Über mangelnden Nachwuchs im Bezug aufs professionelle Bodybuilding in Deutschland können wir uns mittlerweile nicht mehr beschweren. Aldin Alijagic, Wiebke Krug und Hannah Prause sind beispielsweise drei der Athleten, die sich innerhalb der vergangenen Wochen und Monate ihre Pro Card verdienten und die Bundesrepublik seitdem offiziell als IFBB Pros vertreten dürfen. Dass mehr in diesem Zusammenhang auch wirklich mehr bedeutet, lässt sich nur schwer abstreiten, denn was bitte soll negativ daran sein, gleichzeitig möglichst viele Eisen im Feuer zu haben? Richtig, eigentlich gar nichts!
So dachte mit Sicherheit auch Urs Kalecinski, als er sich am Wochenende auf nach Reykjavik machte, um sich bei der Iceland Open seinen Traum von der Pro Card zu erfüllen. Der derzeit in der Schweiz lebende Bodybuilder nahm in der jüngsten Vergangenheit bereits zweimal erfolgreich an Qualifier Events der NPC teil. Zum einen beim Mr. Olympia Amateur in London, wo der vierte Platz für ihn heraussprang, zum anderen bei der Fitparade in Budapest, wo es sogar für die Silbermedaille reichte. Alle guten Dinge sind drei, lautete das Motto für den Wettkampf in der isländischen Hauptstadt, in der es tatsächlich ein Happy End geben sollte.
Schon einen Tag vor der Veranstaltung in Island versprach Urs Kalecinski via Instagram, das Eis zum Schmelzen bringen zu wollen, was definitiv nicht nur hohle Phrasen waren. Der 21-Jährige trat an, um zu gewinnen, und strahlte diesen Siegeswillen auch auf der Bühne aus – mit Erfolg. Nachdem sich der aktuell noch sponsorenlose Athlet in der Classic Physique gegen die Konkurrenten seiner Klasse durchgesetzt hatte, ging es wenig später weiter ins Gesamtsiegerstechen, das ebenfalls positiv für ihn verlief. Am Ende war Urs der Overall-Titel sicher, der gleichzeitig auch die Pro Card bedeutete.
Strenggenommen ist es nicht die erste Pro Card, die sich Urs Kalecinski in seiner noch jungen Karriere sichern konnte. Nach Anfängen beim DBFV wechselte der deutsche Kraftsportler vorübergehend ins Natural-Bodybuilding und wurde im vergangenen Jahr Profi, indem er bei der Deutschen Meisterschaft der GNBF triumphierte. Beim am selben Tag ausgetragenen GNBB-Wettkampf trat Urs unter anderem gegen den späteren Sieger Sepehr Bahadori alias BroSep an.
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Um noch einmal einen kurzen Schwenk zurück nach Island zu machen: Beim Wettkampf in Reykjavik war auch Chris Ziller mit von der Partie. Einigen von euch wird der Name nicht direkt etwas sagen, doch eingefleischte Bodybuilding-Fans könnten ihn aus einigen Videos von RepOne kennen. Der Schützling von Roman Fritz betreibt nämlich das Gym26 in Dachau, das hin und wieder als Drehort dient. Für den Studiobetreiber wurde es letztlich der vierte Platz in seiner Klasse.
Mit dem Erlangen der Pro Card ist die Wettkampfsaison für Urs Kalecinski allerdings noch nicht beendet, denn wie der 21-Jährige uns gerade bestätigte, folgt am kommenden Samstag tatsächlich noch sein Profi-Debüt bei der Dennis James Classic. In der Classic Physique kommt es damit zum deutschen Duell mit David Hoffmann, der die Qualifikation für den Mr. Olympia 2020 anstrebt. In diesem Sinne verbleiben wir mit herzlichen Glückwünschen zum Gesamtsieg bei der Iceland Open und hoffen auf gutes Gelingen in der Frankfurter Jahrhunderthalle!