Das Internationale Olympische Komitee bewahrt entnommene Dopingproben mittlerweile für ein ganzes Jahrzehnt auf, um mit neueren Methoden nachzutesten und auch leistungssteigernde Substanzen ausfindig zu machen, die zum damaligen Zeitpunkt noch nicht identifiziert werden konnten. Aktuell werden etwa 1000 jener Proben von den Olympischen Spielen der Jahre 2008 und 2012 erneut analysiert – mit Erfolg!
Wie die nichtstaatliche Organisation am gestrigen Donnerstag vom schweizerischen Lausanne aus verkündete, habe man insgesamt 16 Athleten nachträglich disqualifiziert, von denen zehn ihre bei Olympia 2008 in Peking gewonnenen Medaillen zurückgeben mussten. Unter den nachweislich positiv getesteten Sportlern, die aus den Ländern Russland, Kasachstan, Ukraine, Aserbaidschan und Griechenland stammen, seien vor allem Gewichtheber und Ringer. Zum Erfolg führten dabei Techniken, auf die man in der Vergangenheit noch nicht hatte zurückgreifen können.
Angeschlagen haben die Analysemethoden auf nur drei leistungssteigernde Substanzen, nämlich Dehydrochlormethyltestosteron (Turinabol), Stanozolol (Winstrol) und Oxandrolon. Während allerdings der Großteil der entlarvten Dopingsünder nur positiv auf einen der besagten Stoffe getestet wurde, bedienten sich die Kasachin Marija Grabowezkaja und der Aserbaidschaner Nizami Pasayev gleich allen dreien. Der zuletztgenannte Gewichtheber hatte für seinen fünften Platz in der Gewichtsklasse bis 94kg sogar ein Diplom erhalten.
Das Internationale Olympische Komitee brachte in seiner Stellungnahme zum Ausdruck, dass man alle sauberen Athleten unter gleichen Voraussetzungen gegeneinander antreten sehen wolle und man deshalb sowohl vor als auch nach den stattfindenden Wettkämpfen teste!