In der heutigen Zeit ist das „Old School Bodybuilding“ zumindest auf YouTube, bis auf wenige Ausnahmen, fast ausgestorben. Zwar halten Personen wie Markus Rühl oder Matthias Botthof noch immer die Fahne hoch, sind rein zahlenmäßig jedoch deutlich unterlegen. Auch Heiko Kallbach, seinerseits ebenfalls früherer IFBB Pro, sah man zuletzt immer weniger vor der Kamera. Dass das Interesse am Hardcore Bodybuilder mit dem direkten Mundwerk aktuell aber höher denn je zu sein scheint, wurde kürzlich erst durch den gemeinsamen Jahresrückblick mit Steve Benthin, Stefan Riemenschneider und Tetzel deutlich.
Als sich die vier „schweren Jungs“ neulich zum gemeinsamen Jahresrückblick trafen, waren es nicht primär die besprochenen Highlights, sondern vielmehr die polarisierenden Aussagen von Heiko Kallbach, die den Zuschauern im Gedächtnis blieben. So machte der ehemalige Hardcore Bodybuilder über diese „Teichmanns“ lustig, die in seinen Augen aussähen wie „Friedfischangler“ und eigentlich simple Zusammenhänge unnötig verkomplizieren würden. Damit meinte der frühere IFBB Pro allerdings nicht nur den Düsseldorfer YouTuber, sondern bezog seine Ausführungen auf nahezu alle „Fitness Hipster“.
Im zweiten Teil, welcher nahtlos an den ersten Part angrenzt, berichtet Tetzel zunächst ein wenig über den Strongman Sport und seine persönlichen Idole. Darüber hinaus erläutert er, warum es ein gefährlicher Trugschluss sei zu glauben, mit extrem niedrigem Körperfettanteil körperliche Höchstleitungen vollbringen zu können. Nicht ohne Grund gebe es keinen Strongman, der wirklich „trocken“ sei. Statt neuen Rekorden seien bei den meisten jungen Studiogängern dann nichts als Verletzungen die Folge, worin ihm der Rest des Tisches nur zustimmen kann.
Ein wenig später meldet sich auch Heiko Kallbach erneut zu Wort und gibt preis, dass niemand Geringeres als Ronnie Coleman Grund für seine extremen Ansichten sei. Für ihn persönlich sei der „King“ immer der Maßstab gewesen und verkörpere auch heute noch den perfekten Bodybuilder. Damals habe der US-Amerikaner ausgesehen, als habe ihn jemand einfach „mit Fleisch beworfen“, so erklärt es der selbsternannte Old Schooler. Des Weiteren sei es einfach nur beeindruckend, wie ambitioniert Ronnie Coleman auch heute noch, trotz körperlicher Einschränkung, den Sport verfolge. Dies machen einen echten Champion mit dem Herz am rechten Fleck aus.
Demnach sei es ein absolutes Unding, was sich ein beziehungsweise zwei YouTuber zu Beginn des letzten Jahres erlaubt hätten. Damals machten sich Mischa Janiec und Yannis Karrer über den mehrfachen Mr. Olympia lustig, was einen gigantischen Shitstorm entfachte und als „Ronnie Coleman Diss“ in die Geschichte der Szene einging.
„Dieser Jannick, das ist für mich eh son F*ckfehler, der nur Scheiße labert.“
Mit diesen Worten macht Heiko seinem Ärger nochmals Luft und ergänzt, dass man sich unsympathischer kaum geben könne und dass der Schweizer scheinbar ohnehin nur aufs Geldverdienen aus sei. Personen, die die Energie erst aus dem Boden ziehen müssten, um später 30 Kilo auf der Bank zu drücken, würden die seriösen Sportler in der Szene mit in den Dreck ziehen.
Er selbst habe sich ganz bewusst für einen Rückzug aus der Social Media Welt entschieden, da sich für ihn nun einmal die Basics bewährt hätten. Um allerdings interessant zu wirken, müsse man in der heutigen Zeit diese einfachen Grundsätze leider unnötig verkomplizieren, genau wie es aktuell so viele andere in der Branche machen würden. Dieser Umstand kotze in einfach nur an. Seiner Meinung nach könne man auch ohne viel unnötiges Drumherum einen „Hype“ haben, wenn man eben ein echter Typ sei. Wer dies hingegen nicht bewerkstelligen könne und in Folge dessen auf jene künstlich verkomplizierten Zusammenhänge angewiesen sei, habe in seinen Augen eigentlich nichts auf YouTube verloren.
Auch im zweiten Part des Jahresrückblickes übernimmt Heiko Kallbach das Zepter und nimmt insbesondere Mischa „Jannick“ Janiec ins Visier. Noch immer scheint der Ronnie Coleman Diss nicht vergessen, sodass der frühere IFBB Pro nochmals genau erläutert, was genau ihn daran so geärgert habe. Definitiv polarisierende Aussagen, die jetzt aufs Neue für viel Wirbel in der Szene sorgen dürften.
Der Heiko ist so intelligent wie mein Kühlschrank. Genauso interessant übrigens auch…
Man kann Herrn Kallbach gegebenenfalls für seine Ausdrucksweise kritisieren, was aber die Diskussion nicht voran bringt. Grundsätzlich hat er recht, genau wie es auch Herr Rühl schon kritisiert hat, dass man wieder zu den Wurzeln finden muss.
Sei meine Trainings- und Essgewohnheiten vereinfacht habe, spare ich viele Kapazitäten, vor allem Zeit. Der Aufbau geht auch deutlich besser voran.
Soviel zu meiner subjektiven Erfahrung.
Dass die Old School Riege in allen Punkten ehrlicher und sympathischer ist, nehme ich jedenfalls subjektiv so wahr.
Befasst man sich etwas mit den Vertriebs- und Marketingsystemen beider Lager, merkt man doch direkt, wer den Sport liebt und wer ihn monetarisiert. Ob es von Intelligenz zeugt auf einem Denkmal zu posieren? Grüße an den Putenvernichter!