Die Detroit Pro stellte nach den Arnold Classics im Jahr 2024 die nächste Möglichkeit dar, sich im Schwergewicht für den Mr. Olympia 2024 zu qualifizieren. Trotz eines lukrativen Preisgeldes waren nur sechs Athleten gemeldet. Am Ende sollte Martin Fitzwater unter der Betreuung von Stefan Kienzl auf der Detroit Pro 2024 seine erste Olympia-Qualifikation holen.
Trotz 25.000 Dollar Preisgeld für den Sieger ein kleines Line-up
In der jüngsten Vergangenheit gab es immer wieder Diskussionen darüber, dass insbesondere das Schwergewichtsbodybuilding nicht genügend gewürdigt werden würde. Ein Punkt, der in diesem Zusammenhang immer wieder herangezogen wurde, waren die Preisgelder. Diese würden oftmals zu gering ausfallen, um eine Wettkampfvorbereitung zu rechtfertigen. Hier gab es in der jüngsten Vergangenheit einige Veränderungen.
Die Arnold Classic wird nach aktuellem Stand im nächsten Jahr mehr Preisgeld im Open Bodybuilding ausschütten als der Mr. Olympia. Auf der Dubai Pro 2024 wird der Sieger im Schwergewichtsbodybuilding 40.000 US-Dollar gewinnen können und auch die Detroit Pro 2024 versprach im Vorfeld eine attraktive Summe. Ganze 25.000 US-Dollar sollte der Gewinner davontragen, was in den Monaten vor dem Wettkampf die Hoffnung aufkommen ließ, dass es attraktives Line-up geben würde.
IFBB erhöht Preisgeld im Open Bodybuilding
Dass Wettkampfbodybuilding ein Sport ist, bei dem die meisten Profis keinesfalls von den Preisgeldern leben können, ist den meisten Fans bekannt. Insbesondere im Open Bodybuilding sind die Athleten auf Sponsorenverträge und Einnahmen durch Coachings oder ein eigenes Fitnessstudio angewiesen. Auch wenn die geplante Preisgeld-Erhöhung durch die IFBB diesen Umstand nicht aus der Welt schaffen wird, […]
Letztlich kam es aber ganz anders. Nur sechs Athleten meldeten sich für den Wettkampf in Michigan an, um die Olympia-Quali zu erringen. Dabei wartete neben der relativ hohen Siegprämie auch eine optimale Bühne. Anders als es vielfach in der Vergangenheit gesehen wurde, ließen die Veranstalter den Hintergrund der Wettkampfbühne phasenweise komplett schwarz. Der Verzicht auf aufdringliche Werbelichter sorgte dafür, dass die Athleten sich optimal präsentieren konnten.
Martin Fitzwater kehrte nach Wettkampfpause auf Bühne zurück
Neben dem Russen Vitaliy Ugolnikov, der auf der Arnold Classic South America 2024 sein Profi-Debüt gegeben hatte, gab Martin Fitzwater seine Teilnahme bereits im Vorfeld bekannt. Dieser war zuletzt 2022 zunächst auf der Texas Pro und schließlich der Arnold Classic UK angetreten. Nach seiner ersten Niederlage gegen Andrew Jacked kündigte der Texaner ursprünglich noch lautstark eine Revanche an, musste sich dann aber mit dem vierten Platz geschlagen geben.
Vor Martin Fitzwater landete damals bei der AC UK 2022 unter anderem James Hollingshead. Letzterer verzichtete bewusst auf eine Teilnahme in Detroit aufgrund der Kosten der Vorbereitung und der Anreise. Martin Fitzwater gab hingegen sein Wettkampfcomeback, nachdem er 2023 an keiner Veranstaltung teilgenommen hatte.
IFBB Pro Martin Fitzwater wegen Drogenbesitz verhaftet
Martin Fitzwater sorgte im letzten Jahr für Aufsehen, nachdem er sich Andrew Jacked zunächst auf der Texas Pro geschlagen geben musste und auch anschließend bei der Arnold Classic UK unterlegen war. Der 26-Jährige erwies sich nicht als der beste Verlierer und lieferte sich insbesondere nach dem Wettkampf in Texas einen öffentlichen Schlagabtausch mit dem aus […]
Dafür machte der IFBB Pro in anderer Hinsicht Schlagzeilen. Ende September 2023 nahmen die US-Behörden den Schwergewichtsbodybuilder temporär fest. Martin Fitzwater soll neben Marihuana auch weitere Substanzen mit sich geführt haben. Inzwischen konzentriert sich der Texaner offenbar wieder auf seine sportliche Karriere. Nachdem vor einigen Monaten die Zusammenarbeit mit Stefan Kienzl begonnen hatte, war die Detroit Pro 2024 der erste Wettkampf, den Coach und Athlet gemeinsam bestritten.
Zweikampf zwischen Good Vito und Martin Fitzwater auf der Detroit Pro 2024
Bereits in der Vorwahl war schnell klar, dass trotz des kleinen Teilnehmerfeldes der Kreis an möglichen Siegern nochmals reduziert werden muss. Es sollte ein klarer Zweikampf zwischen dem Russen Vitaliy Ugolnikov und Martin Fitzwater werden. Während der Texaner das schönere Gesamtbild präsentierte, konnte Vitaliy Ugolnikov mit einer eher brachialen, aber hervorragend konditionierten Struktur beeindrucken.
Während die brasilianischen Fans den Russen als klaren Sieger sahen, war man vor Ort überzeugt, dass Martin Fitzwater die Nase vorn hätte. Wie eng es letztlich tatsächlich war, zeigt der Blick auf die Scorecard. In der Vorwahl hatte die Top 2 nur ein Punkt getrennt. Erst im Finale konnte Martin Fitzwater die Jury gänzlich von sich überzeugen und holte damit seine erste Olympia-Qualifikation.
Für Coach Stefan Kienzl wird es damit das erste Mal ein Olympia im Schwergewicht. Nachdem sein Athlet Nathan De Asha zwar bereits im letzten Jahr die Olympia-Quali holen konnte, wurde dem Briten die Einreise in die USA versagt. Mit Martin Fitzwater wird der Österreicher nun die Gelegenheit bekommen, auf der ganz großen Bühne auch im Schwergewicht sein Können unter Beweis zu stellen.
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