Dass Roelly Winklaar bei der Arnold Classic 2019 wahrscheinlich nicht mit seiner Bestform auf die Bühne steigen würde, hatte sich bereits im Vorfeld angedeutet. Im Rahmen eines Gastauftritts in Nepal zwei Wochen vor der prestigeträchtigen Veranstaltung konnten auch weniger versierte Beobachter deutlich erkennen, dass entweder in der Diät des Niederländers gravierende Fehler gemacht wurden oder aber die Wettkampfvorbereitung von Schwierigkeiten geprägt war, die man der Öffentlichkeit vorenthielt. Da sich der Betroffene nun in der Zwischenzeit selbst zu den Gründen geäußert hat, sind weitere Spekulationen überflüssig!
Nach dem Event in Columbus stand Roelly Winklaar seinen Fans in Form eines kurzen, aber informativen Instagram-Beitrags Rede und Antwort. Laut eigener Aussage fühle sich der 41-Jährige gegenüber seinen Unterstützern verpflichtet, die vor Arnold Classic geschehenen Vorkommnisse zu erklären. Er selbst wisse, dass dies nicht seine beste Darbietung gewesen sei, allerdings suche der holländische IFBB Pro im Vorhinein nicht nach Entschuldigungen, insbesondere dann nicht, wenn es die Verpflichtung gebe, an einem Wettkampf teilzunehmen.
Unter dem Strich wolle Roelly Winklaar den Job schlichtweg so gut wie nur möglich erledigen, schließlich würden Zuschauer eine Pro Show teilweise auch nur besuchen, um ihn auf der Bühne zu sehen.
Sowohl findige Beobachter als auch einige Experten hatten schon im Anschluss an das Guest Posing in Kathmandu gemutmaßt, dass der Drittplatzierte vom Mr. Olympia 2018 in der Vorbereitung auf die Arnold Classic 2019 mit Problemen zu kämpfen gehabt haben könnte, was sich jetzt bestätigte.
Wie Roelly Winklaar einräumt, habe er sich direkt zu Beginn des Jahres an seinen Knien operieren lassen müssen, wodurch das Beintraining zunächst komplett flach gefallen sein soll. Als der Unterkörper dann wieder belastet werden konnte, sei dies jedoch maximal mit 85 Prozent der gewohnten Intensität möglich gewesen. Den größten Rückschlag habe es dem aus Curacao stammenden Athleten zufolge aber erst in Nepal gegeben.
Während seines Aufenthalts in Kathmandu, wo untypischerweise zwei Wochen vor der Arnold Classic noch ein Gastauftritt geplant wurde, soll sich der derzeit sponsorenlose Athlet eine Lebensmittelvergiftung zugezogen haben. Kurz vor dem wichtigen Wettkampf sei er demnach stark krank gewesen, was die Vorbereitung erschwert habe.
Der IFBB Pro wolle sich dennoch bei seinen Fans für die verhältnismäßig schlechte Leistung entschuldigen, die ganz und gar nicht dem typischen Roelly Winklaar entspreche. Diesbezüglich könne er lediglich zusichern, seine Sache beim nächsten Mal besser zu machen.
Trotz der zugegebenermaßen ausbaufähigen Performance sicherte sich Roelly Winklaar bei der Arnold Classic 2019 immerhin den fünften Platz. Ein Geschenk, wie aus Expertenkreisen zu hören ist. Zumindest Steve Kuclo, der einen Rang hinter dem Niederländer landete, hätte mit Sicherheit vor ihm platziert werden können. Bis zur Arnold Classic Australia in circa eineinhalb Wochen gilt es abzuwarten, ob der 41-Jährige die nötigen Verbesserungen zeigt, um seinen Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Die Zeit ist jedenfalls nicht auf seiner Seite.