Steven Zaza konnte sich im Zuge der NPC Los Angeles Championships 2020 den ersten Platz sichern und bekam dafür neben einer obligatorischen Medaille auch ein Eindruck-schindendes Schwert als Siegertrophäe ausgehändigt. Ihr kennt weder den Athleten noch das Event? Das macht überhaupt nichts, denn strenggenommen soll es darum nämlich gar nicht gehen. Nichtsdestotrotz stellt der Wettkampf im amerikanischen Bundesstaat Kalifornien ein durchaus interessantes Ereignis dar, denn es war eines der ersten Male im Lauf der Corona-Pandemie, dass man die Teilnehmer auf einer Bodybuilding-Veranstaltung mit einer Maske über Mund und Nase sah.
Obwohl auf dem Event-Plakat noch ein Hinweis zu finden war, wie man via Telefon oder Internet an Tickets gelangt, gingen die NPC Los Angeles Championships 2020 am Ende ohne Publikum über die Bühne. „No spectators allowed“, was auf Deutsch so viel bedeutet wie „Keine Zuschauer erlaubt„, prangerte beispielsweise gut sichtbar auf Musclecontest.com, wo man auf Informationen zur Veranstaltung stieß. So mussten die Teilnehmer der verschiedenen Klassen also auf Anhang und Anfeuerung verzichten. Dafür durften sie ein anderes Mitbringsel, an das man sich weltweit irgendwie bereits gewöhnt hat, im Gepäck haben.
Selbstverständlich sprechen wir von der mittlerweile allgegenwärtigen Maske, mit der die weitere Verbreitung von COVID-19 eingedämmt werden soll. Insbesondere im amerikanischen Kalifornien ist die Lage besonders heikel, weshalb es irgendwo verständlich ist, dass bei einem Bodybuilding-Wettkampf, der in einer Halle stattfindet, ein Mund-Nasen-Schutz sinnvoll sein kann. Auch auf der Bühne bedeckten die meisten Athletinnen und Athleten der Los Angeles Championships weite Teile ihres Gesichts, um Konkurrenten, Offizielle und Betreuer zu schützen.
Während auf der einen Seite verpflichtend auf das Publikum verzichtet werden musste, gab es andererseits jedoch keine Verordnung, die das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes als absolute Notwendigkeit erklärte. Wie man auf diversen Fotos des Wettkampfs sehen kann, legten nicht alle Starter eine Maske an. Allerdings schien sich der Großteil an die Empfehlung zu halten. Was aber eigentlich im Regelwerk des NPC verankert wurde, ist der Umstand, dass man sein Gesicht nicht verdecken darf. Brillen beispielsweise sind nicht erlaubt, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass aufgrund der Pandemie eine Ausnahmeregelung getroffen wurde.
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Wenn man die Maskenempfehlung mit einem zwinkernden Auge betrachtet, könnte man immerhin festhalten, dass die Athleten derzeit kein falsches Lächeln mehr aufsetzen müssen, um die Judges zusätzlich zu umgarnen. Gänzlich anonym werden sie aber durch die halbe Gesichtsbedeckung nicht, gibt es doch unter dem Strich noch immer die Startnummer, mit der ein Teilnehmer identifiziert werden kann. Lange wird es wohl zudem nicht dauern, bis versucht wird, Werbung auf den Mund-Nasen-Schutzen zu platzieren. Irgendwie muss man die eventuellen Verluste, die während der Corona-Lockdowns entstanden sind, schließlich wieder wettmachen.
Die NPC Los Angeles Championships sowie die NPC Patriots Challenge, in deren Rahmen ebenfalls Masken getragen wurden, waren zwar keine Pro-Shows, doch durch ihre Austragung konnten wir nun schon einen Eindruck darüber gewinnen, wie Bodybuilding-Wettkämpfe in der Pandemie aussehen könnten. In etwa eineinhalb Wochen nimmt auch die IFBB Pro League wieder den Betrieb auf und versucht demzufolge, mit der Tampa Pro das erste Event seit Monaten erfolgreich zu veranstalten. Man wird abwarten müssen, wie viel Aufmerksamkeit sich generieren lässt. Fans unseres Sports werden sagen: Hauptsache das Spektakel geht weiter!