In der Classic Physique hielt der Yamamoto Cup 2019 keinerlei Überraschungen bereit, ganz im Gegenteil. Bei der Veranstaltung in Padua traten schlussendlich nur drei Athleten an, die eine Woche zuvor auch beim Mr. Olympia an den Start gingen. Dementsprechend verwunderte es niemanden, dass Breon Ansley, Alex Cambronero und David Hoffmann sich in genau dieser Reihenfolge auf dem Siegertreppchen platzierten. Für die offene Klasse wiederum wurde mit einem Spektakel gerechnet, das im gehofften Ausmaß aber definitiv nicht stattfand.
Wer sich das offizielle Poster zum Yamamoto Cup erneut vors innere Auge projiziert, wird von der endgültigen Teilnehmerliste schlichtweg enttäuscht sein. Auf dem besagten Flyer waren neben Shawn Rhoden nämlich auch Big Ramy, William Bonac, Cedric McMillan und Roelly Winklaar zu sehen, doch außer Letzterem stieg in Italien niemand auf die Bühne. Der Mr. Olympia von 2018 war zwar vor Ort, allerdings nur, um für Fans und Follower parat zu sein. Alle anderen der angesprochenen IFBB Pros traten nicht einmal den Weg nach Italien an, weshalb sich natürlich die Frage stellt, ob es angebracht ist, sie für Werbezwecke heranzuziehen.
Einer der Athleten, die ihre Saison noch nicht vorzeitig beenden wollten, war der fleißige Lukas Osladil. Der Yamamoto Cup war tatsächlich der sechste Wettkampf des Jahres für den gebürtigen Tschechen, doch bedauerlicherweise gibt es für eiserne Disziplin am Ende des Tages keine Extrawürste. Von den drei bekanntesten Gesichtern in Italien schnitt der 39-Jährige am schlechtesten ab. Mit seinem dritten Platz konnte er aber immerhin Andrea Muzi, einen von Yamamoto Nutrition gesponserten Lokalmatadoren, auf Rang vier verdrängen.
Auch Nathan De Asha tauchte in Italien auf, nachdem er den Mr. Olympia wegen einer anstehenden Gerichtsverhandlung kurzfristig absagen musste. Der britische IFBB Pro wollte nachträglich seine beste Form überhaupt präsentieren und damit im Optimalfall direkt die Qualifikation fürs kommende Jahr perfekt machen. Daraus wurde jedoch nichts. Obwohl der Bodybuilder aus Liverpool einen positiven Gesamteindruck hinterließ, musste er sich mit der Silbermedaille begnügen.
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Trotz des enttäuschenden fünften Platzes vor etwas mehr als einer Woche warf Roelly Winklaar nicht die Flinte ins Korn und realisierte eine Teilnahme in Padua. Wahrscheinlich auch, um zumindest ein wenig Schadensbegrenzung zu betreiben, was ihm durchaus gelang. Der holländische IFBB Pro war sozusagen „The Last Man Standing“ und triumphierte beim von seinem Sponsor unterstützten Event. Der eine oder andere Experte mag Nathan De Asha vor dem 42-Jährigen gesehen haben, doch die Entscheidung der Judges ist so definitiv tragbar.
Stan de Longeaux, seines Zeichens Trainingspartner von Shawn Rhoden und für gewöhnlich Classic Physique Athlet, gab sein Debüt in der offenen Klasse und erreichte den sechsten Platz bei insgesamt acht Teilnehmern.
Aus dem im Vorfeld hochkarätig anmutenden Yamamoto Cup, für den die Veranstalter mit beispielsweise Shawn Rhoden, William Bonac und Big Ramy geworben haben, wurde im Endeffekt eine übertrieben ausgedrückt 0815-Show, welche die Vorschusslorbeeren nicht verdient hätte. Unter dem Strich gewinnt Roelly Winklaar den Wettkampf verdient, auch wenn es ihm nicht unbedingt etwas bringt, da sein fünfter Platz in Las Vegas bereits die Mr. Olympia Qualifikation für nächstes Jahr bedeutete.
Yamamoto Cup 2019 – Open Bodybuilding Top 3
- Roelly Winklaar
- Nathan De Asha
- Lukas Osladil
Bilder: NPC News Online