Innerhalb der Powerlifting Szene gibt es vor allem eine Person, die am laufenden Band für Sensationsmeldungen sorgt. Der besagte Kraftsportler, der gefühlt bei jedem Event mindestens einen neuen Weltrekord aufstellt, hört auf den Namen Ray Williams und scheint sich von bisherigen Grenzleistungen anderer Athleten gänzlich unbeeindruckt zu zeigen. Zudem erweckt er den Eindruck, mit einem Alter von 31 Jahren noch lange nicht am Zenit der Leistungsfähigkeit angekommen zu sein. Quasi ein weibliches Pendant zum pfundigen US-Amerikaner, nur mit verhältnismäßig geringerem Körperfettanteil, stellt Stefi Cohen dar, die ebenfalls regelmäßig für offene Münder sorgt!
Die im venezuelanischen Caracas geborene Athletin gehörte ebenfalls zu den Teilnehmern des WRPF Boss of Bosses Meet am vergangenen Wochenende und machte mit großartigen Kraftleistungen erneut auf sich aufmerksam. Das von Dan Green, einem der größten Stars im Powerlifting, mitorganisierte Event in Kalifornien zählt zu den am meisten gehypten Veranstaltungen seiner Art und dient demnach als Bühne für zahlreiche Kraftsportler. Stefi Cohen nutzte diese Kulisse, um sich in die Geschichtsbücher einzutragen und in der Klasse bis 56 Kilo Körpergewicht zu triumphieren.
Nach 182,5 Kilo im ersten pulverisierte sie mit dem zweiten Versuch und stolzen 190 Kilo in der Kniebeuge ihren selbst aufgestellten Weltrekord um immerhin fünf Kilo. Im dritten Anlauf, bei dem 195 Kilo aufgeladen wurden, blieb noch das Gewicht der Sieger. Noch deshalb, weil Stefi Cohen diese Last zwei Wochen zuvor bereits gebeugt hatte und es wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sie die Bestleistung auch unter Wettkampfbedingungen bewältigen kann.
Beim Bankdrücken blieb die gebürtige Venezolanerin mit amerikanischer Staatsbürgerschaft ebenfalls souverän, drückte sowohl 95 als auch 100 und 105 Kilo gültig und schraubte ihren persönlichen Rekord damit um 7,5 Kilo nach oben.
Das Kreuzheben begann Stefi Cohen mit 215 Kilo, die maximal nach einem Aufwärmgewicht aussahen. Es folgte der zweite Versuch mit 225 Kilo, der ihr für einen neuen Weltrekord im Total schon ausgereicht hätte. Die 26-Jährige setzte allerdings noch einen drauf, brachte auch 230 Kilo in die Wertung und beendete den Wettkampf mit einer insgesamt bewältigten Last von 524 Kilo. Gleichzeitig erreichte sie damit den höchsten Wilks Score aller Zeiten (628,2) in der Kategorie raw und mit Sleeves, womit das Event für die Powerlifterin ein gebührendes Ende fand.
Die beiden aufgestellten Weltrekorde haben noch immer Bestand und dürften wahrscheinlich das nächste Mal von Stefi Cohen selbst übertroffen werden. Was den höchsten Wilks Score aller Zeiten angeht, wurden die Geschichtsbücher in der Zwischenzeit umgeschrieben. Beim The Tribute Meet in Texas stellte nämlich Marianna Gasparyan in der Klasse bis 60 Kilo eine neue Bestleistung auf. Mit einer Wertung von unglaublichen 634,8 katapultierte sich die gebürtige Kasachin nahezu zeitgleich an ihrer Konkurrentin aus den USA vorbei!
Das ist doch total langweilig, wenn man als Mann der ein bisschen trainiert diese Werte locker übertreffen kann. Was Ray Williams kann, das kann niemand.
190 Kilo Kniebeuge mit einem Körpergewicht von unter 56 Kilo in Relation gesetzt macht kein Mann, „der ein bisschen trainiert“.
Aus der Perspektive sollte man es sehen ;)