Die Brand BioTechUSA wird der Großteil unserer Leser nicht unbedingt mit positiven Erinnerungen in Verbindung bringen, war sie doch gerade in den vergangenen Jahren hierzulande stark in Verruf geraten. Beim Familienunternehmen aus Budapest, das es 2017 sogar auf die Titelseite des ungarischen Forbes-Magazins schaffte, gab es zugegebenermaßen diverse Kritikpunkte anzuführen, die in der Szene teils heftig diskutiert wurden. Nun konnte der Supplement-Hersteller um Levai Balint jedoch einen spektakulären Coup landen, den wir euch selbstverständlich nicht vorenthalten möchten.
Erst im Mai 2016 hatte das Gesundheitsunternehmen Ascendis Health den Zuschlag erhalten und Scitec Nutrition von der polnischen Investmentgesellschaft Enterprise Investors übernommen. Die südafrikanische Aktienfirma überwies damals stolze 170 Millionen Euro nach Polen, um den Deal perfekt zu machen. In der Gegenwart angekommen, sehen die Zahlen ein wenig anders aus. Wie diverse Medien berichten, hat inzwischen BioTechUSA nämlich Verhandlungen in Südafrika abgeschlossen und sich das bislang ebenfalls in Ungarn als Konkurrent agierende Scitec sozusagen einverleibt, allerdings für einen weitaus geringeren Preis als noch vor vier Jahren.
Atlas Invest, Teil von BioTechUSA, zahlte lediglich fünf Millionen Euro für Scitec Nutrition. Der massive Wertverlust könnte vermutlich dadurch zustande gekommen sein, dass es für das ungarische Unternehmen, das unter anderem den amtierenden Mr. Olympia Brandon Curry sponsert, alles andere als rosig lief. Das bestätigen auch Aussagen von Forbes.hu. Demnach sollen sich die finanziellen Ergebnisse innerhalb der letzten Jahre stetig verschlechtert haben. Der heftige Wettbewerb habe dem Magazin zufolge die Gewinne niedergerissen und zu einem geringeren Marktanteil geführt, wodurch wertvolle und wichtige Partner verloren gegangen seien.
Man könnte jetzt natürlich heftig darüber spekulieren, wie es so weit kommen konnte, dass Scitec Nutrition in nur vier Jahren beinahe unglaubliche 165 Millionen Euro an Wert verloren hat. Liest man die verschiedenen Artikel und Pressemitteilungen, so erweckt es zumindest suggestiv den Eindruck, als würden sich Konsumenten von Nahrungsergänzungsmitteln vermehrt mit anderen Marken identifizieren. Die Produkte der Konkurrenz scheinen – aus welchen Gründen auch immer – für die zahlreichen Supplement-Käufer einen größeren Mehrwert zu bieten.
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Nach dem Verkauf von Scitec Nutrition ist fraglich, was mit den bis dato von der ungarischen Marke gesponserten Athleten passiert. Wir haben bereits Brandon Curry angesprochen, der gemeinsam mit seiner Gattin Brandy Leaver unter Vertrag steht. Hinzukommen weitere IFBB Pros wie zum Beispiel Ahmad Ashkanani, Ryan John-Baptiste und Manuel Canadillas. Cedric McMillan, der lange Zeit im Team Scitec war, wechselte erst kürzlich zu RedCon1. Ob BioTechUSA diese Sportler allesamt übernimmt, lässt sich stark bezweifeln. Mit beispielsweise Ulisses Jr. und Stephanie Davis hat man selbst den einen oder anderen hochkarätigen Repräsentanten im Roster.
Wie das Forbes-Magazin ebenfalls schreibt, habe Scitec Nutrition noch im Jahr 2015, also kurz vor der Übernahme durch Ascendis Health, nach Steuern einen Gewinn von über zehn Millionen Euro erwirtschaftet. Allein im zweiten Halbjahr 2019 soll sich aber schon ein bezeichnender Umsatzverlust eingestellt haben, der wohl ungefähr der Summe entsprach, für die BioTechUSA kürzlich zugeschlagen und das ungarische Konkurrenzunternehmen gekauft hat. Man wird abwarten müssen, ob sich die Zahlen bei Scitec nach diesem Deal wieder ins Positive entwickeln werden.