Wissenschaftler aus Polen haben den Pre-Workout Booster NOXpump von Dorian Yates einer Untersuchung unterzogen, nachdem vier WADA getestete Athleten ein positives Ergebnis auf Amphetamine im Urin hatten. Die Wissenschaftlerin Dorota Kwiatkowska und ihr Team untersuchten daraufhin die 4 Urinproben und den NOXpump Booster auf neue Amphetamin-ähnliche Substanzen.
Bei ihrer Analyse identifizierten sie eine Substanz, die zuvor noch nicht am Menschen getestet wurde, namens N,N-dimethyl-2-phenylpropan-1-amine oder kurz N,N-DMPPA. Außerdem wurde noch β-methylphenethylamine (BMPEA) entdeckt, über das wir kürzlich berichtet haben und das mitlerweile schon von der WADA verboten ist.
Beide Substanzen sind dem Amphetamin ähnlich und gehören zur Klasse der Phenylethylamine. Wie schon so oft, hat der Hersteller bei NOXpump auch nicht auf der Verpackung angegeben, dass die beiden Stimulanzien enthalten sind. Dafür findet man in der Zutatenliste aber wie schon so oft ein Extrakt aus Blättern der Pflanze Acacia Rigidula (Therm-Rx).
Die Konzentration der neuen Designer-Stimulanz N,N-DMPPA scheint mit 1,8 mg pro Serving relativ gering zu sein. Ob es trotzdem ballert, hängt natürlich auch von den Eigenschaften der Stimulanz ab, also Bioverfügbarkeit etc. BMPEA hingegen ist mit 273 mg deutlich höher dosiert.
Um zu wissen, ob das Zeug wirkt, muss man es wohl testen, da N,N-DMPPA völlig unbekannt ist. Es könnte allerdings sein, dass man hauptsächlich das BMPEA spürt.
Besonders grotesk an der Sache ist, dass auf dem Produkt selbst noch damit geworben wird, dass kein DMAA enthalten sei. Im Umkehrschluss aber dann zwei anderea mphetaminähnliche Substanzen in den Booster zu packen, ist schon fast amüsant!
[D. Kwiatkowska, M. Wójtowicz, A. Jarek, C. Goebel, K. Chajewska, E. Turek-Lepa, A. Pokrywka, R. Kazlauskas. N,N-dimethyl-2-phenylpropan-1-amine – new designer agent found in athlete urine and nutritional supplement. Drug Test. Anal., 2015, 7, 331–335.