Sterben ist mehr als der letzte Atemzug oder das Erlöschen des Pulsschlags. Sterben ist ein Prozess, der nicht von einer Minute auf die andere endet. Mediziner unterscheiden drei Phasen des Todes: den klinischen Tod, den Hirntod und den biologischen Tod. Während die Merkmale des biologischen Todes, also beispielsweise Totenflecken und Leichenstarre, eindeutig sind, wird über die Zuverlässigkeit des Hirntod-Konzeptes diskutiert. Dies ist vor allem bei Organ-Transplantationen von immenser Bedeutung. Im Fall des US-amerikanischen Schauspielers Chadwick Boseman stand sein Leben jedoch bereits knapp vier Jahre lang auf dem Spiel, da er mit 39 Jahren eine Krebsdiagnose erhalten habe.
Mit der Hauptrolle des Königssohns T’Challa im Superheldenfilm „Black Panther“ wurde er nicht nur weltbekannt, sondern auch zur Identifikationsfigur des schwarzen Amerika. Jetzt hat Chadwick Boseman im Alter von 43 Jahren den Kampf gegen den Krebs verloren, wie in der Nacht auf Samstag im Namen seiner Familie unter anderem in einem Instagram-Beitrag bekannt gegeben wurde. Bei ihm sei 2016 Darmkrebs diagnostiziert worden, gegen den er vier Jahre lang gekämpft habe.
Unter Darmkrebs (kolorektales Karzinom) versteht man einen bösartigen Tumor des Dick- oder Mastdarms. Er entsteht meist aus gutartigen Darmpolypen, also Schleimhautstrukturen, die in den Hohlraum des Darms hineinragen und manchmal eine „zottige“ Form annehmen. Heilungschancen bestehen durch eine Operation. Weitere Methoden wie Chemo- oder Strahlentherapie unterstützen oft die Behandlung. Demnach habe der 1976 in Anderson, South Carolina geborene Schauspieler seit 2016 an Darmkrebs gelitten. Gestorben sei er im eigenen Haus im Kreise der Familie. Chadwick Boseman sei ein „wahrer“ Kämpfer gewesen, hieß es weiter in der Nachricht seiner Familie.
In der Öffentlichkeit sprach er nicht über seine Krankheit, stattdessen habe er in Hollywood seine Arbeit an großen Filmprojekten fortgesetzt und weiterhin Filme gedreht, während er hinter den Kulissen Operationen und Chemotherapien durchgemacht habe. Diese Nachricht löste bei Kollegen und Fans große Bestürzung und Trauer aus. Seinen Durchbruch hatte der Schauspieler im Jahr 2013 mit der Hauptrolle im Film „42 – Die wahre Geschichte einer Sportlegende“. Darin verkörperte der US-Amerikaner die Baseball-Ikone Jackie Robinson, den ersten Afroamerikaner in der Profiliga MLB. In „Get on Up“ spielte er ein Jahr später den „Godfather of Soul“, Sänger James Brown.
Weltweit bekannt wurde Chadwick Boseman als Marvel-Superheld „Black Panther“, den er zwischen 2016 und 2019 in vier äußerst erfolgreichen Filmen verkörperte. Die Hauptrolle hatte er im gleichnamigen „Black Panther“, der im Februar 2018 in die Kinos kam. Es war der erste Superheldenfilm mit fast ausschließlich schwarzen Akteuren vor und hinter der Kamera. Der Riesenerfolg spielte mehr als eine Milliarde US-Dollar, umgerechnet knapp 840 Millionen Euro, in die Kinokassen. Damit wurde der Schauspieler zum ersten schwarzen Superhelden in der Geschichte der Marvel-Studios.
Zuletzt veröffentlicht wurde „Da 5 Bloods“ von Regisseur Spike Lee über vier Veteranen, die nach Vietnam zurückkehren. Chadwick Boseman verkörpert in Rückblenden ihren Anführer, dessen Grab sie suchen. Für das Jahr 2022 sei eine Fortsetzung von „Black Panther“ in Planung gewesen. Nicht nur Hollywood wurde vom frühem Ableben des 43-Jährigen erschüttert. „Die wahre Kraft von Chadwick Boseman war größer als alles, was wir auf der Leinwand gesehen haben“, schrieb der Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden, auf Twitter. Mit seinen Rollen habe der US-Amerikaner „ganze Generationen inspiriert und ihnen gezeigt, dass sie alles sein können – sogar Superhelden.“ Die US-Bürgerrechtsorganisation NAACP erklärte, Boseman habe allen gezeigt, „wie man Widrigkeiten mit Würde durchsteht“. Der Marvel-Verlag erklärte bei Twitter: „Unsere Herzen sind gebrochen und unsere Gedanken sind bei Chadwicks Familie. Dein Vermächtnis wird für immer weiterleben.“
Rund um versorgt mit Vitaminen und Mineralien von GANNIKUS Original