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Coach bezeichnet Bodybuilding als perfekten Sport für Transgender

Die Debatte um das binäre Geschlecht ist seit Anbeginn emotional aufgeladen und macht auch vor dem Sport nicht halt. Bislang erschien die Trennung von männlichen und weiblichen Athleten aufgrund der zweifelsfrei existierenden biologischen Unterschiede alternativlos. In dieser Struktur bleibt aber keine Lücke für Transgender – ein Umstand, der mit der zunehmenden Verbreitung solcher Sportler im Bodybuilding immer problematischer wird.

Transgender im (Kraft-)Sport

Seit März 2023 ist im amerikanischen Powerliftingverband USAPL der Weg für Transgender-Athleten offen, nachdem die Geschlechtstransformierte JayCee Cooper erfolgreich gegen die 2019 erlassene Verordnung zum Ausschluss von Transathleten geklagt hatte. Die Entscheidung der Gerichte wurde von der Kraftsportszene mehrheitlich kritisch aufgenommen.

Bei den Olympischen Spielen in Tokyo 2021 ging Laurel Hubbard als erste offene Transgender-Olympionikin im Gewichtheben an den Start. Auch hier war der Aufschrei in der Sportwelt groß, auch wenn die Neuseeländerin der Konkurrenz mit ihrer Leistung keinesfalls gefährlich wurde.

Transgender Sportler

Manche Dinge im Leben sind einfach, andere mögen alltäglich wirken, sind aber bei weitem komplexer als Du denkst. Um diesen Artikel zu verstehen, zu schätzen und eventuell sogar etwas daraus zu lernen, muss der Leser aufgeschlossen und tolerant sein. Das heutige Thema ist „Transsexuelle Sportler im Leistungssport“ – ein zunehmend relevantes Thema im Schul-, Amateur- […]

2014 verklagte die Fitnessathletin Chloie Jonsson die CrossFit, Inc. auf 2,5 Millionen Dollar, weil diese sie zur Teilnahme in der Männerdivision zwang. Der Streit endete mit einem Vergleich. Vier Jahre später verkündete CrossFit die Öffnung aller Wettkämpfe für transidentitäre Teilnehmer.

Transgender im Bodybuilding

Im Bodybuilding ist die Genderdebatte bislang wenig präsent. Im Jahr 2019 verkündete der ehemalige Powerlifter Matt Kroczaleski seine Geschlechtsumwandlung. Kroc trat jedoch weiterhin in der Männerklasse an. Große Wellen schlug das Thema damals nicht.

Kroc Transgender
Transgender Bodybuilder Kroc früher und heute – Bild: Instagram

Jetzt erzählte der Personaltrainer und Transmann Cody Harman in einem Interview mit der Men’s Health von seinem Leben als geschlechtstransformierter Bodybuilder – und betont dabei die positive Rolle, die der Sport für Menschen wie ihn spielen könne.

Das ist Cody Harman

Schon in seiner Kindheit fühlte sich der als Frau geborene Cody Harman im falschen Körper gefangen. Als Teenager gestand er sich zumindest seine Homosexualität ein, konnte diese aber aufgrund seines sehr religiösen Elternhauses nicht ausleben. 2008 heiratete er allen inneren Widerständen zum Trotz einen deutschen Bauarbeiter und zog mit ihm in dessen Heimat.

Nach drei Jahren kehrte Harman in seine kalifornische Heimatstadt zurück, um eine Kochausbildung zu beginnen. Die Ehe zerbrach an der räumlichen und vor allem emotionalen Distanz. Harman begann schließlich, seinen Traum von der männlichen Identität auszuleben.

Parallel zu der medizinischen Geschlechtsumwandlung begann Cody Harman mit dem Gewichtstraining und entwickelte sofort eine große Leidenschaft für das Bodybuilding. Bei einem Ausgangsgewicht von knapp 50 Kilogramm gelang der ehemaligen Läuferin die Transformation zum ernstzunehmenden Bodybuilder. 2016 gab Harman sein Wettkampfdebüt. Heute arbeitet der mittlerweile 37-Jährige als Personaltrainer und Ernährungsberater für Frauen und Transmänner.

Bodybuilding sei der perfekte Sport für Transmänner

Im Gespräch mit der Men’s Health erklärte Cody Harman, dass er Bodybuilding als den perfekten Sport für Transmänner wie ihn betrachte. Bodybuilding habe demnach schon immer die Geschlechternormen durcheinandergewirbelt. Viele Bodybuilder nehmen diese Art Zwischenraum für sich in Anspruch, und das durften sie auch schon immer.

Cody Harmann
Cody Harman bei seinem ersten Bodybuilding-Wettkampf und heute – Bild: Instagram

So betrachtet sei Bodybuilding der perfekte Sport für Transmänner. Dabei unterstreicht Harman auch die emotionale Bedeutung des Bodybuildings für Menschen wie ihn, die oft jahrzehntelang hilflos ihrem „falschen“ Körper ausgeliefert waren.

Das Gefühl, durch die plastische Transformation der Physis wieder Herr über das eigene Schicksal sein zu können, ist für jeden eine wertvolle Erfahrung. Nicht umsonst zieht das Bodybuilding scharenweise Menschen an, die in jungen Jahren mit Problemen wie Mobbing, Über- oder Untergewicht konfrontiert waren.

Transfreundliche Kultur

Für Personen mit Geschlechteridentitätsstörungen gilt dies jedoch im besonderen Maße. Der Aufbau breiter Schultern und dicker Arme bedeutet für sie mehr als das Streben nach den Magazincovern der Muscle and Fitness. Es sei ihr sichtbarer Ausdruck des Genders, mit dem sie sich endlich identifizieren können.

Harman betont auch die transfreundliche Kultur unter Bodybuildern. Es gäbe eine Kameradschaft, in der jeder so aussehen dürfe, wie er wolle. Dies sei alles was zählt. Transphobie sei, von einigen „Tastaturkriegern“ abgesehen, kein relevantes Problem in der Szene.

Letztendlich sei das Ziel aller Sportler dasselbe. Egal ob Transgender oder nicht: Jeder wolle im Bodybuilding einen dickeren Bizeps bekommen.

Bild: Instagram
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