Wenn man sich als IFBB Pro der offenen Klasse noch frühzeitig die Qualifikation für den Mr. Olympia 2020 sichern wollte, stellte die Japan Pro die in diesem Jahr letzte Möglichkeit dar. Nach Wettkämpfen in Italien, Ungarn, Südkorea und Rumänien ging es für eine kleine, aber feine Auswahl hochkarätiger Athleten also zum finalen Event ins japanische Tokio, um Nägel mit Köpfen zu machen und daraufhin eine wohlverdiente Aufbauphase einzuleiten. Hinsichtlich der Teilnehmer sollte es in der asiatischen Metropole keine Überraschungen geben, dafür wurden die Platzierungen ein wenig durcheinandergewürfelt.
Trotz der Tatsache, dass er sich mit Siegen in Budapest und Bukarest für den Mr. Olympia qualifizieren konnte, trat Cedric McMillan die Reise nach Japan an, um sozusagen den „Three-peat“ einzutüten. Sonderlich begeistert werden seine direkten Konkurrenten davon allerdings nicht gewesen sein, denn abgesehen vom nicht unbedingt hohen Preisgeld hatte der US-Amerikaner keinen triftigen Grund, die Saison noch weiter in die Länge zu ziehen. Da es nicht unendlich viele Möglichkeiten gibt, die Startberechtigung für das prestigeträchtige Spektakel in Las Vegas zu holen, sieht man es unter den Athleten logischerweise nicht gerne, wenn ein Mitstreiter mehrere Shows hintereinander für sich entscheidet.
Speziell Juan Morel, der nach dem Mr. Olympia im September schon bei der Monsterzym Pro und beim Romania Muscle Fest angetreten war, wollte sich nach zwei zweiten Plätzen hinter Nathan De Asha und Cedric McMillan endlich durchsetzen, um 2020 nicht noch einmal starten zu müssen. Für den Bodybuilder aus New York, der seit nunmehr acht Jahren bei den Profis mitmischt, wird es stets zum Drahtseilakt, seine zweifelsohne starke Form auch voll und prall auf die Bühne zu bringen. In Tokio scheint ihm das jedoch dieses Mal tatsächlich gelungen zu sein, wie die Scorecard eindeutig belegt.
Den Judges zufolge war Juan Morel nämlich am gestrigen Sonntag nicht zu schlagen. Der 37-Jährige landete letzten Endes unangefochten auf dem ersten Platz und verdrängte dabei Cedric McMillan, der zwei Wochen zuvor in Bukarest noch die Goldmedaille beanspruchte, ganz klar auf Rang zwei. Seinen dritten Platz vom Romania Muscle Fest bestätigen konnte Regan Grimes, dem laut Punktezettel sogar nur ein Zähler fehlte, um eine Stufe weiter oben auf dem Siegertreppchen zu landen. Der gebürtige Kanadier hat den Wechsel zurück in die offene Klasse dementsprechend gut gemeistert und dürfte in Zukunft definitiv eine Gefahr für den einen oder anderen etablierten Athleten sein.
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Im Rahmen der Japan Pro ebenfalls wieder im Superschwergewicht gestartet ist Cody Montgomery, der zwischenzeitlich in die 212 Division gewechselt war und sein Glück auch in der Classic Physique versuchen wollte, dort aber schlussendlich keinen Wettkampf absolvierte. Für den von Blackstone Labs gesponserten Athleten sprang in Tokio immerhin der vierte Platz heraus. Direkt hinter ihm reihten sich An Nguyen und Seungchul Lee ein. Gegenüber seinem Abschneiden beim Romania Muscle Fest, das er 2018 gewinnen konnte, verschlechterte sich Maxx Charles hingegen um ganze drei Ränge.
Für Juan Morel ist das Zittern um die Mr. Olympia Qualifikation damit beendet. Der New Yorker setzte sich bei der Japan Pro einstimmig gegen unter anderem Cedric McMillan und Regan Grimes durch und kann aufgrund dessen sein Ticket für Las Vegas verfrüht buchen. Gleichzeitig nimmt der US-Amerikaner einen Scheck über 12.000 US-Dollar mit nach Hause. Während McMillan seine Startberechtigung ohnehin bereits dingfest gemacht hat, wird es interessant zu beobachten sein, ob Grimes im kommenden Jahr einen weiteren Anlauf startet, um seinen beiden Konkurrenten der vergangenen zwei Wochen zu folgen.
Japan Pro 2019 – Men’s Open Top 6
- Juan Morel
- Cedric McMillan
- Regan Grimes
- Cody Montgomery
- An Nguyen
- Seungchul Lee