Chris Bumstead spricht kurz vor dem Mr. Olympia 2023 über Ängste

Der Mr. Olympia steht vor der Tür. Während unter den Fans die Vorfreude steigt, lastet auf den Athleten so kurz vor dem großen Tag ein immenser Druck. Das gilt auch und vor allem für Chris Bumstead, der nicht nur sportlich, sondern auch medial der derzeit vielleicht erfolgreichste Bodybuilder der Welt ist. Auf seinem YouTube-Channel sprach der vierfache Champion jetzt ganz offen über die mentalen Herausforderungen in den Endzügen seiner Vorbereitung. Demnach verspüre auch ein Chris Bumstead vor dem Mr. Olympia 2023 Ängste.

Chris Bumsteads steiniger Weg

Chris Bumstead hat in der Vergangenheit oft bewiesen, dass er sämtliche Hindernisse auf seinem Weg gekonnt zu überwinden vermag. Eine Autoimmunerkrankung, die zu schweren Nierenschäden führen kann, war für den Kanadier kein Grund, auf eine Karriere als Profisportler zu verzichten.

Schwere Nierenerkrankung: Sollte Chris Bumstead zurücktreten?

Mit seinen 23 Jahren und den beiden zweiten Plätzen auf dem Mr. Olympia in den Jahren 2018 und 2017 gehört Chris Bumstead zu den größten Talenten, die das Bodybuilding derzeit in der Classic Physique zu bieten hat. Doch eine verheerende Diagnose hätte dem Kanadier um ein Haar die Teilnahme am prestigeträchtigsten Wettkampf gekostet. In einem […]

Ein Bizepsriss kurz vor dem Mr. Olympia 2022 hat ihn nicht daran hindern können, die vierte Sandow in Folge einzustreichen. Daneben prägen ein Bruch der Bauchwand, ein Muskelfaserriss am Oberschenkel sowie eine Schulterverletzung seine noch junge Sportlerbiografie.

Olympia-Prep 2023 nicht ohne Probleme

Auch 2023 hat es Bumstead nicht immer leicht gemacht. Nach einer kurzen Social-Media-Auszeit in der Jahresmitte wandte er sich an seine Follower und sprach davon, aus seiner Wahlheimat Florida nach Kanada zurückgekehrt zu sein, um einige nicht näher benannten „persönlichen Dinge“ zu klären.

Die Zeit sei chaotisch gewesen und hätte ihn sowohl psychisch als auch körperlich negativ beeinflusst. Im Oktober nährten sich Gerüchte, nach denen sich Bumstead erneut den Bizeps gerissen haben könnte.

Hat Chris Bumstead sich kurz vor dem Olympia 2023 erneut einen Bizeps gerissen?

Chris Bumstead will beim Mr. Olympia 2023 zum fünften Mal den Sieg in der Classic Physique davontragen. Auch wenn oftmals argumentiert wird, dass die Anhebung des Gewichtslimits hauptsächlich seine Konkurrenz stärken würde, gilt der Kanadier für die meisten Fans dennoch als unschlagbar. Nachdem er sich jedoch bereits vor dem letztjährigen Wettkampf den linken Bizeps angerissen […]

Zu all den Erschwernissen kommt die immer härtere Konkurrenz hinzu. Der Vorjahresdritte Urs Kalecinski ist nur einer von mehreren Classic Physique-Profis, die in dieser Saison große Verbesserungen verzeichnen konnten und ernst gemeinte Kampfansagen an den Seriensieger ausgesprochen haben. Auch die neu eingeführten Gewichtslimits, die für größer gewachsene Athleten wie Bumstead eher nachteilig ausfallen, werden es Cbum gewiss nicht leichter machen.

Mentales Update 2 Weeks out

Auf seinem YouTube-Kanal veröffentlichte Chris Bumstead jetzt ein Video mit dem Titel „MENTAL UPDATE | 2 WEEKS OUT MR. OLYMPIA“. Darin spricht er transparent über die Bürde, die das Dasein als Dauerchampion mit sich bringt.

„Es gibt kein Ziel, nach dem du richten kannst. Vor dir existiert nichts, das du jagen kannst. Du musst das selbst erschaffen“, so beschreibt Bumstead den Umstand, dass der Jäger es immer schwerer hat als der Gejagte. Er kann der Situation aber auch durchaus positive Seiten abgewinnen: „Ich ebne gerade den Weg für jemand anderen […] und das ist verdammt aufregend, wenn du mich fragst.“

Bumsteads Umgang mit Ängsten

2023 scheint Bumstead einen mentalen Reifeprozess hingelegt zu haben. Er habe gelernt, Stress, Ängste und alle sonstigen negativen Emotionen nicht mehr zu unterdrücken, sondern sie geschehen zu lassen. Er einen Weg gefunden zu haben, im Gedankenkarussell nicht verloren zu gehen.

Dass Bumstead seinen Frieden mit den unvermeidlichen Gefühlen geschlossen hat, wirkt sich auch auf seinen Körper aus. Sein entspannter Umgang mit den mentalen Aspekten des Profisports sorge dafür, dass Training und Diät in diesem Jahr besonders gut anschlagen.

Chris Bumstead erklärt seine Morgenroutine: Atmen, Cardio und Ezekiel-Brot

Eine Morgenroutine ist für viele erfolgreiche Menschen ein wichtiger Bestandteil ihres Alltages. Dies gilt auch für Chris Bumstead. Der amtierende Classic Physique Champion ist auch in diesem Jahr der große Favorit auf den Olympia-Titel. Dass eine erfolgreiche Vorbereitung nicht nur von einzelnen Trainingseinheiten abhängig ist, ist hinlänglich bekannt. Jetzt gab Chris Bumstead Einblicke in seine […]

Ausgerechnet 2023 sei das Jahr, in dem Bumstead in das Mindset seiner Anfangsjahre zurückgefunden hätte. Damals habe er noch ohne das große Endziel im Hinterkopf trainiert, einfach aus Liebe zum Sport. Mit diesem mentalen Shift habe er auch den Spaß am Training wiedergefunden.

Karriereende in Sicht?

Bumsteads zehnminütiger Dialog enthält mehr Weisheiten, als so manch selbst ernannter „Life Coach“ auf seinem gesamten Instagram-Feed anzupreisen versucht. Man nimmt dem sympathischen Bumstead ohne Weiteres ab, dass er tatsächlich eine positive Sicht auf die Ausnahmesituation gefunden hat, in der er sich befindet. Den Spruch „Pressure is a privilidge“, den er in der Szene groß gemacht hat, lebt er mit ganzem Herzen aus.

Ob Bumsteads friedliche Grundstimmung auch mit seinem nahenden Karriereende zusammenhängt, ist weiterhin ungewiss. Gerüchte, dass er nach dem fünften Mr. Olympia-Titel die Bühne für immer verlassen könnte, sind in jüngster Vergangenheit immer wieder aufgekommen.

Plant Chris Bumstead sein Karriereende nach dem Olympia 2023?

Chris Bumstead ist derzeit der bekannteste aktive Bodybuilder. Auch wenn für eingefleischte Fans die Schwergewichtsklasse stets das Highlight dieses Sports bleiben wird, stellt der Kanadier eine optische Erscheinung dar, die auf viele Fitnessinteressierte beeindruckend und dennoch nicht abschreckend wirkt. Kaum ein Athlet trägt derzeit international so zur Bekanntheit des Bodybuildings bei, wie der Classic Physique […]

Dass die Leidenschaft für das Bodybuilding scheinbar gerade wieder neu in dem 28-Jährigen entfacht wurde, spricht erst einmal gegen einen baldigen Abgang. Gegenteilige Spekulationen vermuten gar einen zukünftigen Start in der offenen Klasse.

Für die nächsten Tage sind aber alle Augen und Aufmerksamkeiten auf Orlando gerichtet. Dort muss Chris Bumstead sich in der vielleicht stärksten Classic Physique aller Zeiten behaupten. Die ausgehungerte Konkurrenz wird es der lebenden Legende gewiss nicht leicht machen.

Titelbild: YouTube