In ziemlich genau einem Monat, sprich am 25.02.2017, sollte in der Legacy Arena im amerikanischen Birmingham der Weltmeisterschaftskampf der WBC zwischen dem momenaten Titelträger Deontay Wilder und dem Herausforderer Andrzej Wawrzyk stattfinden. Wie sich nun allerdings herausstellte, wird es nicht zu diesem Duell kommen, da der zuletzt genannte Athlet schon vor dem Kampf disqualifiziert wurde!
Sowohl Deontay Wilder als auch Andrzej Wawrzyk wurden vor dem Kampf nach den Regeln des WBC Clean Boxing Program auf Doping getestet. Vergangene Woche hatten Mitarbeiter der VADA (Voluntary Anti Doping Association) im Zuge dessen den polnischen Herausforderer in Warschau besucht, um Blut- und Urinproben zu entnehmen und analysieren zu lassen. Laut eines Briefs der Organisation waren die durchgeführten Tests positiv. Der Pole habe nun die Möglichkeit eine Analyse der B-Probe anzufordern, was jedoch in den meisten Fällen zu keinem gegenteiligen Ergebnis führt.
Getestet wurde unter anderem auf anabole Substanzen, Diuretika, beta-2-Agonisten, Stimulanzien und andere Missbrauchsmedikamente. Dabei konnten Metaboliten von Stanozolol nachgewiesen werden. Das anabole Steroid, auch unter dem Handelsnamen Winstrol bekannt, ist der Grund für zahlreiche Disqualifikationen im Spitzensport. Eines der bekanntesten Beispiele ist wohl der kanadische Sprinter Ben Johnson, der bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul zuerst mit einer Weltrekordszeit von 9,79 Sekunden die Goldmedaille im 100-Meter-Lauf holte, zwei Tage später jedoch positiv auf das synthetisch hergestellte Anabolika getestet wurde.
Kurios beim aktuellen Fall ist, dass Andrzej Wawrzyk nach dem Russen Alexander Povetkin bereits der zweite Herausforderer in Folge ist, der aufgrund eines Dopingvergehens nicht gegen Deontay Wilder antreten darf. Wie der Promoter des amerikanischen Weltmeisters aber verlauten ließ, laufe die Suche nach einem Ersatzgegner auf Hochtouren. Es soll demnach sehr wahrscheinlich sein, dass die geplante Titelverteidigung wie geplant stattfindet!