionsstudie, doch dürfte die Verteilung der 1869 Männer und Frauen in der Interventionsgruppe auf fünf Fitnessstudios nicht ausreichend gewesen sein, um eine normale bis hohe Auslastung während des Regelbetriebs widerzuspiegeln. Zumal nur rund ein Drittel der Probanden innerhalb von 14 Tagen mehr als sechsmal die Möglichkeit des Trainings wahrgenommen hat.

Laut den vorläufigen Studienergebnissen der SafeACTiVE Study, welche von der Organisation EuropeActive in Zusammenarbeit mit der Juan Carlos Universität in Spanien und der Sheffield Hallam University in England ermittelt wurden, soll das Risiko einer Corona-Ansteckung in Fitnessstudios extrem gering sein [3]. Dabei sollen Daten von mehr als 62 Millionen Besuchen in Fitnessstudios in Deutschland, Frankreich, Schweden, Belgien, den Niederlanden, Spanien, Portugal, Norwegen, der Schweiz, Tschechien, Polen, Dänemark, Luxemburg und Großbritannien analysiert worden sein. Mit insgesamt 472 positiven Fällen sei die Gefahr einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio demnach extrem gering. EuropeActive behauptet, dass die Infektionsrate damit bei 0,78 Prozent pro 100.000 Besuchen liege.

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Bei der Betrachtung dieser Ergebnisse gibt es jedoch einige Probleme. Zunächst wissen wir nicht, wer die Daten gesammelt und an die Forschungseinrichtungen weitergeleitet hat. Im Text auf der Website von EuropeActive ist lediglich angegeben, dass die Studie durch Exerp, ExorLive, Life Fitness, Matrix Fitness, Myzone und Technogym ermöglicht wurde. Dabei handelt es sich um Hersteller von Fitnessstudio-Geräten, Softwareherstellern im Fitness-Bereich sowie Herstellern von Fitness-Uhren. All diese haben ein wirtschaftliches Interesse daran, wenn die Fitnessstudios geöffnet bleiben. Man nennt das „Studien-Bias“. Auch die Fitnessstudiobetreiber, welche womöglich Besucher- und Fallzahlen übermittelt haben, können an dieser Stelle nicht als unparteiisch eingeordnet werden.

Das zweite Problem ist, dass wir nicht wissen, wie die Daten gesammelt wurden. Da die Inkubationszeit von COVID-19, das heißt die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome, mehrere Tage dauert, ist es im Falle einer Infektion unwahrscheinlich, dass eine betroffene Person ihren Besuch im Gym vor zwei bis drei Tagen als möglichen Ort identifiziert und dann auch noch den Betreiber kontaktiert, um eine Corona-Ansteckung im Fitnessstudio zu melden. Bis der vollständige Bericht der SafeACTiVE Study veröffentlicht wurde, sollten wir allein auf Grundlage von Artikeln keine endgültigen Aussagen über ihre Relevanz auf das Infektionsgeschehen treffen.

Fazit und Zusammenfassung

Die neue Studie der Universität von Stanford zeigt, dass in amerikanischen Metropolen die Fitnessstudios zu den am häufigsten, am längsten und am meisten besuchten Orten gehören und mit den dortigen Infektionszahlen korrelieren. Auf Basis dieser Daten in Kombination mit den Faktoren, die wir über die Ausbreitung des COVID-19-Erregers kennen, leitet man ab, dass die das Risiko einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio neben Restaurants, Supermärkten und Cafes vergleichsweise hoch sei. Hierbei handelt es sich jedoch um epidemiologische Daten, die zwar einen Zusammenhang aufdecken können, aber keine Beziehung zwischen Ursache und Wirkung beweisen.

Weitere Studien deuten auf eine eher niedrige Gefahr einer Corona-Ansteckung im Fitnessstudio hin. Allerdings weisen auch diese Daten deutliche Limitationen auf, weshalb ihre Aussagekraft begrenzt ist. In der Zeit zwischen den beiden Lockdowns in Deutschland konnten wir beobachten, dass besonders zu den Stoßzeiten in vielen Gyms die Hygienekonzepte, insbesondere die Abstandsregelungen, nicht hundertprozentig eingehalten werden konnten. Die Standford-Studie schlägt vor, die Kapazität an den „Superspreader“-Orten auf 20 Prozent zu limitieren, um 80 Prozent der Infektionen zu vermeiden. Das würde die Begrenzung der Besucherzahl in Abhängigkeit der Größe eines Fitnessstudios bedeuten, ohne eine vollständige Schließung bewirken zu müssen. Terminkalender und Eingangskontrollen könnten dabei helfen. Fraglich ist jedoch, ob das den Unmut der Fitnessstudiobesucher besänftigen wird.

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Literaturquellen:

  1. Chang, Serina, et al. „Mobility network models of COVID-19 explain inequities and inform reopening.“ Nature (2020): 1-8.
  2. Bretthauer, Michael, and Mette Kalager. „Randomized Re-Opening of Training Facilities during the COVID-19 pandemic.“
  3. EuropeActive: „SafeACTiVE Study – Preliminary results showing extremely low levels of Covid-19 risk in fitness clubs“, https://www.europeactive.eu/news/safeactive-study-%E2%80%93-preliminary-results-showing-extremely-low-levels-covid-19-risk-fitness-clubs, abgerufen am 16.11.2020
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2 Kommentare

  1. Ich glaube die Kirchen sind nicht geschlossen. Da kann man auch ganz gut Kreuz heben und Bank drücken (#127947#)️(#128514#)
    Vielleicht sehen wir uns ja beim nächsten Gottesdienst.

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