Arnold Schwarzenegger hat nach dem Ende seiner Sportlerkarriere immer offen über seinen Steroidkonsum gesprochen. Ins Detail ist er dabei jedoch nie gegangen, sodass es immer wieder wilde Spekulationen über seine genauen Kurpläne gegeben hat. Jetzt legte Schwarzenegger erstmals offen, welche Mittel und Dosen ihn zu einem der erfolgreichsten Bodybuilder aller Zeiten gemacht haben – und rechnet dabei gleich mit den Auswüchsen im modernen Bodybuilding ab.
Testosteron und Dianabol
Im Interview mit der Men’s Health lüftete Schwarzenegger sein lang gehütetes Geheimnis. Zu aktiven Zeiten hatte der siebenfache Mr. Olympia sich vorwiegend auf zwei anabole Steroide verlassen: Testosteron und Dianabol. Eine Kombi, die sich bis heute großer Beliebtheit unter Bodybuildern erfreut.
Das männliche Sexualhormon Testosteron ist der Klassiker unter den Anabolika und steigert unter anderem den Muskelaufbau bei gleichzeitiger Anregung des Fettabbaus. Dianabol ist der Handelsname von Metandienon, ebenfalls ein anaboles Steroid, das unter anderem die Kraft steigert und die Regenerationsfähigkeit verbessert. Dianabol ist bei Bodybuildern, auch im Amateurbereich, immer noch sehr populär, da es vergleichsweise preiswert ist und oral eingenommen werden kann.
Schwarzeneggers Dosierung
Schwarzenegger gab an, pro Woche 100 Milligramm Testosteron und täglich drei Gaben Dianabol, insgesamt 15 Milligramm, eingenommen zu haben. Damit lag sein Testosteronkonsum auf einem Niveau, mit dem heute Testosteronersatztherapien durchgeführt werden, die lediglich den natürlichen Hormonstatus eines Mannes wiederherstellen sollen. Unvorstellbar, dass sich mit diesen Mengen einst das gesamte Starterfeld des Mr. Olympias dominieren ließ!
Schwarzenegger betont, dass dieses Vorgehen zu seinen Hochzeiten in den 70er-Jahren nicht illegal gewesen ist. Erst mit dem Anabolic Steroids Control Act im Jahre 1990 wurden Steroide in den USA verboten.
Auch in Deutschland ist der Konsum von Anabolika und anderen PED (Performance Enhancing Drugs) zur Leistungssteigerung bei Sportlern heutzutage verboten. Testosteron und Dianabol sind daher nur im Rahmen einer ärztlich verordneten Therapie legal erhältlich.
„Sie wissen nicht, was zur Hölle sie tun!“
Schwarzeneggers Offenlegung ist mitnichten eine Anleitung oder ein Aufruf zur Nachahmung. In dem Gespräch mit den Journalisten betrachtet er die Entwicklung im unterstützenden Bodybuilding, nicht zum ersten Mal, mit großer Sorge.
Der Missbrauch von Steroiden sei wieder nur ein Beispiel dafür, dass die Menschen keine Geduld mehr aufbringen wollen und stets den leichtesten Weg, die Abkürzung zum Erfolg suchen.
Schwarzenegger ist sich aber auch bewusst, dass seine Worte kaum Gehör finden werden. Auch, weil der Filmstar und ehemalige Gouverneur von Kalifornien das beste Beispiel dafür ist, dass eine auf Doping basierende Physis eine Eintrittskarte in die ganz große Karriere sein kann.
So bleibt ihm nur zu sagen, dass man jeden Missbrauch am eigenen Körper später bereuen wird. Er selbst habe schon Sportler erlebt, denen die Niere aufgrund der Folgen des PED-Konsums transplantiert werden mussten. Davor will er seine Fans mit seinen Appellen bewahren – oder dies zumindest versuchen.
Ob Schwarzenegger in der im Juni erscheinen Netflix Dokuserie Arnold noch mehr Insides zu dem heiß diskutierten Steroid-Thema gewähren wird, bleibt gespannt abzuwarten.
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Der Arni untertreibt ein wenig. Wohl sein Ego oder doch seine Vorbildfunktion? Primos, Stanozolol, Nandrolon, Oxys, Anavar alles zu seiner Zeit längst etabliert im Bodybuilding. Einmal hat Arni behauptet, nur zum Wettkampf Steroide genommen zu haben, um die Muskulatur zu erhalten, im Aufbau hab er keine Steroide verwendet.