Die 2 Bro Pro wäre eigentlich nur eine Show unter vielen, der im prall gefüllten Kalender des IFBB keine große Aufmerksamkeit erregen würde. Doch ein Vorfall am vergangenen Wochenende rückte den Wettkampf in den Fokus: Eine anscheinend willkürliche Attacke auf den Profi-Bodybuilder Michael Daboul schockierte die Fans. Jetzt hat sich der Veranstalter geäußert – und damit die Wogen keineswegs glätten können.
Der Angriff auf Michael Daboul
Michael Daboul, seines Zeichens Classic Physique Athlet und Top 10 Athlet des Mr. Olympia 2023, hatte an der Veranstaltung am 6. April in London selbst gar nicht teilgenommen. Nach eigenen Angaben hatte er lediglich nach Beendigung der Show in den Backstage-Bereich gehen wollen, um sich kurz seiner Freundin mitzuteilen. Hierzu hätten ihm die Organisatoren auch die Erlaubnis gegeben.
Aus dem Nichts sei Michael Daboul dann von vier Mitarbeitern der Security angegriffen worden. Die Männer schlugen den syrischstämmigen Athleten buchstäblich krankenhausreif – der IFBB Pro vermeldete später aus der Notaufnahme mehrere gebrochene Rippen, einen partiellen Nasenbeinbruch sowie ein stark geschwollenes Auge. Die örtliche Polizei hatte bereits zwei der Tatverdächtigen in Haft genommen und mit der Zeugenbefragung und Auswertung des Kameramaterials begonnen.
Michael Daboul wurde auf Bodybuilding-Show verprügelt
Michael Daboul zählt derzeit zu den besten Bodybuildern in der Classic Physique. Der in Syrien geborene Athlet startet bereits seit vielen Jahren für Großbritannien und konnte in den vergangenen Monaten einige sportliche Erfolge feiern. Abseits der Bühne kam es nun zu einem unerfreulichen Ereignis. Michael Daboul wurde Backstage bei einer Bodybuilding-Show in Großbritannien verprügelt. Celina […]
Michael Daboul vermutete, dass Rache das Motiv für die hinterhältige Attacke sein könnte. Er hatte kurz zuvor in den sozialen Medien die in seinen Augen schlechte Organisation des Events kritisiert.
Statement vom Veranstalter
Die medienwirksame Aufarbeitung des Opfers hat den Veranstalter 2brospro_events in Zugzwang gebracht. Auf Instagram veröffentlichten die Verantwortlichen jetzt ein Statement, das, wie zu erwarten war, nur geringe Schnittmengen mit Dabouls Schilderungen aufweist.
„Ein männlicher Athlet“, so heißt es in dem Text, sei des Veranstaltungsort „verwiesen“ worden, weil er sich Zutritt zu versperrten Zonen verschaffen wollten, in denen sich Teilnehmerinnen umziehen und ihr Tanning auftragen würden. Die angesprochene Person sei schon den gesamten Tag über aggressiv gegenüber dem Sicherheitsdienst aufgetreten. Außerdem war sie bereits bei anderen Events des Veranstalters negativ aufgefallen, hätten sich sogar mit einem Zuschauer geprügelt und eine Mitarbeiterin beschimpft.
Nach dem viel kritisierten Versuch der Organisatoren, den Spieß umzudrehen und aus dem Geschädigten einen Störenfried zu machen, vor dessen perversen Anwandlungen die Bikiniathletinnen geschützt werden mussten, äußerte sich Michael Daboul erneut auf Instagram. Es sei nun klar, dass kein Weg am Rechtsweg vorbeiführe. Künftig wolle er das Thema seinem Anwalt überlassen.
Was sagt der IFBB?
Der Fall Michael Daboul vs. 2 Bro Pro ist jetzt also einer für die britische Strafverfolgung geworden. Das Netz schlägt sich verständlicherweise mehrheitlich auf die Seite des Athleten – und fordert vielfach Konsequenzen vonseiten des IFBB. Einige Stimmen drängen schon zur sofortigen Beendigung der Zusammenarbeit zwischen der Pro League und dem Veranstalter, was wohl einen wirtschaftlichen Totalschaden für Letztgenannten bedeuten würde.
Auf dem Instagram-Account des IFBB hieß es bislang nur, dass man auf die Ermittlungsergebnisse der örtlichen Behörde warten würde. Sicherheit auf allen Events der Liga habe jedoch für die Föderation immer höchste Priorität.
Wahr ist, dass über die Vorgeschichte der Schlägerei nichts bekannt ist und immer beiden Seiten im Prozess eine faire Chance eingeräumt werden muss, ihre Wahrheit darzulegen. Es steht aber auch fest, dass selbst bei einem unangemessenen Verhalten Michael Dabouls ein schlichter Platzverweis hätte ausreichen müssen. Ein derartiger Angriff von vier Männern auf einen Einzigen, dessen Körper zudem noch seinen Lebensunterhalt bestreiten muss, ist in jedem Fall juristisch wie moralisch aufs Schärfste zu verurteilen.
Titelbild: Instagram