Obwohl Hassan Mostafa bereits im letzten Jahr die Orlando Pro gewinnen konnte und nach dem zweiten Platz auf der Toronto Pro 2023 als großer Favorit ins Rennen ging, kam es am Ende doch anders. Der 49-jährige Jamaikaner Phil Clahar gewann mit der Orlando Pro 2023 seinen erst Profi-Wettkampf und hat damit das begehrte Ticket für den Mr. Olympia 2023. Die Entscheidung hätte kaum knapper ausfallen können.
Hassan Mostafa lag in der Vorwahl noch vorne
Phil Clahar wird den meisten europäischen Fans bisher kein Begriff sein. Der 49-Jährige nimmt seit 2018 an Profi-Wettkämpfen teil und war zuvor bereits viele Jahre als Amateur erfolgreich auf der Bühne. Bei den Profis reichte es bisher nicht zum ganz großen Wurf, auch wenn er mit dem zweiten Platz auf der Tampa Pro 2021 nur knapp an Iain Valliere gescheitert war. Wirklich starke Konkurrenz musste der Jamaikaner jedoch auch vor zwei Jahren bereits nicht ausstechen.
Während Phil Clahar sich auf der Orlando Pro 2022 noch mit dem dritten Platz begnügen musste, gelang es ihm in diesem Jahr, den favorisierten Ägypter Hassan Mostafa zu schlagen. Ein Blick auf die Scorecard verdeutlicht, wie eng diese Entscheidung war. In der Vorwahl hatte der Ägypter noch die Nase vorn und brachte 3 Punkte in die Wertung ein. Phil Clahar war dagegen mit 6 Punkten auf dem zweiten Rang, konnte das Ergebnis aber im Finale drehen.
Phil Clahar mit Fingerzeit in Richtung Masters Olympia 2023
Am Ende hatten beide Athleten 9 Punkte. Das Unentschieden wurde gemäß Anmerkung auf der Scorecard durch unterschiedliche Platzierungen aufgelöst. Damit sind vermutlich die Streichergebnisse gemeint, die im Rahmen einer Wettkampfwertung nicht in die Scorecard einfließen, aber dennoch vom Wettkampfgericht vergeben wurden.
Der Jamaikaner galt mit Kamal Elgargni und Maxx Charles bereits bei Bekanntgabe des Line-ups für den Masters Olympia 2023 als einer der Favoriten. Mit seinem ersten Sieg im Open Bodybuilding machte der 49-Jährige nochmals deutlich, dass beim Wettkampf in Rumänien mit ihm zu rechnen ist.
Leichte Olympia-Tickets in Nordamerika?
Gleichzeitig zeigt das eher schwache Teilnehmerfeld in Orlando, dass die Nordamerikaner sich mit einer Qualifikation für den Mr. Olympia 2023 Zeit lassen. Tony Burton, der die New York Pro gewann, unterlag auf der California State Pro Ross Flanigan, der wiederum gegen Iain Valliere vor heimischem Publikum das Nachsehen hatte. Letztgenannter wies allerdings ein Problem mit der Brustmuskulatur auf, welches er in den meisten Posen kaschieren konnte. Es fällt jedoch umso stärker auf, wenn man davon weiß.
Alle genannten Athleten dürften es schwer haben, die Top 10 beim Mr. Olympia 2023 zu knacken. Gleiches gilt für Phil Clahar. Für europäische Bodybuildingfans ist es daher schade, dass die meisten Athleten aus unseren Breitengraden offenbar auf den Herbst spekulieren, wenn mehrere Pro-Shows hintereinander in Europa abgehalten werden. In Anbetracht der relativ schwachen Konkurrenz der letzten nordamerikanischen Wettkämpfe mag der ein oder andere Athlet sich rückblickend vielleicht ärgern.
Orlando Pro 2023 – Top 10
Die zehn besten Athleten auf der Orlando Pro 2023 noch einmal in der Übersicht:
- Platz 1: Phil Clahar
- Platz 2: Hassan Mostafa
- Platz 3: Stan de Longeaux
- Platz 4: Emmanuel Alvarez
- Platz 5: Chris Didomenico
- Platz 6: Jason Lowe
- Platz 7: Mohammad Alnsoor
- Platz 8: Ray Short
- Platz 9: Matt Kouba
- Platz 10: Erik Ramirez
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