Was die offene Klasse bei der Arnold Classic 2022 anging, zeichnete sich relativ zügig ab, dass nicht alle eingeladenen Teilnehmer auch mit von der Partie sein würden.
Über ein Drittel der vorgesehenen Athleten sagte den Start aus unterschiedlichen Gründen ab.
Nichtsdestotrotz gab es auf der Bühne in Columbus ein starkes Line-up zu sehen, das die eine oder andere Überraschung in petto hatte.
Dezimiertes Teilnehmerfeld
Neben Cedric McMillan, der gesundheitlich passen musste, hatten auch Nathan De Asha, Rafael Brandao, Akim Williams und Mohamed Shaaban darauf verzichtet, bei der Arnold Classic 2022 zu starten.
Keine Frage, Verletzungen und Erkrankungen sind ein valider Grund, selbst ein solches Spektakel sausen zu lassen, darüber braucht es keine Diskussion.
Dennoch kann man den subjektiven Eindruck nicht leugnen, dass die Veranstaltung in Ohio verglichen mit dem Mr. Olympia hinsichtlich des Prestiges weiter den Anschluss verliert.
Irgendwie ist das Interesse nicht mehr so groß, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war – weder seitens der Athleten noch seitens des Publikums.
Arnold Classic 2022 zu früh für Brett Wilkin
Nach mehreren vielversprechenden Form-Updates im Vorfeld ging Brett Wilkin als Dark Horse ins Rennen.
Fans und Experten malten sich bereits ein ähnliches Szenario aus, wie es sich noch vor wenigen Monaten beim Sieg von Nick Walker im Zuge der Arnold Classic 2021 zugetragen hatte.
Diesen Ansprüchen wurde Wilkin allerdings nicht gerecht, jedenfalls noch nicht.
Der US-Amerikaner, der seine Pro Card in der Classic Physique holte und dann über die 212 Division in die offene Klasse gelangte, hat mit Sicherheit eine aussichtsreiche Zukunft, musste sich an diesem Wochenende aber mit Platz sechs begnügen.
Für Regan Grimes, der vor Maxx Charles und Fabio Rezende Siebter wurde, kam das Event in Columbus nach dem Wettkampfmarathon Ende letzten Jahres ebenfalls zu früh.
Starke Auftritte von Kuclo, Dauda und Rodriguez
In besonders starker Verfassung präsentierte sich Justin Rodriguez, der mit zu den komplettesten Athleten auf der Bühne zählte und demzufolge verdient auf Rang fünf landete, auch wenn bei ihm ein auffälliger Form-Abfall von Samstag auf Sonntag erkennbar war.
Der Mann aus der Dominikanischen Republik konnte sich in den vergangenen Jahren stets verbessern und wird definitiv noch für Schlagzeilen sorgen.
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Auf dem vierten Platz konnte sich Samson Dauda einreihen. Der Brite mit nigerianischen Wurzeln zeigte ein absolut stimmiges Paket, das deutliche Verbesserungen zu seinen letzten Auftritten erkennen ließ.
Insbesondere seine Posingkür war zum wiederholten Mal eine Augenweide mit Hommage an Flex Wheeler, Shawn Rhoden und John Meadows.
Trotz der Tatsache, dass es in Bezug auf die Platzierung keine Verbesserung für ihn zu verzeichnen gab, kann Steve Kuclo durchaus zufrieden mit der Bronzemedaille sein.
Selten, wenn gar überhaupt konnte der Texaner so überzeugen. Speziell seine Härte stach in den Vergleichen heraus. Ihn noch weiter vorn zu sehen, wäre jedoch vermessen.
Zweikampf an der Spitze
Für die größte Überraschung sorgte zweifelsohne William Bonac. Der Holländer, den viele schon mehr oder weniger auf dem absteigenden Ast sahen, demonstrierte eindeutig, wozu er noch in der Lage ist.
Die beste Version seiner selbst, wie er im Interview mit Fouad Abiad behauptete, war es zwar eher nicht, doch gemeinsam mit Chad Nicholls fand der „Conqueror“ zurück zu alter Stärke.
Selbsterklärend, dass es demnach an Platz zwei keineswegs etwas zu meckern gibt. Ganz im Gegenteil hätte sich wahrscheinlich niemand beschwert, hätte man ihm letztlich den Zuschlag gegeben.
In den Genuss der vollen Portion an Glücksgefühlen sollte bei der Arnold Classic 2022 aber Brandon Curry kommen.
Der IFBB Pro aus Tennessee fuhr nach 2019, seinem bis dato besten Karrierejahr mit sowohl Sieg beim Mr. Olympia als auch Goldmedaille bei der Arnold Classic, den nächsten Triumph ein.
Von einer Fehlentscheidung zu sprechen, wäre sicherlich zu viel des Guten, das steht fest. Bonac lieferte Curry allerdings einen erbitterten Kampf um den Titel.
Obendrein sprang für den Mr. Olympia von 2019 der Best Poser Award heraus, der ihm zusätzliche 10.000 US-Dollar einbrachte.
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Arnold Classic 2022 – Ergebnisse Men’s Open
- Brandon Curry (200.000 US-Dollar plus 10.000 US-Dollar Best Poser Award)
- William Bonac (120.000 US-Dollar)
- Steve Kuclo (70.000 US-Dollar)
- Samson Dauda (37.500 US-Dollar)
- Justin Rodriguez (20.000 US-Dollar)
- Brett Wilkin (10.000 US-Dollar)
- Regan Grimes
- Maxx Charles
- Fabio Rezende
Mit diesen Nippeln ist William Bonac noch auf dem 2. Platz gelandet???